Motorenöl als CO2-Maßnahme

  • 16.11.2016

    Quelle: https://www.springerprofessional.de/tribologie/bet…snahme/11051424

  • So, jetzt haben wir es amtlich bestätigt, dass diese dünnen Öle nur der Verbrauchsminimierung und somit einem geringeren Schadstoffausstoß dienen sollen.

    Witzig der Vergleich von Fuchs mit 10W-40 zu 0W-20 (HTHS von 4,0 auf 2,6) und den 5,6% Verbrauchsvorteil. :D
    Sollen sie mal aktuelle Öle nach 0W-40, 0W-30 und 0W-20 miteinander vergleichen...damit man mal sieht, was da am Ende bei raus springt. ;)

  • Da können wir von ausgehen.

    Je nachdem wie gewisse Details im Motor konstruiert wurden, hat man dann auch nicht mehr die Möglichkeit ein merklich dickeres Öl zu verwenden, da dies dann kontraproduktiv wäre.
    Also da kommt es erstmal drauf an, welche SAE-Klassen denn alle freigegeben sind, und eine Stufe höher sehe ich als absolut empfehlenswert an.

    Wenn also nur xW-20, dann geht auch ein 30er.
    Und wenn nur bis xW-30, dann eben ein 40er.
    Aber man kann das jetzt auch nicht so pauschalisieren.
    Dabei sollten Erfahrungswerte mit den jeweiligen Motoren berücksichtigt werden.
    Zudem sind japanische Motoren eine andere Nummer als die deutschen bzw. europäischen.

    Ansich ist das ja eh alles Quatsch mit dem Flottenverbrauch....völliger Nonsenns.
    Ein Fahrzeughersteller wie z.B. Porsche, dieser sich auf leistungsstarke Sportwagen spezialisiert hat, wird somit gezwungen, sich einem Konzern anzuschließen, der mit sparsamen Klein-, Kompakt- und Mittelklassewagen daher kommt, um eben den Flottenverbrauch herab setzen zu können.

    Die Politik und Automobil-Lobby haben da einen Weg eingeschlagen, der fragwürdiger nicht sein kann.
    Kein Wunder, warum es bald nur noch Super-Konzerne gibt, die einfach zu groß geworden sind, um sie bei Vergehen sanktionieren zu können.
    Selbstgemachtes Leid, ohne auch nur mal von 12 bis Mittag gedacht zu haben.

  • So im März kommt dann, bei meinem 1.0 Ecoboost definitiv ein 5w30 rein. Jetzt müsste ich noch ein 5w30 mit hohem Kalzium gehalt finden da der Zahnriemen im Öl läuft. Bin offen für Vorschläge. Das Mobil1 esp 5w30 hat z.b nur wenig Kalzium 1700 wenn ich mich nicht irre!

  • Ich möchte zwischenzeitlich gerne mal darauf hinweisen, dass es außer diesem Artikel von Martin Westerhoff unter springerprofessional.de nichts weiteres zu dieser Thematik zu finden gibt.
    Ich konnte bisher jedenfalls keinen anderen Bericht finden, der das Öl-CO2-Thema aufgegriffen hat oder zu mindest weiter reichte.

    Die Aufklärung der Verantwortlichen sieht also extrem mau aus, wenn man nicht gar von "tot schweigen" sprechen kann.
    Alles weitere kann sich jeder denken...

  • ModEDIT: Inhalt musste aus rechtlichen Gründen entfernt werden (Nutzungsbedingungen aktualisiert).

    Einmal editiert, zuletzt von Roar (14. April 2017 um 17:48)

  • 2.0T im Golf7 & Co. schlürft aus einer 5.7L Ölwanne. Im Golf6 waren es noch ~4.6L

    Solche Veränderungen sind natürlich klar positiv zu sehen.


    Wie gefährlich kann HTHS von 3.55 sein, für einne Japaner mit einer Ölspezifikation von HTHS max. 2.9?

    Wenn es sich nicht um irgendwelche hoch-speziellen Zylinderlaufbahnen (Beschichtung oder ähnliches) handelt, kann sich ein höherer HTHS nur positiv auswirken. Das hat dann wie bei der kinematischen Viskosität etwas mit der Tragfähigkeit des Schmierfilms zu tun.

  • @Tequila009
    Sehr schönes Thema und Bericht.
    Speziell die Aussagen zu den 2.0 Dieselmotor mit 135KW sind für mich sehr interessant, da ich selbst so ein Motor fahre :)

    Ich glaube, dass dieses Thema sich erst am Anfang befindet, weil die Anforderungen an Verbrauch und CO2 Emissionen noch strenger reglementiert werden und die Ingenieure langsam die Optimierungskrenzen der Autos streifen.
    Jeder Strohhalm bzgl. Verringerung der Emissionen wird dankend angenommen. Sei es optimierte Reifen oder Motoröl.

    In deinen Artikel zu den offiziell kommenden verkürzten Ölwechsel Intervallen liest man dieses Thema auch schon zw. den Zeilen.

    Aber wie sieht die Zukunft dann aus?
    Habe ich in 5 Jahren einen Hinweis im Handbuch des Autos stehen, der mich darauf aufmerksam macht, dass ich bei 35°Grad Außentemperatur nur max. 180km/h für höchstens 30km fahren darf weil sonst mein 0w8 Öl nicht mehr schmiert.
    Und zusätzlich darf ich dann aller 7.000km zum Ölwechsel?!

    Irgendwie sehen doch die den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr :überleg:
    Sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht eine Vollkatastrophe :aua:

  • Für den Flottenverbrauch wird jedes Mittel genutzt, auch wenn alle wissen, dass die Angaben überhaupt nichts mit der Realität zu tun haben. Bei Hybrid Fahrzeugen wird rein elektrische Fahrt mit rein gerechnet, was abstrus und einfach Beschiss ist. So kommt dann ein Cayenne auf aberwitzige Verbrauchswerte. Aber so ist das mit der Politik und der Autoindustrie.

    Was die Öle an geht, kann man den technischen Fortschritt und die angepasste Konstruktion schon nutzen. Ich würde das aber mittels Analyse überwachen, und bei schlechtem Ergebnis oder anderen Faktoren wie Kraftstoffeintrag auf höhere Viskosität umsteigen.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Den folgenden Herrn kennen wir aus diesem Video: What is motoroil?


    Warum werden Motoröle immer dünner?

    Dahinter stecken die Autohersteller.
    Ihre Autos sollen immer weniger Kraftstoff verbrauchen und immer weniger Abgase ausstoßen. Um das zu erreichen, drehen sie an vielen verschiedenen Stellschrauben. Eine dieser Stellschrauben ist das Motoröl. Öl schmiert zwar den Motor, aber gleichzeitig bremst es ihn auch.
    Ein dickes, zähflüssiges Öl bremst den Motor stärker als ein dünnes Öl. Durch dünnes Motoröl lässt sich der Verbrauch um zwei bis drei Prozent senken.

    Wird es in Zukunft noch dünnere Öle geben?

    Ja, der Trend geht in diese Richtung. In der Branche wird bereits an den Viskositäten 0W-16 und 0W-12 gearbeitet. Diese Viskositäten gehen immer stärker in Richtung Wasser.

    Quelle: http://www.werkstatt-tipp.de/motoroel-und-seine-tuecken.html/

  • Tequila verlinkt auf den richtigen Beitrag zum Thema. Kurz gesagt: Für viele neue Konstruktionen, die sehr dünne Öle fordern, SAE 20 abwärts, haben Analysen den Nachweis erbracht, daß das funktioniert. In einigen Fällen sogar ausgezeichnet.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Bei einem Motor, welcher konstruktionsbedingt auf dünne Öle ausgelegt wurde, funktioniert das sehr gut.

    Allerdings wurden auch viele Motoren herstellerseitig umgestellt, obwohl diese konstruktionsbedingt auf dickere Öle ausgelegt waren.

    Stichwort abgesenkter HTHS.

    Öl-Analysen geben schnell Aufschluss, ob dickeres Öl ev. besser funktioniert.

    Bei einem Ford Lion V6 war ursprünglich ein 10w40 vorgeschrieben. Ford hat dann auf abgesenkten HTHS und 5W30 C1 umgestellt.

    Analysen haben gezeigt, das ein 5W40 C3 eindeutig besser funktioniert.

  • Genau. Bei kompletten Neuentwicklungen der letzten Jahre habe ich keine bedenken. Wenn der Motor aber auf eine Konstruktion von vor 10, 20 oder sogar mehr Jahren beruht, habe ich meine Zweifel, weil damals zumindest bei den Herstellern in Europa SAE 20 noch überhaupt kein Thema war.

    Abgesekte HTHS und kurze Zeit später SAE 20 Öle wurde aber in Asien schon vor gut 20 Jahren allmählich und völlig unauffällig eingeführt.

    Ziel war natürlich damals schon eine Senkung des Verbrauchs, aber mit gleichzeitiger Einführung neuer Motoren, die damit auch funktionieren. Beispiel Toyota, das hat dem Ruf, zuverlässige und langlebige Fahrzeuge herzustellen, nicht geschadet.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90