Motor einfahren - eine Frage des Öls?

  • Wie auch immer, der Verkäufer hat ziemlichen Schwachsinn erzählt.

    Einfahröl ist nicht mehr, das sagen auch die Analysen. Werksbefüllung entspricht der aktuellen Freigabe des Herstellers

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Ich bin mir auch relativ sicher mal in einem offiziellen Dokument gesehen zu haben dass der erste Ölwechsel ausdrücklich nicht vor Ende des Intervalls erfolgen darf, leider weiß ich nicht mehr wo ich das gelesen habe, kann aber eig. nur ein Handbuch/Serviceplan von Peugeot/Honda/Mazda gewesen sein :lesen:

  • Das ist einfacher gesagt als getan. Warum ist ganz einfach erklärt. Ich bin jemand der Alles hinterfragt warum, wieso usw. Und ich möchte gern dazu lernen und es auch Richtig machen. Und genau da besteht mein Problem. Der eine motorenBauer sagt so der andere so. Tja aber wie is es den nun richtig. Bzw was heißt richtig, ich sag mal das bessere für den Motor und die umliegenden teile.


    Ich bin kein Motorenentwickler und mir fehlt die Expertise in diesem Bereich, aber ich denke, dass es sicher zu sagen ist, dass man die Frage nach der Einfahrdauer nicht verallgemeinern kann, sondern dass es auf den Motor ankommt und darauf, was gemacht wurde.
    Der letzte Motor, den ich überholt habe, hat ca. 2000-3000 Km gebraucht, bis er wirklich sauber lief. Es handelte sich dabei um einen über 30 Jahre alten Motor. Insbesondere in den ersten 300-400 Km habe ich deutlich gespürt, wie zugeschnürt der Motor lief! Es hat sich stellenweise so angefühlt, als würde die Leistung von einem der Zylinder komplett fehlen. Ein Ölwechsel erfolgte nach 1000 Km. So habe ich das immer gehalten. Für das Einfahren gab es 08/15 5w40 und der Motor hatte später, obwohl er ordentlich gejagt wurde, keinen messbaren Ölverbrauch zwischen den Intervallen (die allerdings auch nicht lange waren...).

    Wenn man einen klassischen Motor komplett überholt, d.h. inklusive bohren und honen, sowie neuen Kolben, dann wird man schon merken, dass der Motor zu Beginn zugeschnürt läuft. Der Fall ist dann natürlich ein anderer, als wenn jemand kurz mit der Flexhone durch die Zylinder huscht, den alten Kolben neue Kolbenringe spendiert und den Motor dann wieder zusammenbaut.

  • Castrol hat auch mal Motorradöle rot eingefärbt, das war nur Marketing. Die Farbe hat keine Funktion.

    Einfahröle mit sehr viel ZDDP aber wenig anderen Additiven sind optimal, um in kurzer Zeit eine schonende und optimale Anpassung der Reibflächen zueinander zu erzielen. Heutzutage "out" aber die Funktionsweise ist dennoch plausibel.

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  • Hi

    Habe es in meinem Mopped, jedoch 20w50 und sea30 gemischt. Bei der ersten Füllung ist mehr sea30 drin, bei der 2. dann etwas mehr vom 20w50. Erster Start wohl morgen ^^

    Laut einem Bekannten der im Kolbenringbereich/Laufbuchsen tätig ist, ist ein Einlauföl bei modernen Komponenten eigentlich unnötig. Aber schaden wied es wohl auch nicht ;)

  • Aber in den Lagern hat man definitiv Einfahrverschleiß, das sehen wir in den Analysen. Bei den kleinen Toleranzen kriegt man Maßhaltigkeit, Rundheit, Konzentrizität usw. in Fertigung und Montage nicht perfekt hin. Das macht dann das einfahren. Und mit dem richtigen Öl um so besser und schonender.

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  • was Castrol angeht: Die Power1 Racing Serie ist nach wie vor Rot eingefärbt. Zumindest das Power1 Racing 10W50, habe ich erst kürzlich mit einem Kumpel in seiner Maschine verfüllt.


    Ich hab bei meinem Alfa 1.6 Multijet II nach ca 200km das Werksöl 0W20 rausgeschmissen. Da war ordentlich Abrieb drinnen, und schwarz war es auch. Letzters schiebe ich auf Euro6 und aggresives AGR.

    Ich habe 5W30 Petronas Syntium 5000 in den Motor gefüllt, von 0w20 halte ich im Diesel nichts. Erst recht nicht, wenn der Motor ein Jahr zuvor (selber Motor, nur kein Adblue) ab Werk auf 0W30 spezifiziert wurde.

    Unterschiede im Laufverhalten, Laufkultur habe ich keine bemerkt. Aber der 1.6 Multijet 2 ist eh schon der leiseste Diesel den ich bisher gehört habe, viel fehlt nicht mehr und es ist klanglich ein Benziner.

    Im Handbuch wird nichts von Einfahröl, einem Einfahrölwechsel oder irgendwas davon erwähnt, dass das Werksöl keinesfalls früher gewechselt werden soll. Die erste Wartung ist nach einem Jahr oder 20.000km fällig. Ich glaube nicht, dass Alfa ein spezielles Einfahröl bis zu 20.000km im Motor belassen will. Aber da es keine gesicherten Aussagen dazu gibt ist das nur subjektive Meinung.

  • Ich würde überhaupt kein Einfahröl verwenden. Ich halte das für ein überholtes Ritual, das vermutlich nur schadet. Das einzige, was ich am Anfang nicht im Übermaß verwenden würde, wären Festschmirstoffaditive. Allerdings gibt es auch Mos2 Montagepasten für den Motorbau.
    Also ich würde ein ganz normales Super Duper Vollsynth Öl nehmen. Z.B. Ravenol RCS, RUP, Amsoil SS oder auch XL oder wenns ein älteres Additivpaket sein soll halt Kroon Polytech 5w40 oder 5w30.....oder was hier sonst noch rumschwirt.
    Nimm einfach das, was später dann sowiso reinkommt. Aber ich sehe keinen Sinn für eine Heisvisosität >40. Der N55 ist kein Dino Motor.
    Intervall natürlich kürzen, denke das hilft immer.

  • Nach der Revision meines V8 klebte ein Hinweiszettel auf der Scheibe!

    Einfahrhinweiß:
    < = 1500Km
    - Kein Kickdown
    - Kein Vollastbetrieb
    - Kurzzeitig max 4500 U/min
    - Max. 140 Km/h
    - > 1500 Km Belastung langsam Steigern

    Öl: 0W40 229.5

    Ob das was bringt / gebracht hat muss erst eine Endoskopie zeigen....

  • Klingt doch vernünftig. Viel wichtiger als ein Einfahröl. Für uns Öl Nerds kann man dennoch alles optimieren oder auf die Spitze treiben. :)

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  • Hallo - ich hoffe der Thread lebt noch und ihr könnt mir helfen.

    Ich habe einen BMW M50 Motor neu aufgebaut und auf Turbo umgerüstet.
    Er ist jetzt zwei drei mal über den Hof gefahren

    Jetzt soll es kurz auf die Rolle gehen zur Abstimmung (keine hohe Last) - nur das man vernünftig einfahren kann.
    Welche Öl wäre da am besten zum einfahren unter den genannten Bedingungen?

    Was haltet ihr von: https://shop.liqui-moly.de/touring-high-t…2.html?sku=1272

    Aber ich bin da komplett offen :)

    Danke Danke

  • Wie gut ist die Ölkühlung auf dem Prüfstand? Wird da auch ordentlich angeblasen? Ist ein Wasser-Ölkühler vorhanden? Sonst kann die Öltemperatur hier schon ganz ordentlich steigen, dann würde ich ein Einfahröl mit höherer Viskosität nehmen.

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  • Ja am Prüfstand ist das mit der Kühlung immer so eine Sache...
    Also geh mal davon aus dass diese schlechter ist als bei freier Fahrt auf der Autobahn.

    Was würdest du empfehlen und wie lange?
    Ladedruck komplett vermeiden?

  • Mit einem Öl / Wasser Wärmetauscher ist da nicht so schlimm, das Wasser wird ja auch vom Kühlerventilator gekühlt und die Temperatur unter allen Bedingungen recht konstant gehalten.

    Ohne Ölkühler oder nur mit einem Luft-Ölkühler der ohne Zwangsbelüftung irdendwo in der Front verbaut ist, wird auf dem Prüfstand die Öltemperatur schon ordentlich hoch gehen. Da wird ein Öl leicht eine Viskositätsklasse dünner als im Normalbetrieb.

    Touring Hightech gibt's auch als 15W-40. Ich denke das hat eine ähnliche Rezeptur?
    Das Ravenol Formel Super 15W40 ist ebenfalls ein API SF und sollte ebenfalls mit ordentlich Additiv ausgestattet sein.

    Oder gleich ein Break in Oil.

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