Ölzusätze - Zusatzadditive für Dichtungen

  • Ja...es ist das von Errecom.
    Ich habe zwar auch daran gerochen...konnte aber ebenfalls nichts definierbares riechen.
    Einfach nach nichts....neutral.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :val: Maxlife 10W-40 + :aroi: 9200 V2

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

    Automatikgetriebe: ZF LifeGuardFluid 5

    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • Es gibt ja unendlich viele Mittel zur Regeneration von Dichtungen. Die einzige Dichtung die bei mir bisher undicht war (VDD) habe ich getauscht. Aktuell gäbe es eigentlich keinen driftigen Grund für die Beigabe. Ich konnte auch noch nie blaue Wolken aus dem Auspuff beobachten nach langem Schubbetrieb.

    Es kommt halt drauf an, wie man die Sache angehen möchte.
    Präventiv oder eben erst wenn es quasi schon zu spät ist.

    Ich hatte anfangs auch viel überleg, ob oder ob nicht.
    Und ich kam dann einfach zu dem Entschluss, nicht darauf warten zu wollen bis ein Simmering oder sonst was undicht wird.

    Wenn man die Dosis gering hält, sehe ich die Anwendung als völlig unproblematisch.
    Das sind ja im Endeffekt nur Weichmacher, wie sie auch in den Ölen eingesetzt werden.

  • Eigentlich bin ich der Ansicht, dass bei meinen Wechselzyklen die im Motoröl enthaltenen Additive ausreichen sollten um die Dichtungen geschmeidig zu halten. Ich denke wenn man da ein ordentliches Öl verwendet und aktuell keine Undichtigkeit vorliegen hat wäre höchstens eine geringe Menge eines solchen Mittels nötig. Ich würde wenn auch ein Mittel bevorzugen, welches die Viskosität möglichst nicht beeinflusst und auf einem synthetischen Gründöl basiert. Wie ich heute mittag bei einigen Mitteln lesen konnte sind die Additive in einem mineralischen Öl gelöst. So etwas würde ich nicht einfüllen wollen.

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    betreut E65 740i, E90 325i, F11 530xd

  • Ok, die Sache hier wegen Dichtungszusätze beruht auch nur auf einer gewissen Vermutung.
    Es besteht also keine dringende Anratung, sowas nutzen zu können.

    In diesem Punkt sind jedoch Auffälligkeiten wie die MaxLife-Serie von Valvoline, oder die HighMileage-Öle von Ravenol ein wenig hinterfragend. Das gibt es übrigens auch von weiteren Herstellern wie Mobil...eine spezielle Öl-Serie für ältere Motoren oder eben mit hoher Laufleistung (unabhängig des Alters).

    Wir können also festhalten, dass es zwischen den genannten Sorten einen Unterschied bzgl. der Dichtungen gibt.
    Interessant ist hierbei, dass diese Öle für "Dichtungsaufbau" bei neuen modernen Motoren nicht untersagt sind.

    Da kommt eben die Frage auf, ob die normalen Öle nur ein Minimum an Dichtungspflege beinhalten?!
    Denn früher gab es diese 2 Varianten nicht.

    Was hat es damit aufsich? :überleg:

    Deine Besorgnis wegen ~0,1% Mineralöl sehe ich als unbegründet an.
    Die Additive müssen von jedem Hersteller gelöst werden, und da ist PAO ungeeignet.
    Und niemand von uns weiß, ob im PAO-Ester Redline/Rowe nicht auch ein minimaler Teil Mineralöl zwecks Additiv-Lösung enthalten ist.

    Was die Viskositätsbeeinflussung angeht, gilt es da etwas zu schauen.
    Beim Lucas Oil Engine Oil Stop Leak z.B. wird die Visko merklich angehoben.
    Mit anderen Mitteln läge die Beeinflussung im 0,0X-Bereich, was nun wirklich nicht als Kriterium dient.

    Es bleibt also eine interessante Thematik mit offenen Fragen. :lesen:

  • Hallo,

    wie steht ihr eigentlich zu Dibutylmaleinat als Ölstopmittel?

    Als vor Jahren bei meinem Mercedes W124 Coupe E320 der Wellendichtring hinten am Motor leicht undicht wurde, und ich nicht so recht Lust hatte, das Automatikgetriebe dafür aus zu bauen, habe ich Dibutylmaleinat angewendet. 1,5% auf das neue Motoröl. Zuerst besserte sich nichts auf den relativ kurzen Strecken. Erst als wir im Herbst in die Alpen gefahren sind, war der Motor trocken.

    Das müsste jetzt 6 Jahre her sein, beim letzten Ölwechsel vor 3 Jahren hab ich 1% dazu gegeben. Alle 3 Jahre Ölwechsel, weil der Wagen sehr wenig gefahren wird und 6 bis 9 Monate im Jahr abgemeldet ist. Bis November steht also dieses Jahr wieder ein Ölwechsel mit der 1% Mischung an.


    Gruß Ulli

  • Ursprung: Rowe Hightec Synth RS 5W-40

    Kann jemand noch was zu dem hohen Schwefelgehalt sagen? Inwiefern wirkt sich ein hoher Schwefelgehalt im Öl auf den Motor und den normalen Kat aus?

    Schwefel ist laut meinem Kenntnisstand für die Dichtungspflege wichtig.
    Das gehört wohl mit zur Additivierung.

    Zu NewLife-Zeiten gab es da mal Diskussionen drüber, weil der Schwefelgehalt bei den Ölen allgemein immer niedriger wurde.

    Was die KAT-Belastung angeht, verhält es sich wie mit ZDDP und TBN...weniger gleich schonender (wenn übermäßiger Ölverbrauch vorliegt).

  • Na zu mindest ist es nicht nur ein Verdickungsmittel:

    20,52 mm²/s @ _40°C
    _3,67 mm²/s @ 100°C

    Ich verstehe aber nicht, warum das meist solch große Mengen (325 ml) sind.
    Bei >90% Basisöl (Destillate (Erdöl), mit Wasserstoff behandelte schwere
    naphthenhaltige, Grundöl - nicht spezifiziert) ist das doch völlig unnötig, ~100 ml hätten es auch getan.
    Man will ja kein Basisöl kaufen, sondern die Weichmacher?! :grins3:

  • Frage ist auch.....

    wirken die Zusätze nur bei "Gummidichtungen" oder auch bei "Klebedichtungen"???

    Hintergrund:
    gerade in den aktuellen Motoren werden viele "flüssige Klebedichtungen" (teilweise mit Silikon) und es wäre interessant, ob die Mittel da überhaupt "wirken"

  • Kommt auf den Werkstoff an.

    Profil- und Flachdichtungen, Wellendichtringe aus Acrylnitilkautschuk ja, bei Viton nein. (Kork und Filz ebenfalls nein)

    Dichtmasse auf Acrylesterbasis z.B. Elring AFD nein. Kunstharzbasierende Dichtmassen wie Curil nein.

    Zu silikonbasierenden Dichtmassen z.B. Dirko kann ich nichts sagen.

  • Kannst Du die Wirkungslosigkeit bei Viton® (FPM/FKM) und den anderen Dichtstoffen etwas erläutern?
    Wir wissen ja nicht mal was für Weichmacher-Stoffe in den jeweiligen Mitteln überhaupt enthalten sind.
    Woher sollten wir also die Gewissheit nehmen, bei welchen Materialien eine Wirkung besteht, und bei welchen nicht?

  • Frage ist auch.....

    wirken die Zusätze nur bei "Gummidichtungen" oder auch bei "Klebedichtungen"???

    Hintergrund:
    gerade in den aktuellen Motoren werden viele "flüssige Klebedichtungen" (teilweise mit Silikon) und es wäre interessant, ob die Mittel da überhaupt "wirken"

    ich zitiere mich mal selbst und behaupte, dass doch aus der Liste auf Seite eigentlich "nur" das LecWec bei solchen Dichtungen "funktioniert"...
    nur in dessen Beschreibung finde ich einen "Hinweis":

    Zitat:

    • Die Moleküle von „LecWec” sind viel größer als die des Öls. Gibt es eine „Spalte“ zwischen einer Flachdichtung und der Metallfläche, kann LecWec sich dort hinein „nisten“ und den Weg fürs Öl sperren. Vorausgesetzt, dass der Spalt nicht größer ist, als die „LecWec”-Moleküle. Unserer Erfahrung nach hat „LecWec” in diesem Fall ca. 65% Erfolgschance, besonders wenn es nur „schwitzt“. vgl.: http://www.lecwec.de/lecwec_wirkungsweise-de.html
  • Das kann man glaub nicht so einfach sagen.
    Es kommt da auf die jeweilige Wirkungsweise an.

    Kann man denn wirklich ausschließen, dass es keinen einzigen Stoff gibt der in Silikon "eindringen" kann um es zum leichten ausdehnen zu bringen?

    Unser Hauptproblem bei den Dichtungsmitteln ist ja, dass wir die exakten Bestandteile nicht kennen, und welche Stoffe welche Eigenschaften haben.

    Da müsste sich eigentlich mal ein fachkundiger Chemiker zu äußern.
    Dass das Aufquellen von Gummiarten an sich funktioniert, ist unbestritten. Nur eben welche Stoffe bei welchen Materialien genau?!

    Beim LecWec scheint die "Dichtungsauffrischung" eher passiv und nicht aktiv zu sein.
    Denn wenn es nur per Molekül-Anhaftung und damit Ausfüllen von Spalten arbeitet, bleibt die Dichtung selbst ja unberührt.

  • Kannst Du die Wirkungslosigkeit bei Viton® (FPM/FKM) und den anderen Dichtstoffen etwas erläutern?
    Wir wissen ja nicht mal was für Weichmacher-Stoffe in den jeweiligen Mitteln überhaupt enthalten sind.
    Woher sollten wir also die Gewissheit nehmen, bei welchen Materialien eine Wirkung besteht, und bei welchen nicht?

    Ich versuche es mal stark vereinfacht: (Wer sich daran stört, darf gern ergänzen und/oder mich verbessern.)

    Aus Butadien und Acrylinitil wird der Grundstoff hergesetellt, beim vulkanisieren werden die einzelnen Moleküle u.a. mit Schwefel(verbindungen) vernetzt. So entsteht der elastische Stoff, aus dem Dichtungen gefertigt werden. Die Schwefelbrücken zerfallen jedoch (eigentlich reagiert der Schwefel z.B. mit Ozon). Das führt zu einem Verspöden.

    Nun kann man teilweise die Schwefelbrücken neu herstellen. Das fünktioniert anders als beim Vulkanisieren nicht über Wärmezuführung, sondern mit Katalysatoren (es sind also im Wundermittel Schwefelverbindungen und Katalysatoren).

    Bei Viton sind es keine Schwefel- sondern Flurverbindungen, die die Vernetzung übernehmen. (Ergo kann ein schwefelbasierendes Mittel hier nichts ausrichten)

    Silikondichtmassen werden über Sauerstoffbrücken vernetzt. (d.H. auch hier können schwefelbasierende Mittel nicht wirken)

    Warum schwefelbasierende Mittel? Weil Nitrilkautschuk das am meisten verwendete Dichtungsmaterial ist.