Kraftstoffe: Reinigung und Leistung - Ultimate 102, V-Power, Super+, E5, E10, E85 und weitere

  • Ich hatte im E36 an der ersten Ampel (ausparken, abbiegen, 500m geradeaus) 40 Grad Kühlwasser. Das sind zwar keine 20 Sekunden. Nie schwarzes Öl.

    Btw: Seiten 20 bis 22
    https://www.spritmonitor.de/de/detailansic…56.html?page=20

    Aber vielleicht war die Nähmaschine (meine Kosewort für den M43) einfach super sauber, unverschlissen oder die statistische Ausnahme.


    Noch habe ich keinen motorblock in einen pkw gesehen der nach 20 sekunden vollständigt durchgewärmt istDer Alkohol kommt wie bei Benzin an den kalten Zylinderwänden, Kolben, Kolbenringen ins motoröl rein. Die übliche ölverdünnung im kurzstreckenverkehr, mit den vorteil das der alk auf seiner reise etwas dreck mitnimmt. im winter funktioniert das klar besser als im sommer.
    ethanol fängt erst ab 12 Grad an langsam zu verdampfen und bei 70 grad kocht es.
    einmal die öltemperatur über 70 grad und das ethanol ist aus dem motoröl weggedampft.

    Deswegen finde ich eine e85 Beimischung durchaus empfehlenswert um seinen motor mal von innen durchzuputzen.
    Natürlich auf eigene gefahr.

    Weshalb "reinigt" denn Ethanol "besser" als Benzin? (Das ist doch der springende Punkt unseres Disputes.) Deine These gillt nur für die Kaltlaufphase, was ist, wenn alles über das heiße Einlaßventil geht, dann gelangen weder Benzin noch Alkohol flüssig in den Brennraum. Und der überwiegende Teil verläßt ihn über den Auslaßkanal und nicht als blow by.

    Ich bin selbst Alk gefahren und will ihn gar nicht verteufeln, aber eine exorbitatnte Reinigungswirkung nach nur 1000 km kann ich weder theoretisch nachvollziehen noch praktisch bestätigen.

    Ich meine, irgenwann sollte genug sein. Wenn es Dich mal in die Hauptstadt verschlägt, komm auf ein alkoholhaltiges Getränk vorbei. Dabei lässt es sich besser über E85 sprechen. :prost:

  • das kann durchaus sein, das du das nicht bemerkt hast. Die bedingungen waren evtl.nicht da oder es wurde einfach nicht bemerkt.
    Für meinen teil funktioniert das ganze nunmal. Vielleich kann ein chemiker das uns "ölpanschern" besser erklären.
    Ich wollte nunmal meine positive erfahrung mit dem alkohol teilen.

    Egal ob audi 80, audi a4, ford fiesta oder frauchens 1.6turbo astra. Nach ein oder zwei tankladungen alkoholbeimischung wurde das öl DEUTLICH dunkler wenn nicht richtig schwarz.

    Tatsächlich bleibt das öl mit einen "gesäuberten" motor deutlich länger hell.

    Im audi 80 bin ich das e85 zeug pur gefahren. frische zündkerzen sehen nach 1 monat betrieb noch genauso aus wie aus der packung entnommen. Und motoröl bleibt sehr sehr lange sauber.

    Die einladung nehme ich gerne an! :)

    Einmal editiert, zuletzt von core2duo7200 (26. Juni 2018 um 16:21)

  • E85 reinigt schon gewaltig. Ich habe einen Motor nach 3000km e85 aufgemacht, davor 300.000km Benzin. Und den selben Motor nach 250.000km Benzin.


    Der Brennraum des E85 Motor hatte keine Ablagerungen.


    Woher die reinigungswirkung kommt? Der Motor reinigt sich ja prinzipiell selber. Beim e85 kommt eben dazu, dass es rückstandsfreier verbrennt. Und ich denke, weiß es aber nicht sicher, dass e85 bzw. Ethanol auch Ansich ein stärkeres Lösemittel ist.

    Die endrohre in meinen jetzigen sind, nach gut 300.000, innen metallisch blank. Der Mehrverbrauch beträgt 20-30%. Die letzten 10tkm e85.


    Beim Kolben/Zylinder Verschleiß ist e85 nicht so toll.

  • Meinst du den selben Motor oder den gleichen Motor?
    Also nicht das ich selbst den Unterschied zwischen den beiden Wörtern wüsste :D

    Also war das exakt der gleiche Motor den du nach 250.000km und 300.000km aufgemacht hast oder nur das selbe Motorenmodell?

  • Nein, es war der gleiche Motor. :D

    Der selbe war es nicht. Aber mit Benzin sind die Kolbenböden bei noch keinem von mir geöffneten Motor blank gewesen. Das war nur mit e85 der Fall.

    Da hab ich wohl gleiche und selbe verwechselt

  • Ultimate unterstütze ich schon länger nicht mehr, mittlerweile ist hier sogar schon das V Power 100 günstiger zum Teil wie Ultimate was sonst immer deutlich teurer war. Habe stattdessen immer schön das total super plus getankt.

    Jetzt habe ich aber an dem neuen Haus von uns eine Aral Tankstelle mit normalen super plus, also steht zumindest dran zum selben Preis wie das super plus woanders. Tanke dann mal das und hoffe das die endrohre so sauber bleiben wie mit Ultimate, denn die anti Schmutz Formel ist zumindest drin.

    Einmal editiert, zuletzt von Golf1.6 (12. Juli 2020 um 21:35)

  • Hört sich an als würdest Du Waschmittel tanken ;)

    Also das mit der Anti Schmutz Formel ist meiner Meinung nach nur für PR Zwecke. Gemerkt habe ich bis dato nichts davon, egal ob optimierter oder Standard Motor

    Hold Fast

  • Ist es denn überhaupt irgendwie nachgewiesen, dass diese Additivierung der Standardkraftstoffe von den großen Marken sich groß unterscheidet? Tanke ich Aral mit dem Saubermann-Effekt sieht mein Endrohr aus wie immer, tanke ich das tolle Shell mit dem Fuel-Save-Effekt ändert sich der Verbrauch überhaupt nicht... Klar lässt sich jeder irgendwas tolles einfallen, aber ich denke der Sprit von den großen Marken (Shell, Aral, Total, Esso und wie sie alle heißen) wird sich im Endeffekt von der Additivierung nicht allzu viel nehmen.
    Ich habe aber auch mal an so ner ganz komischen No-Name-Tanke getankt, da hatte ich plötzlich fast 10% mehr Verbrauch... Keine Ahnung ob die gepanscht haben oder sowas...

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Ich hab jetzt wieder die Möglichkeit zu vergleichen.
    Hier in Dänemark tanke ich bei OK,Bonus oder Ingo,man merkt schon deutlich den Unterschied zum Aral 95.
    Mit Aral ist der Durchzug merklich besser als mit dem Super hier.
    Die einzige Markentankstelle hier in der Nähe ist eine Shell.

  • Habe in einem anderen Forum zu diesem Thema einmal etwas ausführlicher Stellung genommen und möchte das hier nicht vorenthalten:

    Wissens-Grundlagen:
    Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe erreicht ein Otto-Motor seinen idealen Wirkungsgrad (und damit auch seine beste Leistung und den geringsten Verbrauch !) wenn der Verbrennungsschwerpunkt um die 8 Grad nach OT zu liegen kommt. Unter Verbrennungsschwerpunkt versteht man den Zeitpunkt, bei dem Energieumsatz des eingebrachten Benzin zur Hälfte erfolgt ist.
    Nicht zu verwechseln mit dem Zündzeitpunkt!
    Verfehlt man den Verbrennungsschwerpunkt beispielsweise um 5 Grad (egal in welche Richtung!), so muss man mit einen Verlust von etwa 1% rechnen. Leider nimmt dieser Verlust mit steigenden Abweichungen exponentiell zu und bei einer Abweichung von bspw. 30 Grad beträgt er etwa 50%.
    Also sollte man doch immer versucht sein, einen (optimalen) Zündwinkel vorzusteuern, mit dem der Verbrennungsschwerpunkt erreicht wird. Leider sprechen die Klopfgrenzen und andere Verbrennungsanomalien dagegen.

    Auslegung heutiger Motoren:
    Alle Motoren diesen Jahrtausends sind wegen der Fuel Economy heute so hoch verdichtet, dass sie in der Volllast nicht mit dem optimalen Zündzeitpunkt betrieben werden können, sondern etwa 5-8 Grad darunter betrieben werden müssen. In aller Regel sind die vorgesteuerten Zündwinkel so groß, dass in der Volllast die Klopfregelungen aktiv eingreifen müssen und auch sollen, um das vorhandene Potential voll auszureizen.

    Einflüsse auf die Klopfgrenze :

    Hinweis vorab: Es gibt selbst in einem stationären Betriebspunkt keine scharfe Klopfgrenze, sondern einen Zündwinkelbereich, in dem das Klopfen sporadisch beginnt und mit weiterer Frühverstellung des Zündwinkels immer heftiger wird, um dann in eine andere nicht mehr oder nur sehr schwer beherrschbare Verbrennungsanomalie über zu gehen.

    Neben den bekannten negativen Temperatureinflüssen bei steigenden Ansaugluft-, Öl- und Wassertemperaturen hat auch die Motorlaufleistung einen negativen Einfluss, da durch Ablagerungen im Brennraum und auch in den Wasser- und Ölkanälen sich die Wärmeabfuhr verschlechtert und Ablagerungen im Brennraum zusätzlich die effektive Verdichtung noch erhöhen. In den Steuergeräte-Mappings findet man dann nahezu überall auch eine Verschiebung der Zündwinkel in Abhängigkeit der Temperaturen, die bei kälteren Temperaturen auch in Richtung früh gehen.

    "Pseudowissenschaftliche" Vergleiche von Kraftstoffen im Netz
    Werden Kraftstoffe mit unterschiedlichen Oktanzahlen mit Neumotoren und bei kalten Temperaturen verglichen, so verschiebt sich der Verbrennungsschwerpunkt von bspw. 12 auf 15 Grad n. OT, was einen Wirkungsgradunterschied von vielleicht einem (nicht messbaren) halben Prozent ergibt. Würde man den Test bei heißen Temperaturen mit stark gelaufenen Motoren wiederholen, so würde sich der Verbrennungsschwerpunkt von 18 auf 21 Grad nach OT verschieben, was einen Wirkungsgradunterschied von ca.2,5 % entsprechen würde.

    Zusammenfassung:
    Aussagen wie: "Für 100 Oktan ist mein Motor gar nicht ausgelegt", sind bei aktuellen Motoren ab dem Jahr 2000 schlicht nicht zutreffend.
    Der Nutzen von hochoktanigen Kraftstoffen steigt mit den Temperaturen und der Motorlaufleistung. Somit im Sommer empfehlenswerter als im Winter !
    Hochoktanige Kraftstoffe reduzieren unter kritischen Volllastbedingungen die Abgastemperaturen und schonen somit die Kats und reduzieren die notwendigen Anfettungen zum Bauteileschutz. Fährt man hingegen nur in der unteren Teillast, kann man auf die hochoktanigen Kraftstoffe getrost verzichten, allerdings dann auch generell auf hoch motorisierte Fahrzeuge !

  • @hartmut
    Du haust ja ordentlich Zeugs raus, welches ich gerne lese.
    Technisch sind deine Ausführungen gut, sehr umfangreich beschrieben und m.E. wirklich einen Sticky wert.

    Ob man, wie du im letzten Satz schreibst, auf hochmotorisierte Fahrzeuge verzichten kann, wenn man sie nicht nutzt, die Entscheidung muss jeder selbst für sich treffen. In der Regel erhalten Käufer mit dem stärkeren Motor auch das bessere Fahrwerk, Bremsen etc., sowie meist eine bessere (Innen-)Ausstattung. Aber darum geht es hier gar nicht.

    Bislang habe ich mit meinem Audi A 1 (1,4 TFSI - 122 PS) fast immer das im Handbuch verlangte 98er (noname) getankt; manchmal auch nur 95er, weil ich tatsächlich den Motor kaum über 2000 U/min bringe (der wäre in Zukunft mal ein Kandidat für ein Freibrenntest ;) ).
    Auf Anraten des Forums werde ich mal Excellium testen. Obwohl ich glaube, bei erst 20tkm auf der Uhr wird da noch nicht soviel von dem beworbenen Reinigungseffekt spürbar sein. Leistungszunahme, wie du @hartmut schriebst, sowieso nicht. Dies meinte ich auch schon mal mal vor einiger Zeit, als die neuen Superkraftstoffe aufkamen, in irgend einem TV Automagazintest so mitbekommen zu haben...

  • Mal wieder klasse @hartmut

    Ich hab seit Juli ein Autopolar PolarFis Zusatzsteuergerät, dass diverse Messwertblöcke der Motorsteuerung und Co. im Kombiinstrument meines Golf VI 1.8 TSI EA888 anzeigt. Der Wagen darf laut Tankdeckel mit 91 und 95 Oktan betrieben werden. Mit 95er E10 von der ED Tankstelle hat er bei heißen Temperaturen, nach dem man länger gestanden hat (Ladeluft bei >50°C) den Zündwinkel ganz kurz zurückgenommen, sonst nie und nimmer.
    Würde ich jetzt 98er oder 102er tanken, was ich schon viele tausende km getan habe, würde die Mehrleistung also nicht aus dem besseren Zündwinkel resultieren, sondern aus den besseren Verbrennungseigenschaften an sich?
    Mir gehts im Endeffekt darum, wieviel denn durch 102er wirklich zu holen ist, wenn man ihn durch eine Softwareoptimierung auch wirklich ausnutzen würde. Ich bin mir immer noch nicht ganz schlüssig wieviel ich schon jetzt vom 102er merke. Ich werde da noch öfter hin und her wechseln und dann andere Messertblöcke mal im Auge behalten. Welche könnten da Erkenntnisse bringen?
    Ich dachte an den Luftmassenmesser und die kalkulierten PS / NM Werte des Motorsteuergerätes. Hier (ab Seite 18) gibts noch eine Parameterliste falls jemand mal reinschauen möchte.

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • Das mit der Temperaturabhängigkeit scheint bei mir voll zuzutreffen.

    Bei kaltem Wetter erreiche ich recht schnell und mühelos die 242km/h, bei der der Motor dann verharrt, weil dort im 6. Gang offenbar das Leistungsmaximum anliegt.

    Führe ich den selben Test - natürlich bei windstillem Wetter - bei hohen Außentemperaturen durch, erreiche ich die Geschwindigkeit zäh und mit Mühe. Sind dafür mehrere Anläufe nötig, das heißt der Motor ist sehr heiß gefahren, erreiche ich je nach dem die Geschwindigkeit nicht mehr.

    Der Wankel ist eben eine sensible Maschine. Hohe Leistungsdichte, mit der Folge, dass es nicht leicht ist, die Abwärme weg zu bekommen.


    Ich tanke immer E10. Muss mal testen, ob sich das Verhalten mit hochoktanigem Sprit verändert.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • @Maddin, das hängt aber sehr wahrscheinlich eher damit zusammen, weil warme Luft weniger Dicht ist und somit weniger Sauerstoff enthält. Und Sauerstoff sorgt für Leistung :)

    Gerade bei Turbomotoren ist das sehr gut spürbar, beim Wankelmotor weiß ich es nicht.

    BMW F31 340i MPPSK: :rav: VST 5W-40

  • Genau, bei kühlen Temperaturen haben Motoren prinzipiell eher etwas mehr Leistung, weil die Luft dann komprimierter ist.
    Und nur durch besseren Kraftstoff erhält man auch keine deutliche Leistungssteigerung. Da sollte man nicht von 10% oder etwas in dem Bereich träumen. Wenn man auf solchen besseren Kraftstoff abstimmt, ist das wieder ein anderes Thema.