Welches ​Kühlmittel​ für mein Fahrzeug?

  • Stimmt - kein reines Wasser verwenden. Die Ablagerungen sind je nach Härtegrad extrem. Gerade bei kleinen Verbindungen / Leitungen setzen sich diese schnell zu.
    Desitliertes Wasser in Kombi mit Kühmittel ist dev, besser - und massive Einsparungen an der Kühlleistung hast Du eh nicht. Das spielen auch andere Faktoren eine große Rolle wir ZB. Außentemperatur,
    Kühlerposition und Wasserverlauf. 2-3° wären es mir nicht wert soviel Geld auszugeben.

    Übrigens ist eine ähnliche Lösung über Mike Sanders zu beziehen. Oldtimer Klassic hat das 'wasserlose Kühlmittlel' in einem alten Volvo, Saab Turbo und einem VW Golf ausprobiert - mit unterschiedlichen Ergebnissen.
    Tendenz war zwar eine Reduzierung von ca 5°C aber der Aufwand (2x Spülung + Vorbehandlung) war gegenüber dem Ergebnis doch immens und konnte nicht bei allen Testkanditaten erzielt werden.

    Hold Fast

  • Leider nicht - das war in 2015 im Test - weiß leider nicht ob die den Artikel online gestellt haben. Vielleicht hat er es jetzt auch wieder aus dem Programm genommen. Muss mal schaue ob ich die Asugabe noch habe.

    Hold Fast

  • habe auch gerade 1.9l geordert.... :service:

    sodele, das Redline Supercool Waterwetter ist angekommen. :post:

    Muss dann mal mit meinem Mechaniker sprechen, wann und wie wir das angehen..... serv

    his:Mazda CX30,BJ2020 2.0 Sky-X,4 Zyl Kompressor 180 PS,Automatik,M-Hybrid, 5W30 Mazdaöl

    hers:Volvo C30,BJ 2007 2.4i,5 Zyl Sauger 190 PS,Automatik, 5W40 Polytechöl :service:

  • Na da bin ich echt gespannt wie eure Erfahrungen aussehen.

    Eigentlich dürftet ihr mit einem intakten Kühlsystem null Unterschied bemerken.
    Denn die Wassertemperatur wird ja per Thermostat und Lüfter geregelt. Das heißt, wenn z.B. 90°C festgelegt sind, wird diese Temperatur auch immer eingehalten, egal ob das Medium die Temperatur etwas besser oder schlechter aufnehmen sowie abgeben kann.
    Einzig das Thermostat könnte mehr arbeiten, da es höhere Temperaturschwankungen ausgleichen will.

  • Bei der Wasser-Temperatur wird man quasi keinen Unterschied feststellen können.

    Wenn das Thermostat auf xx°C ausgelegt ist, dann behält es diese Steuerung, egal ob nun besser oder schlechter...siehe oben...

    Es wäre physikalisch auch völlig unglaubwürdig, wenn jmd. sagen würde, sein Kühlwasser hat statt 100°C nur noch 80°C.
    Denn der Kühlkreislauf regelt sich selbst über die Größe des Kühlers, Thermostat, usw. ...

    Luxus hat es ja schon bestätigt.
    Im normalen Betrieb wird man keine Unterschiede feststellen.
    Im extremen Bereich kann es da schon merklicher werden...

    Für den Otto-Normalo werden solche Zusätze in meinen Augen eher kontraproduktiv sein.

  • Die Wärmekapazität steigt mit dem Wasser-Anteil enorm. Wasser ist eben einer der Stoffe mit der höchsten Wärmekapazität. Aber das bekommt man auch mit hohem Mischungsverhältnis Wasser / Kühlerfrostschutz hin.
    Bei reinem Wasser hätte ich meine bedenken, wegen dem Korrosionsschutz und der Schmierung. Genau da kommen solche Zusätze ins Spiel. Bei Rennbetrieb mit reinem (Destilliertem)Wasser.

    Ich habe auf -20°C einstellen lassen, das ist locker ausreichend und entspricht immerhin 35% Frostschutz und 65% Wasser. Auf jeden Fall besser als die Standard Mischung 50/50 für bis -37°C.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Auf jeden Fall besser als die Standard Mischung...

    Was genau heißt denn "besser als"?
    Wie genau profitiert die Motorenkühlung mit einem Medium, dessen Wärmeaufnahme-Fähigkeit sowie Wärmeabgabe-Fähigkeit im weiteren Spektrum liegt oder einfach schneller arbeitet?

    Welche Vorteile gibt es?

    Erhöhte Fähigkeiten bedeuten in meinen Augen eine höhere Wechselrate. Sprich, die Kühlwasser-Temperatur unterliegt höheren Wechselgraden.
    So muss z.B. das Thermostat vermehrt arbeiten, da es öfter auf Temperaturschwankungen reagieren muss.

    Gibt es eine gewisse Trägheit im Kühlsystem, so bleibt alles relativ homogen und kann sich zeitlich gut anpassen.
    Für den Alltag optimal.

    Gibt es schnellere Reaktionen im Kühlsystem, so kann natürlich auch zeitnaher gearbeitet werden, um eben bei abrupter Leistungsforderung auch direkt die Abwärme besser handhaben zu können. Gleiches bei der Abkühlung, da eben die Temperaturen schneller einher gehen.

    Somit sehe ich diese Zusätze schon eher den sehr sportlichen Anforderungen entsprechend.
    Für Deinen Wankel würde ich die Reaktionsfähigkeit ebenfalls als vorteilhaft ansehen...wenn das Thermostat auch mitspielt. :zwinker2:

    Wichtig ist nur, dass man damit differenziert umgeht und nicht der Eindruck entsteht, bei jedem Daly kann man damit arbeiten. :smile2:

  • Fakt 1.
    Je besser die Wärmeleitfähigkeit und -Kapazität des Kühlmediums,
    um so homogener und somit "besser" die Kühlleistung.

    Fakt 2.
    Je dünnflüssiger das Kühlmedium desto weniger Druckverluste über die Kühlkanäle und bessere Pumpbarkeit über die Wasserpumpe, somit bessere Durchströmung und Wärmeabtransport.

    Es gibt ja genügend "HotSpots" im Kühlkreislauf des Motors wo die Durchströmung mit Kühlmittel nicht so gut ist. Dadurch entstehen Temperaturdifferenzen im Block und Kopf, die wiederum mechanische Spannungen verursachen. Dadurch können Defekte wegen Materialermühdung und minimale Risse entstehen.

    Wenn die Wassertemperatur nur über Instrumente abgelesen wird,
    wird sich kein Unterschied feststellen lassen.
    Der gesamte Kreislauf wird ja zusammengeführt und über Thermostat geregelt.
    Die Unterschiede werden nur an HotSpots messbar sein.

    Bei meinen Autos (Old- und Youngtimer) stelle ich das Mischverhältnis auf -25 bis -20 Grad ein. Damit ist Frostschutz sowie Korrosionsschutz gewährleistet, gleichzeitig aber "bessere" Kühlleistung.

  • Fakt 1.
    Je besser die Wärmeleitfähigkeit und -Kapazität des Kühlmediums,
    um so homogener und somit "besser" die Kühlleistung.

    Dem widerspreche ich.

    Denn je schneller das Medium arbeitet, desto eine größere "Nachziehung" (Trägheit) gibt es (das Prinzip des ausgleichens).
    Wenn das Medium jedoch langsamer arbeitet, haben alle betroffenen Bauteile auch mehr Zeit sich den Änderungen anzupassen...somit ist der Verlauf homogener.

    Was die Kühlleistung selbst angeht, ist es eben die Frage, ob ich sehr schnelle Reaktionen benötige, oder es eben auch etwas gemächlicher vonstatten gehen darf.
    Also Rennsport, oder Alltag.

  • Nachtrag.

    Ich würde das im stumpfen Prinzip wie mit digital und analog vergleichen.

    Digital hat den Vorteil sehr viele Feinheiten bis ins letzte Eck sehr schnell (rauf-runter in Millisekunden) zu verarbeiten. Z.B. eine CD mit Abtastraten jenseits von gut und böse.

    Analog hingegen ist vergleichsweise träge und kann die Feinheiten nicht so bis zum letzten aufzeigen. Dafür aber gibt es eine weiche Kurve mit homogenen Verlauf, anstatt "zick-zack".
    Deswegen ist Vinyl im Highend-Hifi-Bereich das Maß der Dinge. Eben nicht wegen Schnelligkeit, sondern wegen der Homogenität.

    Und genauso kann man es mit den Zusätzen sehen.

  • Nachtrag #2.

    Mir ist gerade ein besseres Beispiel eingefallen... :grins3:

    Nehmen wir Warm- und Kalt-Wasser.

    Der Durchfluss (Durchsatz) ist immer gleich.

    Nun haben wir ein Mal einen kontinuierlichen mechanischen Mischer zwischen warm & kalt, und können damit sehr gleichmäßig einen Temperaturverlauf steuern.

    Ein weiteres Mal haben wir für warm & kalt jeweils ein Ventil, diese in hohen Raten (öffnen-schließen) arbeitet.

    Mit beiden Varianten können wir z.B. 28°C warmes Wasser ansteuern.
    Der Mischer muss dabei eine mechanische Verstellung vornehmen, um die beiden Warm- & Kalt-Ströme zu steuern, und es ergibt sich automatisch ein weicher Verlauf von Temperatur X zu 28°C.

    Die Ventilsteuerung ist da mehr auf zack. Sie arbeitet mit der entsprechenden Rate sofort und direkt, und kann von jetzt auf gleich die Wasser-Mischung "ohne Verlauf" einstellen.
    Je nach Öffnungs-Schließ-Rate kann man mit diesem System jedoch kontrolliert einen sehr ähnlichen Verlauf des Mischers nachbilden.
    Die Rate (öffnungs-schließ-Frequenz) muss nur sehr hoch und präzise gesteuert sein.

    Vom Prinzip ist es mit dem Kühlmittel mit je unterschiedlichen Temperatur-Eigenschaften sehr ähnlich.
    Während das Standard-Mittel die Temperatur eher langsamer aufnimmt sowie abgibt, und damit eine weiche Kurve darstellt (Trägheit), arbeitet das Zusatz-Kühlmittel sehr schnell und die Temperaturen müssen schneller geregelt werden (Thermostat).

  • Und genau diese „Trägheit“ möchte man normal nicht im Motor, um Spannungen zu vermeiden.
    Je weniger Wärme die Kühlflüssigkeit aufnimmt desto länger dauernd die Kühlung insgesamt im System. Je länger die Fahrt nun geht, desto wärmer wird es an Hotspots.
    Bei ca. 130 Grad verdampft das Wasser dann ( Siedepunkt unter ca. 1,5 Bar Druck ) und ein schlechteres Medium um Wärme aufzunehmen gibt es nicht. Somit entstehen sehr Stärke Spannung die zum verziehen der Zylinderkopfes führen.

    Man weiß ja das die 90 Grad die angezeigt werden im Auto, nie die Realität zeigen. Die wird so gesteuert das die Fahrer keine Bedenken haben wenn das Wasser mal 100 Grad erreicht.

    Aber wir haben ja im Forum ein Mitglied das darüber bestens Informiert sein sollte, oder @hartmut?

  • Und genau diese „Trägheit“ möchte man normal nicht im Motor, um Spannungen zu vermeiden.
    Je weniger Wärme die Kühlflüssigkeit aufnimmt desto länger dauernd die Kühlung insgesamt im System. Je länger die Fahrt nun geht, desto wärmer wird es an Hotspots.
    Bei ca. 130 Grad verdampft das Wasser dann ( Siedepunkt unter ca. 1,5 Bar Druck ) und ein schlechteres Medium um Wärme aufzunehmen gibt es nicht. Somit entstehen sehr Stärke Spannung die zum verziehen der Zylinderkopfes führen.

    Man weiß ja das die 90 Grad die angezeigt werden im Auto, nie die Realität zeigen. Die wird so gesteuert das die Fahrer keine Bedenken haben wenn das Wasser mal 100 Grad erreicht.

    Aber wir haben ja im Forum ein Mitglied das darüber bestens Informiert sein sollte, oder @hartmut?

    Kann mich ja mal dazu äußern und versuchen ein wenig Klarheit in das hier teilweise vorhandene Durcheinander zu bringen.
    Dazu ein paar klärende Blicke in die Physik :
    - In einem Kühlkreislauf herrscht nicht überall der selbe Druck
    - Es gibt einen statischen und dynamischen Druckanteil. (Im Ausgleichsbehälter ist der statische Anteil am größten und auf der
    Saugseite der Pumpe der dynamische Anteil. Dort kann sogar statisch ein Unterdruck entstehen, der Dampfblasenbildung
    zu Folge haben kann, wodurch die Pumpe auf Dauer durch Kavitation geschädigt wird.)
    - Ohne Druckdifferenzen fließt kein Kühlmittel!
    - Die Förderleistung einer Wasserpumpe und damit die Fließgeschwindigkeiten hängen fast ausschließlich von ihrer Drehzahl (meist
    somit noch von der Motordrehzahl) ab.
    - Eine Kühlflüssigkeit mit niedrigerer Viskosität erhöht folglich also nicht die Fließgeschwindigkeit, sondern eher im Gegenteil, da sich
    mit einer solchen Flüssigkeit die Leckageverluste an der Pumpe tendenziell erhöhen. Dafür sinkt die Antriebsleistung der Pumpe.
    - Die abgeführte Wärmemenge ist abhängig von der spezifische Wärme des Kühlmittels (Wasser ist da top), der Fließgeschwindigkeit
    und der Temperaturdifferenz zwischen Ein- und Austritt.
    - Folglich erzeugt eine Flüssigkeit mit geringer spezifischer Wärme immer eine höhere Temperaturdifferenz und somit heißere
    Bauteile! ( Wärmeübergangskoeffizienten lasse ich hier der Einfachheit halber einmal außen vor !)
    - Kommt es an einer heißen Stellen lokal zu Dampfblasenbildung, so kühlt das Wasser dort extrem durch seine sehr hohe
    Verdampfungsenthalpie. (Einschränkung: Das gilt allerdings nur, wenn die Dampfblasen schnell genug abtransportiert werden ! )
    - Bei einer Kühlflüssigkeit mit höherem Siedepunkt (z.B.: 180 °) würde das Bauteil an dieser Stelle spürbar heißer werden und somit
    die Kopfdichtung eher gefährden.

    Soweit die Physik. Nun noch ein paar Anmerkungen zur Auslegung der Kühlung von modernen Motoren:

    - Aus thermodynamischer Sicht ist es vorteilhaft mit hohen Kühlmitteltemperaturen zu fahren. Daher ist das Thermomanagement
    moderner Mooren bestrebt, in der Teillast und bei niedrigen Drehzahlen eine Wassertemperatur von 105-110° anzusteuern.
    - Da das technisch unbedarfte Fahrer irritieren würde, zeigt das Fernthermometer dabei stur immer Werte um die 90 ° an.
    - Eine konventionelle Wasserpumpe (Riementrieb) muss immer für die maximale Kühlleistung (Volllast) ausgelegt werden. Daher
    hat sie in der Teillast eine viel zu hohe Pump- (Verlust-) leistung. Daher auch hier - wie schon lange beim Lüfter - der Trend zu
    elektrischen und bedarfsorientiert angesteuerten Wasserpumpen, wie wir es von Benzinpumpen her schon länger kennen.

    Hoffe hiermit ein paar irrige Vorstellungen korrigieren zu können.