Ölwechsel VOR oder NACH dem Winter?

  • Hallo zusammen,

    mein Motorrad (Kupplung + Getriebe im Ölbad) wird nur im Sommer bewegt und es steht nun bald ein Ölwechsel an, zur Verwendung kommt folgendes Öl:
    https://www.motul.com/system/product….pdf?1363258754

    Das Öl hat eine hohe Spreizung und dementsprechend einen hohen Anteil an Viskositätsverbesserer, diese sollen sich wohl schneller verbrauchen als normale 10W-40 Öle (vor allem durch die hohen Belastungen durch Getriebe und Kupplung), soweit alles korrekt?

    "Verschleißen" die Motoröle auch durch die reine Standzeit IM Motor?

    Hätte nun 2 Optionen:
    -Vor dem Einwintern Ölwechseln (würde dann mit dem frischen Öl ggf. noch 50-350km fahren und die Kiste dann ~5 Monate einwintern)
    -Ölwechsel nächstes Jahr im Frühling


    Option 1 hätte den Vorteil, dass übern Winter "frisches" Öl eingefüllt ist und es den Motor besser schützt?
    Option 2 würde sicherstellen, dass ich im Frühling mit garantiert frischem Öl starten kann


    Vielen Dank im Voraus :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Oil_Scheich (7. September 2016 um 18:48)

  • Bei Saisonfahrzeugen, egal ob Auto oder Motorrad,
    ist der Ölwechsel unbedingt vor der Einmottung/Stilllegung zu empfehlen!

    Denn das alte gebrauchte Öl könnte bereits verschliessen und evtl. "sauer" sein.
    Diese nicht neutralisierten Säuren greifen alle Buntmetalle an (Lagerschallen, Pumpenantrieb, Lagerhülsen).
    Unter anderem können Schmutzteile auf Dauer aus dem Öl ausfallen und sich absetzen.
    Dann hilft auch der Ölwechsel im Frühling nicht, da die abgesetzten Ablagerung nicht mit Altöl abfließen...

    Daher vor der Stilllegung warmfahren und Ölwechsel machen, danach möglichst wenig fahren.
    Aber unbedingt mit dem frischen Öl noch anlassen, damit das frische Öl an alle Stellen rankommt und konservieren kann.

    Ich mach das bei meinen Saisonfahrzeugen und Motorrädern aus Nachbarschaft.

    Grüße, Georg

  • Danke für die Rückmeldung,

    wie sieht es denn allgemein mit dem "Öl Verschleiß" während der Standzeit aus?
    Also verschleißt ein Öl nur durch Benutzung, oder auch wenn das Fahrzeug still steht?

    Typische Benutzung des Bikes ist halt z.B. 10 Fahrten im Jahr a 100km = 1000km/Jahr....
    Kann man das Öl ruhigen Gewissens noch nen 2. Jahr fahren?

  • Interessant.

    Ich hätte jetzt genau umgekehrt geschrieben und den Säuregehalt des Öls über die Wintermonate als nicht so gravierend gesehen.
    Aber nach Deinen Beitrag, Georg-TDI, überdenke ich das nochmal.

    Würde es denn Sinn machen in der stillgelegten Zeit ein sehr günstiges Öl als Überbrückung zu verwenden, und dann das hochwertige Schmiermittel zum Saisonstart einzufüllen?
    Meine Bedenken wären dann nämlich, dass das Öl dem Winter über Kondenswasser ausgesetzt ist und dann ebenfalls wieder zur Säurebildung neigt.

  • Es ist schon richtig, was Georg sagt. Es wird jedenfalls überall immer
    wieder dazu geraten, den Ölwechsel vor dem Einwintern zu erledigen,
    und den Motor dann nur noch einmal ordentlich warmzufahren. Auch
    Porsche Classic empfiehlt es so, und mir fällt zumindest kein Grund ein,
    warum es bei Zweirädern anders sein sollte.
    Ich denke nicht, dass man über den Winter eine nennenswerte Alterung
    des Öls befürchten muss. Bei nur 1000 km im Jahr würde ich mich glatt
    trauen, es zwei Saisons zu nutzen, aber was kostet eine Ölfüllung? Viel
    ist ja in einem Motorrad nicht drin und es lässt sich zuhause erledigen.
    So what, jeden Herbst neu und gut, jedenfalls dann, wenn einem dieser
    Eimer noch was wert ist.

  • aber was kostet eine Ölfüllung? Viel

    ist ja in einem Motorrad nicht drin und es lässt sich zuhause erledigen.
    So what, jeden Herbst neu und gut, jedenfalls dann, wenn einem dieser
    Eimer noch was wert ist.

    Inkl Ölfilter ca. 45-50 Euro.
    Dann würde ich pro Jahr fast mehr in Öl investieren als in Sprit :D (die 1000km/a sind eher als worst-case anzusehen, real liege ich eher bei 500-700km)

    Die Hersteller sind bei den neueren Maschinen (teilweise immer noch baugleich) dazu übergegangen, die Ölwechsel Intervalle auf 10-12tkm/Jahr zu verlängern (und die fahren alle mit dem "gleichen" Öl, da gibts keine speziellen LongLife Öle oder sonstwas)... da wirkt es auf mich schon etwas heftig das öl nach 700km rauswerfen zu müssen.

  • Interessant.

    Ich hätte jetzt genau umgekehrt geschrieben und den Säuregehalt des Öls über die Wintermonate als nicht so gravierend gesehen.
    Aber nach Deinen Beitrag, Georg-TDI, überdenke ich das nochmal.

    Würde es denn Sinn machen in der stillgelegten Zeit ein sehr günstiges Öl als Überbrückung zu verwenden, und dann das hochwertige Schmiermittel zum Saisonstart einzufüllen?
    Meine Bedenken wären dann nämlich, dass das Öl dem Winter über Kondenswasser ausgesetzt ist und dann ebenfalls wieder zur Säurebildung neigt.

    Der Säuregehalt des Öls steigt über die Wintermonate nicht weiter, da der Motor ja nicht betrieben wird.
    Aber die Säureanteile aus dem Betrieb im Sommer greifen langsam die Oberflächen von Buntmetallen an, dafür haben sie im Winter auch Zeit.

    Bei über Jahren eingemoteten Fahrzeugen (Oldtimer/Yangtimer) wechsele ich jeden zweiten Herbst das Öl obwohl diese übers Jahr nicht gefahren warden.
    Da kommt natürlich das günstige mineralische 15w40 rein rein zum Konservieren, denn es sammelt sich tatsächlich über die lange Winterzeit einwenig Kondensat.
    Daher jede Paar Monate den Motor mit Elektrostarter durchdrehen (am besten ohne Anlassen des Motors) damit das Öl ein mal in die Runde gepumpt wird um Kondensat aufzunehmen.

  • Inkl Ölfilter ca. 45-50 Euro.Dann würde ich pro Jahr fast mehr in Öl investieren als in Sprit :D (die 1000km/a sind eher als worst-case anzusehen, real liege ich eher bei 500-700km)

    Die Hersteller sind bei den neueren Maschinen (teilweise immer noch baugleich) dazu übergegangen, die Ölwechsel Intervalle auf 10-12tkm/Jahr zu verlängern (und die fahren alle mit dem "gleichen" Öl, da gibts keine speziellen LongLife Öle oder sonstwas)... da wirkt es auf mich schon etwas heftig das öl nach 700km rauswerfen zu müssen.

    Beim Motorrad sind das doch relative kleine Mengen an Öl, ist ja kein 4L V8 mit 8 Litern Ölvolumen.

    Da würde ich tatsächlich jeden Herbst das vernünftige Öl für die nächste Saison reintun und gut ist.
    Ein Wechsel mit günstigen Winter-Konservierungsöl erübricht sich da...

    Und 45-50 € im Jahr für Ölwechsel gebe ich für 2 Ölwechsel bei jedem von meinen Autos aus, ist doch nichts...
    Hast Du evtl. noch nicht optimale Quelle furs Öl und Filter gefunden?
    Nicht beim Motoradhändler oder Lois um die Ecke hollen, ist zu alt und zu überteuert!

  • Daher jede Paar Monate den Motor mit Elektrostarter durchdrehen (am besten ohne Anlassen des Motors) damit das Öl ein mal in die Runde gepumpt wird um Kondensat aufzunehmen.

    Der Gedanke kam mir auch schon, muss mal schauen ob ich die Sicherung für meinen Benzinpumpe ausfindig machen kann.

    Und 45-50 € im Jahr für Ölwechsel gebe ich für 2 Ölwechsel bei jedem von meinen Autos aus, ist doch nichts...
    Hast Du evtl. noch nicht optimale Quelle furs Öl und Filter gefunden?
    Nicht beim Motoradhändler oder Lois um die Ecke hollen, ist zu alt und zu überteuert!

    Für mich sollte es halt irgendwie angemessen, bzw. in Relation zur Nutzung stehen.
    Grundsätzlich schraube ich auch gerne am Motorrad, nur wenn ich dann genauso viel schraube wie fahre... und mich öl im Jahr ähnlich viel kostet wie Benzin.... dann kann das Verhältnis irgendwie nicht ganz stimmen.


    Bei motoroel-direkt zahle ich 40 Euro inkl. Versand, + Ölfilter...
    Wenn du eine bessere (seriöse) Quelle hast (hab gehört Motoröl soll mittlerweile auch schon gefälscht werden?), immer her damit.

    Einmal editiert, zuletzt von Oil_Scheich (8. September 2016 um 11:09)

  • Ich mach es bei meinem E36 auch so, dass ich vor der letzten Fahrt das Öl+Filter wechsle, noch einmal eine Runde fahre und dann bis April stehen lasse. Auch das "mal laufen lassen" zwischendurch halte ich für Schwachsinn. Das Öl ist ja da, wo es sein soll. Vor dem ersten Start ggf. die Garage ein wenig einheizen, ohne Zündung durchdrehen und dann ganz normal starten am ersten Tag der Saison.


  • Die Hersteller sind bei den neueren Maschinen (teilweise immer noch baugleich) dazu übergegangen, die Ölwechsel Intervalle auf 10-12tkm/Jahr zu verlängern (und die fahren alle mit dem "gleichen" Öl, da gibts keine speziellen LongLife Öle oder sonstwas)... da wirkt es auf mich schon etwas heftig das öl nach 700km rauswerfen zu müssen.


    Äh ja, aber guck mal ins Kleingedruckte. Mich würde nicht wundern,
    wenn da auch stünde "oder alle 12 Monate, je nachdem, was zuerst
    eintritt". Bei PKW ist das üblich. ;)


    Für mich sollte es halt irgendwie angemessen, bzw. in Relation zur Nutzung stehen.Grundsätzlich schraube ich auch gerne am Motorrad, nur wenn ich dann genauso viel schraube wie fahre... und mich öl im Jahr ähnlich viel kostet wie Benzin.... dann kann das Verhältnis irgendwie nicht ganz stimmen.

    Tja, aber:

    1. Ist das halt so, auch wenn die Kiste steht, dann frisst sie Brot
    (oder mitunter einem die Haare vom Kopf). Frag mal die Besitzer
    von Klassikern. Willste haben musste zahlen. Oder: Pay to play.

    2. Kann man auch die Nutzung in Einklang mit den Fixkosten bringen.
    Mit anderen Worten, fahr halt mehr, dann passt es wieder zusammen.

    Abgesehen davon sag ich ja, alle zwei Jahre wäre in deinem Fall ok,
    man muss es nicht ganz so streng sehen. Und sowieso, je nach Wert
    des geliebten Gefährts.


    :whistling:

    ps:
    Man kann auch E- oder Kickstarter durchdrehen, bspw. im großen Gang.

  • Bei motoroel-direkt zahle ich 40 Euro inkl. Versand, + Ölfilter...

    ...für 4 Liter. Der Preis ist im Internet schon mit einer der günstigseten.

    Wieviel Ölvolumen benötigt Dein Motor denn? Die ganzen 4L?

    Motul gehört schon zu den teureren Vertretern der Ölhersteller.
    Vielleicht gäbe es ja eine preisgünstigere Alternative.

    Aber dazu bitte unter "Welches Motoröl?" einen Thread mit den Daten des Zweirades erstellen.

  • Äh ja, aber guck mal ins Kleingedruckte. Mich würde nicht wundern,
    wenn da auch stünde "oder alle 12 Monate, je nachdem, was zuerst
    eintritt". Bei PKW ist das üblich. ;)

    Ja, natürlich.
    Allerdings sollte es ja wohl nen Unterschied machen ob das Ding täglich benutzt wird oder ob es wie in meinem Fall nur 6-10x im Jahr bewegt wird :)

    ...für 4 Liter. Der Preis ist im Internet schon mit einer der günstigseten.
    Wieviel Ölvolumen benötigt Dein Motor denn? Die ganzen 4L?

    3.5L, also ja.

  • Wenn es in Relation zur Nutzung sein soll,
    würde ich kein überteuertes Öl reintun, welches für Rennstrecken konzipiert ist.
    Warum dann nicht eine anständige Alternative für 25€ / 4L und den Filter jedes 2. Jahr wechseln?
    Denn die 1000-2000Km im Jahr übersteht auch ein 10w40 oder 15w50 spielerisch.
    Z.B. http://www.motoroel100.de/epages/6259303…T%20MA2%204L%22

    http://www.motoroel100.de/epages/6259303…010W-50%204L%22

    Dafür hast du jährlich frisches Öl vor der Winterpause.

    Wie gesagt, muss jeder für sich selbst wissen...
    1. Will man das Spielzeug länger behalten und Motorrevisionen vermeiden,
    investiert man halt mehr in Ölwechsel.
    2. Wenn nicht, fahren bis Interesse verloren und abstossen bevor Reparaturen anstehen.
    => beides hat seine Berechtigung

    Einmal editiert, zuletzt von Georg-TDI (8. September 2016 um 19:59)

  • Falls Wert darauf gelegt wird und/oder Intervall passend gelegt werden soll,

    am besten beim Benziner (wegen Benzin- und Kondenswassereintrag) im Frühling

    und beim Diesel (wegen natürlicher Verdickung durch Rußeintrag) vor dem Winter wechseln.