Kaltstart, Ölpumpdauer und Kurzstrecke

  • @Juergen234 Das bestätigt genau meine Sorgen. Man kann wohl folgendes zu dem Thema Motorvorwärmung (Öl/Wasser) durch eine Standheizung sagen:

    Standheizung ab Werk: tolle Sache für den Motor, wird sicherlich ihren Teil zur Verschleißminderung beitragen.
    Nachrüstlösung: die Wahrscheinlichkeit dem Motor mehr zu schaden als zu helfen ist definitiv gegeben und sollte nicht von der Hand gewiesen werden. Speziell dann, wenn für das Fahrzeugmodell nie eine Standheizung ab Werk vorgesehen war.

  • Ganz kann ich deine Sorge nicht verstehen ?( .

    Ehrlich gesagt habe ich auch keine Ahnung ob es von Werk aus nicht gleich funktioniert.
    Wieso ich nicht die von Werk aus für diesen Motor vorgesehene genommen habe ist das es zusammen mit meiner Austattung wohl nicht funktioniert (hat nichts mit dem Motor zu tun) und weil es auch die Smartphone Steuerung nicht von Werk aus gibt.

    Bin schon der Meinung das ich den Motor eher Helfe als Ihn zu Schaden.

  • Vielleicht habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt, meine Aussage war jetzt überhaupt nicht auf dich und deinen Umbau bezogen sondern allgemein gehalten.
    Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird in deinem Fall der Kühlkreis für den Innenraum geheizt, nicht für den den Motor. Du hattest doch geschrieben, dass andernfalls das Thermomanagement durcheinander kommen könnte. Somit hat man doch alles perfekt der Funktionsweise deines Fahrzeugs angepasst.

    Was ich gemeint habe ist, dass man dieses Wissen natürlich erst einmal erlangen muss, welcher Motor welche Art der Vorwärmung verträgt und ob überhaupt. Deshalb kommt es ja auch hin und wieder zu negativen Erfahrungen, wovon dir dein Installateur ja ebenfalls berichtet hat.

  • Kein Problem, habe das auch nicht negativ aufgefasst.
    Für mich hat sich das eher so angehört als ob eine Standheizung schlecht wäre und dieser Meinung bin ich nicht (außer vielleicht das zusätzliche Gewicht) :D

    Aussage der Werkstatt war auch das die Sache mit dem Thermomanagment Problemen schon ein wenig her ist und das es gar keine andere Lösung von Webasto bzw. wahrscheinlich dann auch von Eberspächer mehr gibt. Ob das nun stimmt und ob es beim Diesel und anderen OEM´s auch so ist kann ich leider nicht beweisen.

    Wäre interessant ob die von Werk aus verbauten (der letzten sagen wir mal 5 Jahre) anders funktionieren?

  • Das ist natürlich immer schwer zu beurteilen ob die ab Werk anders funktionieren als eine gut implementierte Nachrüstung.
    Theoretisch wäre es zumindest denkbar, dass der Hersteller die Software im Motorsteuergerät oder für die Klimalage bei Verbau einer Standheizung leicht modifiziert. Das müsste man direkt anhand des Softwarecodes überprüfen.

    Warum bei gewissen Ausstattungen eine Standheizung nicht von Werk aus bestellbar ist, kann natürlich immer mehrere Gründe haben. In den häufigsten Fällen wird es an den Kosten liegen. Die Standheizung hat meistens für eine ganze Modellreihe immer ein und denselben Einbauort. Je nach Motor oder Fahrzeugausstattung kann es nun sein, dass dieser Platz nicht mehr verfügbar ist, weil dort eben ein anders Bauteil sitz. Für den Autohersteller wäre es nun natürlich ein großer Entwicklungsaufwand, eine Sondereinbauposition zu konzipieren und diese den üblichen Testbedingungen von vielen tausend Kilometern zu unterziehen. Deshalb sagt er dann meistens einfach, dass die Option nicht verfügbar ist.

  • eben beim Stöbern in einet alten MTZ von 1992 gefunden....

    Es ist zwar ein LKW Motor, dennoch beeindruckende Werte <X

    Minus 22 Grad sind aber auch hart. Erstens wird man sowas bei uns kaum erreichen, zweitens liegen die wenige Grad über dem Pourpoint der 15W und 10W Öle. Das ist, als würde man zum Vergleich ein 5W oder 0W bei minus 40 oder kälter einsetzen.

    10W ist mäßig Winter geeignet, kann man dennoch noch verwenden, 5W und 0W sind bei uns in D von der Durchölung völlig problemlos.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Ich habe z. B. bei meinem 530i Keyless und einen Startknopf, d. h. ich kann mich reinsetzen und direkt denn Startknopf drücken (mit Fuß auf der Bremse), so das der Anlasser direkt anspringt. Das kann doch nicht gesund sein ?(

    Hier meine Fragen:
    1) Ist es nicht besser, erstmal die Zündung für 2-3 Sekunden an zu stellen, bevor gestartet wird?

    - Eine Wartezeit nach Zündung ein bevor der Anlasser läuft, macht nur Sinn bei Motoren mit elektrischer Ölpumpe, was aber die wenigsten besitzen. Ansonsten hat man keinerlei Vorteil davon.

    - Auch ein "Vor-Starten" mit abgeschalteter Einspritzung ist nicht unbedingt der Bringer, weil unter der niedrigen Anlasserdrehzahl das Fördervolumen der Ölpumpe nur klein ist, aber die Leckagen und der Druckverlust in den Bohrungen unverändert da sind. Dadurch werden mehr Umdrehungen gebraucht als bei einem Normalstart, bis überall der passende Öldruck anliegt. Ob dadurch also wirklich überall eine Reduzierung des Verschleißes erreicht wird, bleibt also anzuzweifeln. Richtig ist hingegen der Rat, beim Start möglichst kein Gas zu geben.

    - Nachträgliche eingebaute Standheizungen wirken fast ausschließlich auf den Wasserkreislauf und haben ohne Kommunikation mit der Motorelektronik meist einen negativen Einfluss auf die Vorsteuerung der Starteinspritzung und der Warmlaufanreicherung. In unseren Breiten ist es ein reines Komfortfeature ohne nennenswerten Einfluss auf den Verschleiß, aber oft mit negativer Beeinträchtigung des Kaltstart- und Abfahrverhaltens. Bei einer serienmäßigen Standheizung wird bei dessen Aktivierung auf veränderte Datensätze umgeschaltet, um diesen Nachteile zu begegnen. Bisweilen erfolgt aber in modernen Steuergeräten auch eine automatische Erkennung der Standheizung über die Temperaturdifferenzen zwischen Öl, Luft und Wasser.

  • Ich war fast immer beim Scheckheftölwechsel bei meinem Auto dabei, beim Vorletztenmale hat der VW Mech die Kabel an den Zündspulen abgesteckt und den Anlasser orgeln lassen, nachdem das neue Öl drin war. Auch bei sehr langen Standzeiten wird das manchmal empfohlen. Das ist auch als Clear Flood Mode bekannt und ist teilweise vom Hersteller integriert, also bspw. man startet mit Vollgas und dann wird automatisch nur der Anlasser gedreht.

    Dieses Vorgehen ist also ziehmlich sinnlos?

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • Ich war fast immer beim Scheckheftölwechsel bei meinem Auto dabei, beim Vorletztenmale hat der VW Mech die Kabel an den Zündspulen abgesteckt und den Anlasser orgeln lassen, nachdem das neue Öl drin war. Auch bei sehr langen Standzeiten wird das manchmal empfohlen. Das ist auch als Clear Flood Mode bekannt und ist teilweise vom Hersteller integriert, also bspw. man startet mit Vollgas und dann wird automatisch nur der Anlasser gedreht.

    Dieses Vorgehen ist also ziehmlich sinnlos?

    Wenn der Mechaniker es wirklich so wie von dir beschrieben gemacht hat, dann war es nicht nur sinnlos, sondern sogar kontraproduktiv. Denn mit dieser Methode hat er dem neuen Öl gleich einen Kraftstoffeintrag verpasst.
    Bei einem Motorneuaufbau oder einem Erstanlauflauf eines Motors oder aber auch bei einer Spülung des Motors mit Öl nach bspw. einem Nockenwellenschaden kann so etwas Sinn machen.
    Das mit der Startverhinderung (über das Gaspedal) ist meist für den Kundendienst für Kompressionsdruckmessungen und andere Wartungsarbeiten vorgehalten.

  • Das mit der Startverhinderung (über das Gaspedal) ist meist für den Kundendienst für Kompressionsdruckmessungen und andere Wartungsarbeiten vorgehalten.

    Woher weiß man denn ob das eigene Auto/Motorrad eine solche Funktion hat?

    Mein Motorrad wird nur alle paar Monate mal bewegt, da würde ich eine solche Funktion gerne nutzen (auch nach z.B. einem Ölwechsel)

    Allerdings traue ich mich das nicht zu testen, denn im Zweifel lande ich dann bei kaltem Motor, direkt im Begrenzer (im Idealfall sogar nach einem Ölwechsel und entsprechend fehlendem Druck) ;(

  • - Nachträgliche eingebaute Standheizungen wirken fast ausschließlich auf den Wasserkreislauf und haben ohne Kommunikation mit der Motorelektronik meist einen negativen Einfluss auf die Vorsteuerung der Starteinspritzung und der Warmlaufanreicherung. In unseren Breiten ist es ein reines Komfortfeature ohne nennenswerten Einfluss auf den Verschleiß, aber oft mit negativer Beeinträchtigung des Kaltstart- und Abfahrverhaltens. Bei einer serienmäßigen Standheizung wird bei dessen Aktivierung auf veränderte Datensätze umgeschaltet, um diesen Nachteile zu begegnen. Bisweilen erfolgt aber in modernen Steuergeräten auch eine automatische Erkennung der Standheizung über die Temperaturdifferenzen zwischen Öl, Luft und Wasser.

    Das Auto kennt aber doch seine Kühlwassertemperatur. Welchen Unterschied macht es denn für die Motorelektronik, ob ich 40 oder 50 Grad Kühlwassertemperatur habe, weil ich das Ding mit er Standheizung vorgewärmt habe, oder weil der Wagen nur eine halbe Stunde stand und nicht die ganze Nacht?

  • Ich denke mal wenn man den Motor normal startet und dann bis 50°C Kühltemp fährt, dann haben die Laufbuchsen/Kolben bzw. der Zylinderkopf und damit auch die Einlasskanäle eine deutlich höhere Temperatur als 50°C.

    Wenn du nun aber das Kühlmittel extern auf 50°C bringst, dann haben die ganzen anderen Motorkomponenten maximal 50°C, eher weniger.

  • Sorry, hab deinen Satz nicht ganz bis zum Schluss gelesen :flitz:

    Klar, wenn man das Auto nach dem Abstellen auf 40°C Kühlmittel Temp abkühlen lässt, dann sollte das vergleichbar mit einem Start nach vorwärmen durch die Standheizung sein.

    Wobei ich zumindest bei meinem Motorrad merke dass der Kübel (Einspritzer) warm (also nach z.B. 150-30min Ruhe) deutlich schlechter anspringt als kalt. Obwohl der Anlasser gefühlt gleich schnell dreht.

  • Das Auto kennt aber doch seine Kühlwassertemperatur. Welchen Unterschied macht es denn für die Motorelektronik, ob ich 40 oder 50 Grad Kühlwassertemperatur habe, weil ich das Ding mit er Standheizung vorgewärmt habe, oder weil der Wagen nur eine halbe Stunde stand und nicht die ganze Nacht?

    Entscheidend für die richtige Kraftstoffmenge beim Start ist die Einlassventiltemperatur und die Temperatur des Saugrohres, weil dort der Kraftstoff zum großen Teil kondensiert, zumindest beim Saugrohreinspritzer. Beim Direkteinspritzer kondensiert das Benzin am Kolben und Zylinderwand. Alle genannten Teile werden zudem beim Start von der nachströmenden kalten Luft zusätzlich heruntergekühlt.
    Wenn beispielsweise bei einem Kaltstart bei einer Außentemperatur von -10 Grad eine Kühlwassertemperatur von 50 Grad dem Steuergerät vorliegt, geht es von einem Wiederholstart aus und erwartet deutlich höhere Temperaturen an all den gerade genannten Bauteilen. Dementsprechend steuert es weniger Kraftstoff beim Start und anschließenden Warmlauf vor. Normalerweise hat man vom Inneren des Motors (also Brennraum) nach außen hin einen fallenden Temperaturgradienten. Nach einer Standheizungsphase ist es aber genau andersherum.

  • Für mich ist Kurzstrecke der Bereich, in dem das Kühlwasser noch nicht Betriebstemperatur erreicht hat.

    Die Passungen stimmen nicht

    Die Abdichtung der Kolbenringe ist völlig mangelhaft

    Es gibt große Spannungen im Material wegen ungleicher Erwärmung

    Das Schmiermittel ist auch noch recht zäh, aber die Viskosität verbessert sich schon recht akzeptabel bei "lauwarmen" Temperaturen.

    In dem Bereich sollte man sowohl bei Last als auch bei Drehzahl behutsam unterwegs sein. Tut man das nicht, ist der Verschleiß für die kurze Dauer enorm hoch.

    Bei betriebswarmem Kühlmittel und noch nicht ganz betriebswarmem Öl habe ich keine großen Schmerzen, dem Motor auch was abzuverlangen. Wenn es sein muss.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Kia definiert "Raue Bedinungen" für unseren (unter Anderem) so:

    Zitat
    ...

    Häufige Kurzstreckenfahrten von weniger als 8 km bei normalen Temperaturen oder weniger als 16 km bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

    ...

    Dann ist der Ölwechsel am Beispiel unsere's Stonic's alle 7.500km bzw. 6 Monate fällig.

    SLK R170 - 230 Kompressor: :fu: Titan Race Pro S 10W-50
    Volvo XC90 D5: :rek: EuroTruck 5W-40 + RR 5W-30 Spritmonitor.de

    Kia Stonic 1,0 T-GDI: :total: Quartz Ineo MDC 5W-30


    Automobile Historie: Citroen 2CV, Saab 9000/1 turbo16, Mercedes C126 500SEC, Saab 900/1 turbo16 Sedan, Volvo 945 Turbo, Volvo 855 T5, Mercedes S203 C320CDI Ex-Werksversuchswagen, Audi 100 C4 2,6 Avant quattro Ex-Werkswagen, Vaneo "Motorkrücke"...
    RES-QR

  • Ich habe mal folgende Frage in die Runde - dazu dieses Beispiel:

    Szenario A

    Auto fährt täglich morgens sowie abends 10 km.

    Kaltstart -> Kurzstrecke

    Szenario B

    Auto fährt täglich morgens sowie abends 50 km.

    Kaltstart -> Langstrecke

    Macht es denn einen Unterschied, ob ich ein Auto 10 oder 50 km eine Strecke fährt? Beide Autos erfahren 2 "Kaltstarts" am Tag. Langfristig ist doch die Belastung gleich oder welchen Vorteil ergibt sich aus einer längeren Fahrstrecke bei gleicher Anzahl von "Kaltstart"?