Kraftstoffe: Reinigung und Leistung - Ultimate 102, V-Power, Super+, E5, E10, E85 und weitere

Das Problem ist halt, daß sich Lambda bei Alkohol und Bezin recht deutlich unterscheiden. Sprich: ich muß bei der gleichen Menge Luft viel mehr Sprit reinwerfen. Bei steigenden Alkoholkonzentrationen im Sprit kann es also sein, daß das auf Benzin ausgelegte Kraftstoffsystem an seine Grenzen kommt, auch im worst-case genug Sprit zu liefern. Entweder weil nicht mehr durch die Düsen geht, oder weil irgendwelche Regelgrenzen überschritten werden, dem Steuergerät die Sache komisch vorkommt und es lieber Fehlermeldungen wirft und in den Notlauf geht.
Magerlauf unter Vollast will man ja aus gutem Grund eigentlich nicht...

Was die Korrosivität angeht, so ist da viel Panikmache dabei. Es gab früher auch mal ein paar Vergaser aus Legierungen, die Ethanol nicht wirklich mochten. Und in direkteinspritzern mit ihren absurden Drücken und Temperaturen kann es in der Tat dazu kommen, daß der Alkohol da lustig mit allem möglichen reagiert. Um einen promovierten Chemiker aus meinem familiären Umfeld zu zitieren: "im Bombenrohr kommt alles vor!". Bei einer Saugrohreinspritzung mit ihren niedlichen 3-6 bar passiert aber in der Praxis nichts. In Skandinavien existieren zum Thema Alkohol in nicht dafür freigegebenen Fahrzeugen, Spritpanschen und Heimumbauten ja seit Jahren eine Menge Erfahrungswerte.

Vielleicht etwas off topic, vielleicht wäre ein eigener Thread für Super E5/E10 angebracht?

Kann man also sagen das E10 technisch gesehen der bessere Kraftstoff ist? Weil Ethanol reiner ist und eine höhere Oktanzahl besitzt.

Der Verbrauchsunterschied ist ja eigentlich marginal und zu ist vernachlässigen.

Wie schaut es den mit E10 und Kurzstreckenprofil aus? Grade da lese ich immer ab und an wieder über Ölverdünnung begünstigt durch Super E10. Hat da schon jemand Erfahrungen mit gemacht?

Habe bisher in meinem Seat Ibiza (BJ 2015) noch nie E10 getankt. Wobei ich da momentan nicht abgeneigt wäre, es mal zu testen.

Wenn ich die Wahl habe zwischen super und e10, dann tanke ich e10. Zu Kurzstreckens halte ich mich zurück. Ich fahre keine. Niemand sollte Kurzstrecken fahren.

turboseize@ Das Kurzstrecken nichts gutes sind, dies ist mir bewusst. Aufgrund meines Arbeitswegs von 8-9km einfache Strecke leider nicht vermeidbar.

An Wochenenden werden allerdings auch mal längere Strecken von 50-100 km einfache Strecke gefahren.;)

Zitat von turboseize

Das Problem ist halt, daß sich Lambda bei Alkohol und Bezin recht deutlich unterscheiden. Sprich: ich muß bei der gleichen Menge Luft viel mehr Sprit reinwerfen. Bei steigenden Alkoholkonzentrationen im Sprit kann es also sein, daß das auf Benzin ausgelegte Kraftstoffsystem an seine Grenzen kommt, auch im worst-case genug Sprit zu liefern. Entweder weil nicht mehr durch die Düsen geht, oder weil irgendwelche Regelgrenzen überschritten werden, dem Steuergerät die Sache komisch vorkommt und es lieber Fehlermeldungen wirft und in den Notlauf geht.
Magerlauf unter Vollast will man ja aus gutem Grund eigentlich nicht...

Was die Korrosivität angeht, so ist da viel Panikmache dabei. Es gab früher auch mal ein paar Vergaser aus Legierungen, die Ethanol nicht wirklich mochten. Und in direkteinspritzern mit ihren absurden Drücken und Temperaturen kann es in der Tat dazu kommen, daß der Alkohol da lustig mit allem möglichen reagiert. Um einen promovierten Chemiker aus meinem familiären Umfeld zu zitieren: "im Bombenrohr kommt alles vor!". Bei einer Saugrohreinspritzung mit ihren niedlichen 3-6 bar passiert aber in der Praxis nichts. In Skandinavien existieren zum Thema Alkohol in nicht dafür freigegebenen Fahrzeugen, Spritpanschen und Heimumbauten ja seit Jahren eine Menge Erfahrungswerte.

ich bin in meinem Turbo 2Jahre E85 gefahren. Da muss so richtig viel Sprit rein, selbst 4x355ccm Düsen mit 3bar Benzindruck waren bei dem kleinen Motor und 0,8bar Ladedruck schon bei 90% Auslastung bei 6500Umin. Lambda 0.8 Vollast.

Angepasst wurde natürlich Spritpumpe usw. aber Leitungen usw blieb alles orginal. Wo sich aber das E85 bemerkbar machte, war ein Gummiteil im Tank, wenn man das angefasst hat, hat man direkt schwarze Hände bekommen

Starten unter 5grad wurde dann solangsam schwierig, egal wieviel Sprit man draufgegeben hat...da war der Grat zw. Absaufen und "nicht anspringen" sehr schmal. Und was mir garnicht gefallen hatte war der krasse Kraftstoff/Spriteintrag ins Öl. ist man 3-4mal Kurzstrecke gefahren(sehr kühles Wetter) wo das Öl nur 70-80grad warm wurde, war schon Schmodder am Öldeckel, und der extra Catchtank/Abscheider zw. Ventildeckel+Ansaugung hatte dann direkt 200-250ml Wasser gesamelt.
Das Öl hatte beim Ablassen schon so eine hellbraune Emullionsartige Farbe.....gefiel mir garnicht.

Daher ging es 2016 wieder auf Sprit.....Ultimate 102 natürlich:)

Aber für die reine Leistung bei extem aufgeladenen Motoren sehr geil....und der süßliche Abgasduft hat schon was

Mein Saabturbos mochten keinen Alk. Der9000 schmiß ab e40 die CE-Leuchte, der 900 hat noch nichtmal eine, deshalb hab ich mir damit allzu wilde Experimente verkniffen.
Aber der Griffin mit dem Opel-v6 konnte lustigerweise e85! Kaltstart war immer etwas rumpelig, aber spätestens beim dritten Versuch ist er dann immer angesprungen. Gasannahme erstmal unter aller Sau, aber nach 30 Sekunden kam ein Signal von der Lambasonde und dann hat er stumpf alles weggeregelt... Nie CE gesehen. Hatte das Ding auch mal über OBD/smartphone ausgelesen, das hat immer gepaßt. Mit Kraftstoffeintrag hatte ich auch kein Problem - zum Dienst hatte ich 14km (Kurzstrecke), aber es ging ja jedes Wochenende auf die Autobahn nach Hause - 2x784km. Das nette an Alk ist ja, daß man ihn im Gegensatz zu Benzin (da bleiben die schwersiedenden Fraktionen zurück) oder Diesel einfach aus dem Öl auskochen kann.

Besonders geil fand, ich, wie leise der Motor damit lief. Du hast wirklich nur die Nebenaggregate gehört...

Aus reiner Experimentierfreude bin ich im Golf IV Cabrio 2.0 8V Mischungen bis E85 gefahren.

Bei Original 3bar Benzindruckregler konnte bei Vollast ab E50 kein guter Lambdawert gehalten werden,
Luftüberschuß => heißere Verbrennung (heißere Öltemperaturen) und Motorleuchte.

Mit 4bar Benzindruckregler konnte beim warmen Wetter E85 pur gefahren werden.
Kaltstarts waren aber reine Katastrophe, bei Volllast Magerlauf und Motorleuchte.

E70 könnte gerade noch so gefahren werden, sehr leiser und durchzugstarker Motor.
Kaltstarts manchmal erst beim dritten Versuch...

PS: spätestens jetzt wäre es doch angebracht den Fred zu seperierten, oder?

Hmm, ich wüsste nicht, ab welchen Beitrag man da separieren kann.
Das war quasi ein fließender Übergang....

Ich glaub, wir machen hier einfach einen allgemeinen Kraftstoff-Thread draus, werde also nur den Titel anpassen.

Aral wirbt seit einiger Zeit damit, dass nun alle Kraftstoffe die "Anti-Schmutz"-Formel besitzen.
Weiß da jemand was genaueres drüber?
Somit käme ich doch z.B. auch bei Super+ in den "Genuss" der reinigenden Wirkung oder ist diese bei Ultimate 102 nochmal besser?

unser Audi A3 1,4L TFSI wird jetzt auch mit 102 Oktan betrieben
40.000km wurde nur 95 Oktan von der Billig Tanke gefahren Verbrauch lag bei 7,2L
nach 3 Tankfüllungen 102 Oktan liegt der Verbrauch jetzt bei 6,4L
natürlich weis ich das der Wagen mit 102 Oktan nicht wirklich etwas anfangen kann Fahrzeug ist original ohne angepasste Zündung
es scheint so das die Ausgelobten Additive ihre Arbeit recht gut machen wäre natürlich interessant ob die Additive auch beim 95/98 drin sind

die erste Tankfüllung 102er hatte kaum einen geringeren Verbrauch ergeben
die Reinigende Wirkung brauch etwas zeit je nach dem wie viel Verschmutzung im Motor war
die Endrohre sind jetzt innen ohne schwarzen Belag
mit dem Billig Sprit waren die Endrohre immer Pech schwarz

J-P

Zitat von Roar

Ja gut... Ultimate steht eher zu Super+ in Konkurrenz.Weniger zum schnöden "Normal"
Meine Programmierer sagen aber, daß viele TFSI OEM Super+ zwar nicht ausreizen, von der Programmierung her aber messbar (deren Log-Software) auf Super+ ansprechen. Wogegen viele anderen Motoren sich rein garnichts draus machen.
FSI/TFSI kann also immer was mit Super+ anfangen. Es ist meist nur die Frage, ob das spürbar und daher lohnenswert erscheint.

0.8L ist aber schon gewaltig Das würde sich fast schon lohnen Ich spreche das weniger Ultimate zu, als der am untersten Ende der Norm angesiedelten Plörre deiner Billigtanke.
Ein Gegenversuch mit z.B. Total Excellium wäre sehr spannend. Das ist Super+ knapp unter 99 Oktan mit einer Additivierung am oberen Ende der Norm
http://www.total.de/kraftstoffe/ex…super-plus.html

ja bin auch über die 0,8L weniger etwas erstaunt habe mit max. 0,5L gerechnet
ich hätte mal die Zündwerte per VCDS auslegen sollen im vorher nachher vergleich der Zündwerte
werden jetzt mal beim 102er bleiben und dann mal auf 98 von Aral Wechseln
habe noch einen zweiten "Versuchswagen" BMW 116i mit dem 3 Zylinder Motor und 109ps
fährt im Moment auch nur mit 95er von der Billig Tanke Versuchsweise werde ich den auch paar mal mit 102er betanken
als min. sehe ich 3 Tankfüllungen bis sich etwas eindeutig zeigt am Verbrauch
das die 2,0L TFSI Motoren gut auf 102er reagieren wusste ich bei den keinen 1,4L war ich doch etwas überrascht
mein GT4 bekommt nur 102er möchte nicht wissen was der mit 98er Billig Sprit verbraucht ist so schon nicht wenig
Endrohre bei dem GT4 sind immer innen Pech schwarz ist natürlich auch dem DI geschuldete

LG
J-P

Zitat von Roar

Wart mal, du Sack Du hast nen Cayman GT4?!

ja habe ich
bald kommt noch, für unseren Sohn, ein e36 116i Coupe
wenn schon Sack dann alter Sack passt besser zu meinen 55 Jahren
das Thema ÖL ist natürlich für alle Wagen interessant bin froh das ich mir hier so viel Fundiertes Wissen durchlesen kann
sonst war das Thema ÖL immer etwas undurchsichtig für mich

LG
J-P

Mal was interessantes zu den Aral Kraftstoffen. Ich habe mal auf der Aral Internetseite recherchiert und folgendes gefunden:

"Alle unsere Kraftstoffe besitzen die Anti-Schmutz-Formel. Das ist der Name, den wir unserer innovativen Formel gegeben haben.
Diese wurde von unseren Forschern entwickelt, um Schmutz noch gründlicher zu entfernen, was auch in Tests nachgewiesen wurde.
Das bedeutet, dass zum ersten Mal auch Aral Super 95, Aral Super 95 E10 und Aral SuperPlus 98 den Schmutz entfernt, der sich in Ihrem Motor ablagern kann."

Das heißt also, dass man sich in Punkto Reinigungswirkung nicht mehr das teure Ultimate in den Tank füllen muss. Das erreicht man nun auch mit jedem anderen Kraftstoff von Aral.Wenn also die Sprit-Ersparnis auf den Reinigungseffekt der Einspritzdüsen zurückzuführen wäre, dann könnte man das auch mit weniger hohen Kosten erreichen.Außer der Motor kann mit der höheren Oktanzahl wirklich eine nennenswert höhere Leistung erzielen.

Zitat von Manitu

Mal was interessantes zu den Aral Kraftstoffen. Ich habe mal auf der Aral Internetseite recherchiert und folgendes gefunden:

"Alle unsere Kraftstoffe besitzen die Anti-Schmutz-Formel. Das ist der Name, den wir unserer innovativen Formel gegeben haben.
Diese wurde von unseren Forschern entwickelt, um Schmutz noch gründlicher zu entfernen, was auch in Tests nachgewiesen wurde.
Das bedeutet, dass zum ersten Mal auch Aral Super 95, Aral Super 95 E10 und Aral SuperPlus 98 den Schmutz entfernt, der sich in Ihrem Motor ablagern kann."

Das heißt also, dass man sich in Punkto Reinigungswirkung nicht mehr das teure Ultimate in den Tank füllen muss. Das erreicht man nun auch mit jedem anderen Kraftstoff von Aral.Wenn also die Sprit-Ersparnis auf den Reinigungseffekt der Einspritzdüsen zurückzuführen wäre, dann könnte man das auch mit weniger hohen Kosten erreichen.Außer der Motor kann mit der höheren Oktanzahl wirklich eine nennenswert höhere Leistung erzielen.

Genau das wollte ich wissen, vielen Dank.