Allgemeiner Öl-Thread ohne Themenschwerpunkt

  • @oilbuyer Es gibt für keines meiner Fahrzeuge einen Beratungsthread. Ich muss mir nun allerdings keine Gedanken mehr machen, welches Öl ich beim nächsten Wechsel für den Ibiza nehme :D

    Audi A3 1.8 TFSI Ambition (CDAA) :adi: Super Light 5W-40 :lm:
    Seat Toledo 1.2 TSI (CBZA) :adi: Super Light 5W-40 :xa:

  • Moin Sebi84 und willkommen im oil-club1 .

    Folgendes möchte ich gerne aufgreifen:

    Beruflich bin ich Kfz-Meister und kenne mich dadurch zwangsläufig ein wenig mit Öl aus, wobei ich schon gesehen habe das sich hier wohl jeder deutlich besser auskennt als ich (den ganzen Analysen und ihren Bestandteilen drin kann ich gar nichts anfangen).

    Da würde mich sehr interessieren, wie weit man in der Meisterschule über Öle unterrichtet wird.
    Könntest Du dazu paar Zeilen schreiben, welche Bereiche der Öl-Thematik dort gelehrt werden und an welchem Punkt in etwa keine weitere Unterrichtung stattfindet?
    Also z.B. bei Basisölen war dann Ende, da zu spezifisch.

  • Zumal die Meisterschule oft 6 Monaten Vollzeit entspricht, darin neben den technischen Aspekten aber auch noch betriebswirtschaftliche Themen sowie Mitarbeiterführung usw. behandelt werden.
    (korrigiert mich bitte falls ich diesbezüglich falsch liege)

    Da bleibt quasi keine Zeit mehr um technisch in die Tiefe zu gehen.

    Auch allgemeine Fahrzeugtechnik Ingenieure sowie Chemiker haben nach dem Studium "keine Ahnung" von Motoröl in Kombination mit der realen Auswirkungen auf den Motor.

    Man müsste sich schon auf diesen Bereich spezialisieren um dort nennenswert etwas zu lernen.

  • Also z.B. bei Basisölen war dann Ende, da zu spezifisch.

    Basisöle sind da schon zu spezifisch. Da lernt man, das man das rein machen soll was der Herstellernorn entspricht und fertig.

    Wenn alles und jedes Thema Haarklein erklärt würde, dann würde die Meisterschule 10 Jahre dauern. Da kommen ja noch ganz andere Themen wie Elektronik, Fahrwerk, Motormechaik, Getriebe, Gesetzesgrundlagen und so weiter dran.

    Teil 1 und 2 fachspezifischer Teil (praktisch und theoretisch) beinhaltet:

    • Fahrzeugsysteme
      Fahrzeugannahmen, Service- und Reparaturinformationen, Auftragsabwicklung und –kontrolle
    • Kfz-Technik
      Service- und Reparaturinformationen, Auftragsabwicklung
    • Auftragsabwicklung
      Fahrzeugannahme mit EDV, Kommunikation, Auftragskontrolle und Fahrzeugübergabe
    • Betriebsführung
      Kommunikation, Kalkulation, Betriebliche Kennzahlen, Betriebs- und Personalmanagement und Marketing

    Teil 3 (betriebswirtschaftlich-rechtliche Inhalte):

    • Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beurteilen
    • Gründungs- und Übernahmeaktivitäten vorbereiten, durchführen und bewerten
    • Unternehmensführungsstrategien entwickeln

    Teil 4 (Ausbildereignungsprüfung):

    • Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
    • Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
    • Ausbildung durchführen
    • Ausbildung abschließen

    Wenn man was tiefgründiges wissen will muss man sich das schon selber aneignen und das macht dann auch den Meister aus, nur jeder hat halt ein anderes, sein persönliches, Spezialgebiet.

    ... oder eben nicht! Da zeigt sich dann wer wirklicher Meister ist! ;)

    :motu: :she: 32884-federal-tyres-logo-1-png
    :xa: :lm:

  • Die Dokumente vom Prof Bartz, die in unserer Fachkunde verlinkt werden sind schon wirklich sehr weit reichend was die theoretischen Grundlagen angeht. Wenn man sich in sonstiger Literatur umsieht, geht es da oft nicht so ins Detail, im Dubbel (Teil Tribologie) - die Bibel für den Maschbauer (im Studium) - findet man bzgl. Öl nichts was man hier nicht auch direkt findet.
    Interessantes findet man dann eher in der ATZ/MTZ, was dann auch mal in Büchern landet, Teile von "Reibungsminimierung im Antriebsstrang 20xx" haben wir hier ja auch schon besprochen.

    Das was wir hier veranstalten ist Hobby und Liebhaberei, nichts was so eminent wichtig wäre, als das die Wissenschaft sich damit (in der Lehre) großartig beschäftigen würde.
    Das klingt jetzt natürlich ernüchternd aber wir sind schon in einer massiven Filterblase was das Ölthema angeht und das ist gut so <3 :check:

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

    Einmal editiert, zuletzt von Dirtyhands1.8 (13. November 2019 um 23:44)

  • Also in der Meisterschule wird über das Thema Öl überhaupt nicht gesprochen und das was man in der Ausbildung darüber lernt ist ein Witz.
    Viel mehr als eine Erklärung was z.b. 0w40 bedeutet und welches Öl wann dicker oder dünner ist gibt es da leider nicht.
    Da meine Ausbildung schon 15 Jahre her ist und heute ja hauptsächlich nur noch über Elektronik, Infotainment und so Quatsch unterrichtet wird, vermute ich das man froh sein kann wenn die einem erzählen das ein Motor Öl zur Schmierung und Kühlung braucht.
    Traurig aber wahr, bei manchen Lehrlingen muss man heute froh sein wen sie wissen wie eine Schraube auf oder zu geht. Ohne Tester sind die verloren

    BMW F31 340i

  • Das liegt doch daran, dass wir die Fahrzeuge heutzutage mit Elektronik im Gegenwert von 1.000Kg Co überfrachten um am Ende des Tages 2g pro Km einzusparen :rolleyes:

    Niemand hat Interesse daran ein lang haltendes Auto zu bauen. Das Wissen und das Können sind vorhanden. Elektronik ist ja nicht nur schlecht, darauf will ich nicht hinaus, sie macht einem das Leben auch wirklich leichter. Sei es als Endnutzer oder auch als Werkstatt, aber irgendwo haben wir da vor langer Zeit einen kritischen Punkt überschritten.

    Es gab ja auch mal eine Studie von Porsche von 1974 die nannte sich das Langzeitauto. Einfach mal ein bisschen dazu lesen :check:

    Grob gesagt kauft man sich eine vollverzinkte Karosse eines Fahrzeuges und nach 8-10 Jahren fragt einen der Händler, ob man denn nicht ein aktuelleres Aggregat verbaut haben möchte und das anwendbar auf die verschiedensten Bereiche des Fahrzeuges. Die Rohkarosse, für die unter anderem viel der Produktionsenergie drauf geht, die behält man.

  • Ich habe zwar keinen Meister, vllt. trotzdem interessant: Im Rahmen meiner Ausbildung (Industriemechaniker) wurde ich damals im 2. oder 3. Lehrjahr zu einem 1 Wöchigen Hydraulik Lehrgang der IHK geschickt (inklusive Prüfung und Zertifikat). Inhalt war unter anderem Physikalische Grundlagen der Hydraulik, wo zumindest ein paar (einfache) Grundlagen vermittelt wurden wie SAE Klassen, Viskosität, Grundöle usw. Das weis ich noch recht genau, weil dies sozusagen mein Einstieg in die Thematik war. Es hatte mich damals schon interessiert, was das alles so bedeutet, was auf einem Motoröl Gebinde an Bezeichnungen draufsteht. Da stand jetzt das Thema Motoröl natürlich nicht im Vordergrund, da ging es um Aufbau, Inbetriebnahme, Steuerung/Regelung, Wartung, Instandhaltung Hydraulischer Systeme. War für mich damals aber trotzdem eine kleine Offenbarung, man bedenke, ist schon 20 Jahre her und damals gab es das Internet in der heutigen Form nicht.

    Audi A3 1.8 TFSI Ambition (CDAA) :adi: Super Light 5W-40 :lm:
    Seat Toledo 1.2 TSI (CBZA) :adi: Super Light 5W-40 :xa:

  • Ich dachte immer 10W-40 und 229.5 geht nicht zusammen :überleg:

    https://www.autoteile-meile.de/Oele/VALVOLINE…0W40/p-OIL-2156

    Edit: scheint ein Druckfehler zu sen, mal das Datenblatt mitgeschickt

  • Bei einem Motor mit Turbolader am besten den Ölfilter vorfüllen. So entfällt die Zeit bis das System wieder mit Öl gefüllt ist.
    Falls nicht möglich auf keinen (!) Fall direkt nach dem Ölwechsel Gas geben, erst nach 10 bis 20 Sekunden (Minimum).
    Das Restöl im Turbolader reicht nicht um die Schmierung unter Druckaufbau des Laders zu gewährleisten.

  • Jep, soweit richtig. :daumen:

    Der Motor nimmt "patzer" aber nicht so schnell übel wie der Turbolader aufgrund der möglichen Drehzahlen.
    Daher war mein Post auf "Turbolader nach Ölwechsel futsch" bezogen und nicht allgemein :handschake:

    Falls vorfüllen nicht möglich, einfach im Leerlauf laufen lassen ohne Gas. Dort passiert dem Lader dann nichts...

    Bei MacOil zb dauert es bei meinem geschätzte 5-10 Sekunden, nach einem Ölwechsel mit 0W-30, bis ein gewisses Nebengeräusch verschwunden ist. Das Geräusch ist schwer zu erklären :D

  • Das Vorfüllen geht bei meinem leider überhaupt nicht.
    Trotzdem erlischt die Öllampe nach dem ÖW nach 1-2 Sekunden, aber es kommt zu einem kurzen etwas raueren Motorlauf.
    Ähnlich wie ein Winterkaltstart früher mit keinem hochwertigen Öl.

    Doch ich bin der Meinung, die Notlaufeigenschaften des verbleibenden Öls und des Motors müssen dies bei älteren Saugern schon aushalten.
    Wir alle kennen die Videos wo Motoren unter Last (!) ohne Öl noch 5-10km fahren...

    Auch eine ZDDP-Schicht kann solche Belastungen bzw. den entstehenden Verschleiß wohl teilweise abfangen.

    Ein Turbo nimmt einem solche Patzer natürlich schneller krumm... :thumbsup:

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman