Turbolader Verkokungen Schaden Hitzeschild

  • Hi

    anbei ein Bild eines Turboladers der beim Kaltstart etwas Blaurauch rausschmiss, Welle hatte kein übermässiges Spiel, axial wie radial. Jedoch lief die Welle schon recht schwer, denn die Verkokungen hinter dem Hitzeschild (abgasseitig) liesen diesen nach aussen Richtung Abgasrad wölben. Auch war der Kolbenring in seiner Nut auf der Welle gut festgebacken. Ladedruck war aber noch voll vorhanden.

    Der Lader hatte 90tkm auf der Uhr, damals aus Unwissenheit leider nur mit Standart-Öl wie Magnatec 5/10w40 betrieben ;( wurde aber immer sauber kalt/warmgefahren.......da sieht man wie wichtig gutes Öl vorallem bei Turbomotoren ist.

    Der Lader war ein "nur" ölgekühlter, Abgastemperaturen wurden max. 950°C vor Turbine gefahren. Dies war bisher der übliche zulässige Wert, Hersteller wie KKK und ich meine auch Borgwarner lassen mittlerweile 1020°C zu wassergekühlte ATLs) , dies ist natürlich dem Verbrauch sehr zuträglich, da bei Vollast nicht so enorm angefettet werden muss bezüglich Bauteileschutz.

    Viele Grüße


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    Edit: Endlich die "ändern"-Taste gefunden:)

    der Läufer gereinigt, dient nun bald seit 10Jahren als Deko:)

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  • Das sieht nicht gut aus. Die Welle hat sehr starke Anlauffarben und alles deutet auf einen sehr hohen Temperatureinfluss, mit unzureichender Ölqualität hin.
    Wie lautete denn das Ölwechselintervall?!

    Sowas kann auch passieren, wenn der Abgasgegendruck zu hoch ist (DPF verstopft) oder die Ölrücklaufleitung zu ist. Das Öl kann Wärme gut abtransportieren, aber nicht auf Dauer standhalten ohne Ablagerungen zu bilden.

    Aktuelle BorgWarner lassen bis 1050Grad durch eine spezielle Legierung zu und die werden durch die Herstelleranforderungen ausgenutzt. Jedes Chip Tuning könnte dann auf Dauer, der Tod für den Lader sein, weil man heute keinem Bauteil mehr Reserven überlässt.
    Eine heutige Innovation, ist ein im Zylinderkopf integrierter Abgaskrümmer.
    Dort wird der Wirkungsgrad des Turboladers gesteigert, was auf den kurzen Abgasweg bis zur Turbine beruht. Durch die wassergekühlte Ummantelung kann ein guter Wärmeübertrag realisiert und so auf die Anfettung verzichtet werden.

  • Hi

    wie gesagt, "damals" kam "nur" Standart Öl wie das Magnatec rein (keine Ahnung wie das taugte, ich schau mir aber interessahlber später mal ein paar Datenblätter an)....Ölwechsel soweit ich mich erinnern kann alle 15-18tkm etwa....zum Motor selber, es ist ein Fiat Fire Motor 1.1L aus den 90er Jahren, wie er in allen Punto, Cinquecentos verbaut war.
    Aufgerüstet per Turbokit der damals von Novitec/Merkur vertrieben wurde. aus 55ps wurden es ca. 95-110ps je nach Ladedruck.

    ich hoffe es stört nicht wenn ich ein Link einstelle, aber da grobe Daten zum Kit.
    http://crashgalerie.bubu-power.com/2016/12/13/all…ec-turbo-motor/

    Als ATL kam einer aus einem Alfa 75 Diesel rein.....also Technik aus den 80er Jahren etwa, und von den Materialien vielleicht auch nicht wirklich benzinertauglich :D Damals hat das Auto auch als mal 10-30min. Topspeed auf der AB bekommen, inkl. langem 5.Gang, Öl war damals ohne Ölkühler schnell auf 120°C, tw. auch mal 130.

    Seit dem Schaden damals fahre ich wieder den selben Lader, mal sehen wie lange dieser halten wird, Öl ist jedoch 5w50-10w60 und Ölkühler, Ölspritzdüsen, aber auch bei nochmal mehr Leistung, und Rennstreckenbetrieb.


    JA die Technik ist heute schon wahnsinn, extrem interessant (variable Ventiltriebe, Aufladung, Splitcooling und der ganze Mist) aber auch nicht immer mein Geschmack, leider müssen sich die Hersteller den Gesetzen beugen :S
    Das VW dank den internen Krümmer bis in hohe Lasten Lambda1 fahren ist schon faszinierend, denke in diese Richtung wird es auch in Zukunft gehen, gerade wenn RDE kommt, da wird je nach Gesetzesauslegung nichtmehr viel mit Anfetten obenrum sein, da jeder Lastbereich im Zyklus erscheint. Klingt extrem anspruchsvoll wenn man bedenkt wie bisher bei Vollast angefettet werden musste dank Vorkats usw. (ich meine die Minis waren bis Lambda 0.68-0.7 unterwegs je nach LL-Temp. :cursing: )


    Viele Grüße

  • Dein Umbau klingt ganz interessant. Wieviel Gewicht bringt so ein Fiat denn auf die Waage?

    Wichtig ist es sehr temperaturstabile Öle zu verwenden, also Öle mit einen sehr hochwertigen Grundöl. Damit lassen sich Ablagerungen weitestgehend vermeiden.

  • Hi

    700-750kg. Wird noch gewogen:) Komplett leer, aber 6-Ganggetriebe mit Sperre, Käfig, Löscher usw. brachte wieder einige KG mit rein.

    Es kommt demnächst wieder 5W50 rein...n Kollege meinte letztens als er auf 5-50 gewechselt hat(wegen Winterbetrieb) dass mit dem 5-50er die Leerlaufdrehzahl deutlich höher ist als mit dem 10-60er. Wir fahren die Leerlaufregelung im open-loop, da mussten wir erst wieder die Werte anpassen.
    Hätte ich nicht gedacht das dies so deutlich ist.


    Viele Grüsse

  • Solche kleinen Krawallbüchsen gefallen mir :thumbup:
    Das mit der Leerlaufregelung scheint mit der niedrigeren Flüssigkeitsreibung bzw. dessen Widerstand, in Verbindung zu bringen sein.
    Das sich dies so verdeutlicht, ist sehr interessant. Hier wäre auch interessant zu wissen, ob sich die Öltemperatur dabei maßgeblich beeinflussen lässt.

  • Moin,

    2008-2014 ging es 1-3mal im Jahr ganztags auf die Rennstrecke (Trackdays, also rein aus der Freude und Anpassen des Autos), da es aber weniger wurde, kommt bei mir auch wieder 5w50 rein. Bei mir Sasonfahrzeug.

    Die ersten 2Jahre hatte ich auch 5w50 gefahren, wollte aber mit dem 60er dann mehr Reserve haben.
    Gefahren wurden immer 15-25min Turns Knallgas.....Öl bis 125-130C° in der Wanne.

    Jetzt wird eher gemischt gefahren, mal Kurzstrecke, mal flott Überland usw. da sind 110C° maximum. KM sind im Jahr höchstens 2000km, daher blieb das Öl manchmal auch 2Jahre drin :saint:

    wer noch Lust auf mehr Bilder+Schäden hat:

    http://crashgalerie.bubu-power.com/2016/10/01/der…r-schwitzer-s1/

    http://crashgalerie.bubu-power.com/2016/09/28/kolbenpuzzle/

    http://crashgalerie.bubu-power.com/2016/09/28/urs…uerpenetration/

    usw.


    Viele Grüße

  • Schöner ist es natürlich wenn keine Probleme auftreten ;) das lässt sich bei solchen Projekten nur kaum vermeiden. Dort zählen auch viel Erfahrungswerte.
    Was fährst du nun konkret dort für ein 5W50?

  • ja ohne Probleme ist natürlich am besten. :)

    Das erscheint nun recht viel, aber das sind Schäden über die letzten 10Jahre, ich selber hatte davon erst einen Turboladerschaden, und eine defekte Kopfdichtung, wo es dann in Hockenheim den Kernlochdeckel auf Start/Ziel rausschob :saint:

    Die anderen Schäden sind meist vom Kollegen, da liegen aber auch deutlich höhere Literleistungen an, und es stehen auch gerne Volllastfahrten auf der AB an. :thumbsup:

    Öl ist natürlich das Mobil 1 :D .....(vor der Anmeldung hier im Forum gekauft, denn das Mobil 1 hat/hatte ja immer einen top Ruf) jetzt würde ich vielleicht eine Alternative wählen, sofern es was tauglicheres gib?!

    Viele Grüße

    Edit:
    ich werde auf die Temp. achten, ich meine aber das vom Wechsel auf das 60er diese minimal höher wa, mein Kollege meinte das selbe soweit ich mich erinnern kann, ich werde da mal nachhaken.

    wird ja alles streng überwacht
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  • Alternativen gibt es immer ;)

    Der Wärmeübertrag sinkt mit einem Öl höherer Viskosität, die höhere Scherbelastung ist aber das "Pro" Argument.
    Hier gilt es den perfekten Kompromiss zu finden, den du meiner Ansicht mit einen 5W50 ganz gut erfüllst.