Motor einfahren - eine Frage des Öls?

  • Wechselnde, auch kurzzeitig hohe Last, verbessert das Anpassen der Kolbenringe an die Oberflächen. Die Ringe werden unter Last stärker angepresst. Man kann also auch mal Vollgas geben - kurzzeitig. Aber keine hohen Drehzahlen. Ganz normal fahren, nur die Gänge nicht ausdrehen und Tempo über 125km/h vermeiden, das funktioniert schon.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Zu 90% dient das Einfahren nur den Kolbenringen, alles andere hat so gut wie keinen Einlaufprozess.
    der Lastwechsel beim Einfahren ist dafür das sich die Kolbenringe Gleichmässig einfahren, mit dem lastwechsel
    erzeugt man eine Flechenpressung auf der anderen seite des Kolbens als er sie unter Last hat womit
    sich die Kolbenringe auf beiden seiten einfahren können.

    Der wichtigste teil des Einfahrens Passier allerdings in den ersten ca.100km danach nimmt der gewollte Einfahrverscheleiss

    exponentiell ab.

    ich habe meinen Motor ca. 100km auf der Landstrasse und dann, nach einem Ölwechsel 700km auf der Autobahn Eingefahren.
    der Motor hat jetzt ca 4700km Runter und auch schon ordentlich Attacke gesehen ohne Messbaren Öl Verbrauch.

  • Kurzer Exkurs bezüglich "Einfahren des Motors"
    Meine Richtung ist: "Zu schonend ist nix. Warm muss alles sein, und Wechsellast"
    Ich habe da ja zwei unterstützende Meinungen zu meiner Handlungsrichtung:
    Mr. JP Krämer (In einem PS Profis Video): "Die meisten Porsche mit Motorschaden die wir hatten, waren die Alt Herren Einfahrer, die Porsche im Probefahrtenbetrieb waren meistens besser und wurden ordentlich getreten, vom Anfang an"

    "Bereits vor etwa zehn Jahren haben wir auf unseren Motorprüfständen festgestellt, dass sich eine geringe Beanspruchung beim Einfahren auf Reibung und Verschleiß im späteren Betrieb ungünstig auswirkt",
    Siehe Anhang

    Wie ist Eure Meinung?

  • Wechselnde Last, aber keine thermische Belastung (längere Vollast). Viel ZDDP , aber sonst wenig Additive. Soll glätten, aber nicht mikroverschweißen an den Berührungspunkten. Gern auch mineralisches oder teilsynthetisches Öl, weil es thermisch und zeitlich nicht viel aushalten muss.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Hier ist ein Auszug aus dem aktuellen mazda Benziner Handbuch: mazda 3. skyactiv. 2016

    Für eine optimale Leistung, Wirtschaftlichkeit und Lebensdauer des Fahrzeuges sollten Sie während der ersten 1000 Kilometer die folgenden Punkte besonders beachten.
    * Drehen Sie den Motor nicht hoch.
    * Fahren Sie nicht längere Zeit mit konstanter Geschwindigkeit, gleichgültig ob niedrig oder hoch.
    * Fahren Sie nicht längere Zeit mit voller Leistung oder mit hohen Motordrehzahlen.
    * Vermeiden Sie scharfes Bremsen.
    * Fahren Sie nicht mit Vollgas an.
    * Ziehen Sie keinen Anhänger.


    Habe diese ratschläge befolgt bis 5.000 km Und habe heute keine probleme, nich höher als 3.000 umin. Kein vollgas.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

    Einmal editiert, zuletzt von exclusive (31. Oktober 2018 um 18:33)

  • Mir wurde bei der Übergabe analog zur BDA mitgeteilt:

    • kein kick down
    • nicht über 4500U/min
    • nicht über 160 km/h
    • bis 2000 km

    Ich habe mich daran gehalten und regelmäßig die Leistung/Drehmoment abgerufen die bis zu o.g. Drehzahl zur Verfügung steht.

    Nach einem ÖW bei 2XXX km gab´s Feuer.

    Der Motor läuft top und hat keinen messbaren Ölverbrauch.

  • Ich mache es auch ähnlich seit über 25 Jahren (auch in der E34 BDA standen genau die gleichen Daten wie bei den jetzigen BMW!), wobei ich auch fairerweise sagen muss dass ein Bekannter seinen Firmenwagen Mercedes B220CDI schon nach 1000km immer voll getreten hatte und trotz der langen Ölwechselintervalle (25tkm) er bis zum Ende (200tkm in 2 Jahren!) kein Öl verbrauchte oder andere Probleme hatte, wobei es war auch ein Langstreckenfahrzeug. Seit kurzem hat er einen BMW 220d mit dem er das gleiche tut, in 2 Jahren weiß ich dann ob es wieder ähnlich unproblematisch ausgegangen ist. Vermutlich ist es wichtiger dass man einen Motor nicht kalt tretet und nicht nur Kurzstrecken fährt (wegen Ölverdünnung), bzw. in dem Fall die Ölwechselintervalle verkürzt.

    Lustigerweise stand in der BDA des VW 1600 Typ 3 von 1970 meines Vaters sinngemäß dass "dank modernster Verabeitungstechnik kein Einfahren nötig ist und man gleich Vollgas fahren kann"!! =O

  • Zum Thema BDA:

    Man darf das auch nicht als Optimum ansehen, es ist lediglich ein Leitfaden um das Schlimmste zu vermeiden.

    Die dort angegebenen Richtwerte sind immer ein Kompromiss aus was dem Kunden zuzumuten ist und welcher Verschleiß/suboptimale Paarung toleriert wird. Zusätzlich dürften heute auch noch marketingtechnische Gesichtspunkte mit in die Einfahrvorgaben mit einfließen. Zu mir meinte letztens einer bei seinem ersten AMG:

    "Laut BDA durfte ich diesen Wagen 1000km mit max. 130km/h bewegen, ich dachte ich erschieße mich".


    Für ein optimales Einfahren wird man vermutlich diese Einfahrstrecke nicht im Alltag absolvieren können, sondern man muss Sonntag morgens um 4 Uhr raus um dann so fahren zu können wie man es für richtig erachtet, ohne die anderen Verkehrsteilnehmer über Gebühr zu behindern oder gar ein Verkehrsrisiko zu werden. Solche Einfahrmethoden wird kein Hersteller in seine BDA drucken, selbst wenn sie dem Optimum entsprechen sollten.

  • Nur 130 km/h ist doch noch sehr moderat, reicht zum normalen Mitschwimmen super aus.

    Ich bin die ersten 200-300km ohne viel Last sehr schonend gefahren, dann Last stufenweise erhöht und ab 500km öfter auch mit Vollllast bis maximal 3000 U/min durch die Gänge auf Zielgeschwindigkeit beschleunigt, geht leider im Bergland mit 86PS nicht anders, aber dafür wirken dann da auch keine Bärenkräfte.
    Sonst entspanntes Gleiten und keine Drehzahlorgien. Danach kam das Öl dann nach ca. 850km oder so raus, und es wurde frisches eingefüllt. Dann bin ich weitestgehend normal gefahren und hab ihn auch mal ausgedreht. Nach ca. 2500km kam das Öl dann wieder raus, ab da gabs dann wieder total normales Fahren.

    Ich denke mal, es kommt hauptsächlich drauf an, dass man nen Einfahr-ÖW macht, um die ganzen Metall-Partikel aus dem Motor rauszuholen. Der Großteil des Einfahrverschleißes fällt ja bereits in den ersten 1000 Motorumdrehungen an.

    Es gibt so viele verschiedene Methoden zum Motor einfahren, vorsichtig fahren auf den ersten 50km dann ÖW, dann ausdrehen bis zu bestimmten Drehzahlbereichen steigernd, bis man bei Km-Stand 100 Volllast in den Begrenzer dreht und immer im Schubbetrieb abtouren lassen.
    Danach nochmal nen ÖW. Wird so auch von Einigen Motorenbauern praktiziert und von Problemen habe ich damit auch noch nie gehört. Es ist eigentlich logischerweise auch Schwachsinn, kein Verbrennungsmotor braucht 1000km um sich „einzuschleifen“. Das geschieht zum Großteil bereits beim ersten Start nach der Revision, Stichwort Badewannenkurve.

    Klar sollte man die ersten paar Minuten schonend unterwegs sein, aber was danach passiert, ist, solange es nen ÖW und vernünftigen Verschleißschutz beim Einfahren gibt, ziemlich egal.

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Recht hast du, 1000km sind aber auch nicht gerade die Welt.

    Die fahr ich dir an guten Wochen in 3-4 Tagen zusammen. Auch wenn es zwei Wochen dauert, so lang sollte man sich doch, wenn einem das Auto wichtig ist, auch gedulden können.

    Wenn man ne neue Freundin hat, dann gibt man sich am Anfang ja auch n bisschen mehr Mühe... ;)

    Alternativ kann man die Hinweise auch einfach ignorieren, man tut das dann halt auf eigene Gefahr, für den Großteil der Leasingkutschen ist das völlig normal. Wnen man aber ca. 100 t€ für ein Auto ausgibt, sollte man sich auch 1-2 Wochen maßregeln können...

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman