Ravenol RHV Racing Motorenöl 20W-60

  • In meinen Augen ist es kein echtes 20W, sondern eher ein 15W oder gar 10W.

    Die haben CCS bei -20°C gemessen, obwohl für 20W nach SAE bei -15°C vorgeschrieben ist.

    Schauen wir mal:

    SAE

    °C

    max. mPa.s

    Datenblatt

    15W

    -20

    7000

    20W

    -15

    9500

    RHV
    20W

    -20

    4680

    Nun sieht man schon, dass bei der Temperatur von -20°C ein Maximalwert von 7000 mPa.s zulässig ist, und das ist für 15W.
    Die 4680 mPa.s des RHV sind also schon ziemlich dünn.
    Wäre es bei -15°C gemessen worden, wie für 20W vorgeschrieben, wäre der Wert noch weiter vom Maximum entfernt.

    Mich hatte direkt der hohe VI gewundert, doch jetzt ist mir klar, woher dieser stammt: dünnes Grundöl mit reichlich VI-Verbesserer
    Ein 20W-60 mit entsprechend dickem Grundöl würde niemals einen VI von über 170 erreichen (was auch gar nicht das Ziel ist), das widerspricht sich komplett.

    Der sehr gute Pourpoint wird wohl durch PAO erreicht, was natürlich positiv zu sehen ist.

  • Können die vielen Vi Verbesserer auch den hohen FP
    und geringen Noack erklären.
    Was ist mit der Visco bei 40 Grad passt das zu 20w60?
    Das Öl soll Ester enthalten könnten die vielleicht auch als Vi Pusher dienen?
    Wenn die 20w unterschritten werden würde mich das weniger stören
    als eine all zu heftige VI Gabe.

    VW Fox mit CHFA Motor
    2,8 l Blend B 202 8)

  • Ob VI-Verbesserer den Flammpunkt erhöhen und den Verdampfungsverlust senken können, weiß ich nicht.
    Halte es aber für unwahrscheinlich.

    Was die 40°C-Viskosität angeht, geht es nicht um diese allein.
    Der VI wird ja aus der 100°C- und 40°C-Visko berechnet.
    Es geht dabei um die Verhältnisse einer möglichst hohen Heiß-Viskosität zu gleichzeitig möglichst geringer Kalt-Viskosität.
    Dabei kann man einen allein dieser Werte nicht ohne den anderen bewerten. Die Grenzviskositäten sind soweit per SAE festgelegt.

    Wenn wir das genau besprechen wollen, dann im gesonderten Thread.


    Wenn die 20w unterschritten werden würde mich das weniger stören
    als eine all zu heftige VI Gabe.

    So kannst Du das nicht sehen.
    Ein 20W-60 ist überhaupt nicht für den Einsatz bei kalten Temperaturen gedacht und sollte durch ein möglichst stabiles (hochviskoses) Grundöl hervorstechen. Somit sollte die 40°C- im Verhältnis zur 100°C-Viskosität sehr hoch sein, da dann nur wenig VI-Verbesserer zum Einsatz kamen, was sich wiederum mit einem geringen VI bemerkbar macht.

    Wenn nun jmd. z.B. für die Nordschleife ein temperaturstabiles 60er-Öl sucht, für das der Motor auch ausgelegt ist, dann will er kein durch Marketing aufgeplustertes 20W(10W)-60 haben, sondern ein richtiges 20W-60.

    Die CCS- und kinematischen Viskositäten hängen indirekt zusammen, was dann auch mit dem VI zu tun hat....das ist alles miteinander gekoppelt. Ein sehr dickes Grundöl (15/20W) kann keine niedrige Kaltvisko (40°C) haben um im Zusammenhang mit der 100°C-Visko einen hohen VI zu erreichen. Das widerspricht sich total....
    Aber das müssten wir separat durchkauen.

  • 1. Können die vielen Vi Verbesserer auch den hohen FPund geringen Noack erklären.

    2. Das Öl soll Ester enthalten könnten die vielleicht auch als Vi Pusher dienen?

    3. Wenn die 20w unterschritten werden würde mich das weniger stören als eine all zu heftige VI Gabe.

    1. Sehr gute Frage. Ich denke nicht.

    2. M.E. ja.

    3. Sehe ich ähnlich, aber es handelt sich laut Ravenol um ein Rennsportöl,
    und das ist per se nicht für den Alltagsbetrieb gedacht, und mit seiner wie
    auch immer noch vglw. hohen Viskosität auch nicht dafür geeignet. Sollte
    der Additivanteil wie für solche Öle üblich sehr sehr hoch ausfallen, dann
    tut das auch dem Katalysator nicht gut.


    Wenn nun jmd. z.B. für die Nordschleife ein temperaturstabiles 60er-Öl sucht, für das der Motor auch ausgelegt
    ist, dann will er kein durch Marketing aufgeplustertes 20W(10W)-60 haben, sondern ein richtiges 20W-60.

    Ich kann diesen Gedanken durchaus nachvollziehen, aber ob hier billiges
    Marketing betrieben wird, das sollten wir frühestens nach einer Frischöl-
    oder besser noch erst nach Gebrauchtölanalysen beurteilen. Außerdem
    denke ich nicht, dass die Anforderungen im Rennbetrieb zwingend der
    Verwendung von VIV im Weg stehen. Klar ist die Belastung hoch, aber die
    Einsatzdauer ist zugleich auch kurz. Es bleibt nicht lange drin, meist werden
    nach jedem Einsatz alle Betriebsflüssigkeiten gewechselt, zumindest aber
    das Motoröl.
    Dieses Öl ist schon recht vielversprechend (für den angedachten Einsatz-
    zweck). Den Daumen senken sollten wir jetzt wirklich nicht, das wäre ein-
    fach zu vorschnell. Ob es nun ein 20W-60 ist ober ein 15W-60 - so what.

    ;)

    Einmal editiert, zuletzt von hat keine Lust mehr (30. September 2016 um 23:08) aus folgendem Grund: es muss natürlich heißen: "die Einsatzdauer ist zugleich auch kurz"

  • Ich halte grey matters Überlegungen für schlüssig.
    Auch ein Nordschleifenfahrer wünscht sich wenig Verdampfungsverlust und hohen FP
    Die Viskosität bei 40 und 100 liegen auch für 60er Öle hoch vor allen der 40er Wert spricht eher gegen massig Vi Pusher.
    Möglich durch neu konstruierte PAO und Ester und deren geschickte Zusammenstellung ist mehr rauszuholen als klassisch konservativ gedacht.
    Auch der hohe Noack spricht eher gegen zu viel Vi Besserer.
    -
    Was ich nicht weiß
    ist die W Einstufung ausschließlich vom ccs abhängig.
    Ich frage weil ja nur höchst Werte angegeben werden die das RHV locker unterschreitet für 20w
    somit wäre die Angabe erst mal nicht unwahr aber unzureichend.
    Gibt es Werte die eine 10w Einstufung bei diesem Öl unmöglich machen und so die angegebenen 20w plausibel erscheint?
    -
    Wer täglich wechselt greift gern auch auf echtes Castor Öl zurück
    ich glaube nicht hier den Schwerpunkt des RHV liegen zu sehen.-
    -
    Ich habe auch eher Überlegungen die in die Richtung gehen die sich Tequila zum Racer x1 macht
    Da ist Potential vorhanden
    Asche ließe sich so senken und Dauerhaltbarkeit erhöhen bei voller Wintereignung
    Gibt es nicht auf .ru schon Analysewerte ?

    VW Fox mit CHFA Motor
    2,8 l Blend B 202 8)

  • Die Viskositätsauslegung sollte vom Pp und Fp getrennt werden.

    Ein hochwertiges PAO+Ester 0W-20 kann in beiden Punkten besser als ein aufgepumptes 20W-60 PAO sein.

    Wie schon geschrieben wurde, wäre eine Analyse sehr interessant. Die Datenblätter sind ja oft übermäßig positiv gestaltet und von der Realität weit entfernt. ;)

  • Na klar nicht ist so heiß wie Hersteller Produktinformationen
    Ich habe mir auch mal verschiedene 10w60 angeschaut
    bei allen liegt die Visko bei 100 und auch bei 40 unter der von RHV
    Egal ob PAO
    GTL
    oder HC
    sogar Motul 300v in 20w60
    wird mit geringfügig kleineren Werten angegeben
    FP und PP sind aber weit abgeschlagen
    Alle anderen 20w60
    sind rein mineralische Öle mit klarer Oldtimer Ausrichtung
    liegen aber Viskomässig auch im RHV Bereich
    Schaut man nur auf 40 und 100 Visko scheint RHV auch ein 20w60 zu sein
    immer vorausgesetzt man nimmt die Werte für bare Münze.
    Zumindest bei der 40er sollte doch eine Abweichung nach unten zu erkennen sein
    falls es sich nur um ein mit massig VI Pushern aufgehübschtes 10w60 handelt.
    Wenn eine Analyse das ausschließen könnte
    Wäre ein neuer Stern am 60er Himmel geboren.

    VW Fox mit CHFA Motor
    2,8 l Blend B 202 8)

    Einmal editiert, zuletzt von foxstream (1. Oktober 2016 um 18:20)

  • Der WerbeText wurde ergänzt
    "RAVENOL RHV Racing High Viscosity SAE 20W-60 ist eine reine PAO Ester Formulierung ohne Polymere und weist beim Schertest nach ASTM D6278 keinen Viskositätsverlust auf."
    Kann das sein?
    Wer kennt diesen Schertest?

    VW Fox mit CHFA Motor
    2,8 l Blend B 202 8)