Welche Öltemperatur bis Volllast?

  • OT:
    Kann mir jemand aus technischer Sicht erklären, warum das Warmlaufen-lassen dem Motor gut tut, bzw. schonender ist, als nach wenigen Sekunden langsam loszufahren.


    Ich lasse den Wagen beim ersten Kaltstart auch immer etwas laufen (in der Tiefgarage ungefähr 30s bis 1Min, je nach Temperatur), aber das ist nur aus Gefühl, da ich mir nicht vorstellen kann, dass direktes Losfahren so toll sein kann.
    Zudem muss ich direkt eine steile Tiefgaragenrampe hochfahren, wo natürlich vom Motor mehr Drehmoment gefordert wird.

    Ein paar Argumente für das Warmlaufen würden mir helfen :)

    Grüße
    Paul

    P.S. Zum Thema: Ich gebe erst Vollast, wenn alles auf Betriebstemperatur ist, also diese auch bei längerer Fahrt nicht mehr steigen würde, außer eben bei Dauervolllast.
    Bei größeren Motoren, kann das schon dauern.

    Wer gut schmiert - der gut fährt

  • [Ich hänge das hier mal rein, habe keinen passenderen Thread gefunden...]

    Welche Öltemp sollte mindestens erreicht werden, damit ein Motoröl inkl. aller Verschleißminderer und Reinigungsadditive voll funktionsfähig ist? Moderne Motoren haben bisweilen ein ausgeklügeltes Temperaturmanagement, Öltemperaturen von 80 - 85 Grad im Winter sind da trotz Strecke keine Seltenheit.

    Und welche Temperatur solte ein Motoröl auf keine Fall überschreiten?

  • Welche Öltemp sollte mindestens erreicht werden, damit ein Motoröl inkl. aller Verschleißminderer und Reinigungsadditive voll funktionsfähig ist?

    Wichtiger ist wohl dass der gesamte Motor gleichmäßig auf Betriebstemperatur gebracht wurde. Die ganzen Lagerspiele und Kolben vs. Zylinder müssen passen.

    Und wenn das erreicht ist, geht man davon aus dass ~90°C Öltemp anliegen. Also es geht weniger darum das Öl auf Temperatur zu bringen, als viel mehr den Motor selbst. Das Öl würde vermutlich auch bei 60°C gute Arbeit leisten.

    (sollte ich falsch liegen, gerne berichtigen)

  • Ich handhabe das mangels Ölthermometer so:

    Vor erreichen der vollen Wassertemperatur (Anzeige steht mittig) auf keinen Fall Volllast. Wie mastergamer bereits schrieb, ist das zunächst das wichtigste. Zylinder und Kopf sind von einem Wassermantel umgeben, wenn der seine 90°C-100°C erreicht hat, sind alle Bauteile auf Betriebstemperatur. Gerade das Kolbenspiel, wo zwei Metalle unterschiedlicher Wärmeausdehnung zum Einsatz kommen, ist so wie es sein soll.

    Das Öl hat seine Temperatur dann noch nicht erreicht. Aber wenn es unbedingt sein muss, zum Beispiel Überholen und Beschleunigen, traue ich dem Motor dann schon kurzzeitig Vollast zu.

    Wenn man an diese Warmlaufzeit nochmal die gleiche Strecke dran hängt, kann man davon ausgehen, dass das Öl auch auf Temperatur ist. Das ist im Sommer / Winter sehr unterschiedlich.

    Manche Quellen gehen bereits von 60°C aus, andere von 70°C und mehr, wenn es um die volle Wirksamkeit des Öls geht. Kommt auch auf die Meßstelle an. Wenn vor Filter und nach Ölkühler gemessen wird, ist das Öl an seiner Einsatzstelle schon wieder um einige Grad wärmer.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Das Öl würde vermutlich auch bei 60°C gute Arbeit leisten.

    (sollte ich falsch liegen, gerne berichtigen)

    Jain.
    Bei ~60°C hat ein Öl eine gute Temperatur um viskos schmieren zu können, jedoch wäre z.B. ZDDP inaktiv und kann keine Schicht aufbauen.


    Zylinder und Kopf sind von einem Wassermantel umgeben, wenn der seine 90°C-100°C erreicht hat, sind alle Bauteile auf Betriebstemperatur.

    Das ist ja auch so eine Schätzung.
    Wenn meine Nadel die ~90°C erreicht hat, ist der Motor selbst noch nicht durchgewärmt.

    Die rote Linie stellt so ziemlich den optimalen Bereich der Auslegung dar, ~89°C.
    Bis die Nadel dort jedoch standfest steht, benötigt es schon mehr als paar Meter.

    Allgemein steigere ich einfach Stück für Stück die Leistungsabnahme.
    Sind 80°C erreicht, darf der Motor auch mal 3.000 - 3.500 upm machen, aber nicht mit Vollgas, sondern mit humaner Last.
    Ist die Nadel wie im Bild bei so ~86°C, gehen auch schon 4.000 upm mit "Halbgas".

    Diese "ab wann Volllast"-Frage würde ich wieder als Gefühlssache einstufen. :grins3:
    Man lernt seinen Motor ja kennen und weiß welche Zeiten für welche Temperaturen benötigt werden.....und so lernt man auch ab wann man die Leistungsforderung stetig steigern kann.

    Sowas kann man nicht "nach Handbuch" machen. Da gilt es sich seinem Fahrzeug anzunehmen und es kennenzulernen. :smile2:

  • In weiß nicht ob das hier rein passt, aber mir ist immer wieder aufgefallen dass bei einem Peugeot (1.6er Benziner) der Motor quasi immer am dampfen ist wenn man den Öleinfülldeckel öffnet. Auch nach 2km Fahrt. Bei nem Honda (Benziner) hat gestern nach 80km Fahrt gar nichts gedampft :überleg:

    Das Dampfen war beim Peugeot schon immer so, zusätzlich meine ich dass in letzter Zeit die Wassertemp schneller erreicht wird als sonst (über die 90°C geht er laut geschönter Anzeige jedoch nie), irgendwelche Meinungen dazu?

    Einmal editiert, zuletzt von mastergamer (30. März 2020 um 12:03)

  • Bei meinem mazda. Ist es etwas umständlich zu erfahren wenn er warm ist. Habe nur eine blaue kühlmittellampe. Sie erlischt bei einer kühlmitteltemp von 50 grad, nach ca 3 min geht sie aus. Ich habe jedoch ein 82 grad thermostatt. Bis er die 82 grad erreicht hat. Geht etwa 10 min.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Ich klinke mich hier auch mal ein mit einer für mich interessanten Frage:
    Was heißt Vollgas/Volllast

    Die defintion davon ist für mich immer schwierig gewesen und man liest auch immer anderes.
    Ist Volllast/Gas eine hohe Drehzahl (z.B. >3000rpm), voll geöffnete Drosselklappe (also Gaspedal voll durchdrücken, egal welche Drehzahl) oder volles Drehmoment ausschöpfen?

    Da wäre ich mal auf Meinung gespannt, da für mich eigentlich gilt, vollgas/last ist auch schon bei niedriegen drehzahlen möglich, wenn ich z.B. im hohen Gang bei niedrieger Drehzahl das Gaspedal voll durchdrücke und entsprechend bei einem Turbo das Drehmoment voll ausnutze, auch wenn nur für ca 1000-1500rpm (Beschleunigung von 1500rpm auf 3000rpm). Nach Defitinion einiger wäre das ja keine Volllast.

    Zum anderen habe ich die Erfahrung bei allen Autos bisher gemacht, dass ich entweder 15km oder 15 Minuten fahren muss, damit der Wagen/das Öl >90°C hat, dementsprechend schaue ich auch garnicht mehr genau nach der Temp sondern nach Fahrzeit/gefahrenen Kilometern.

  • Vollgas heißt für mich voll auf den Pin zu drücken, egal wieviel Drehzahl. Vollast heißt maximale Leistung und Beschleunigung abrufen. Allgemein ausgedrückt den Motor in dem dafür optimalen Drehzahlbereich zu halten. Bei den meisten Autos also beim Begrenzer schalten.

    :red: Euro Series 5w40

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  • Ich hätte jetzt gesagt Volllast ist die maximale Leistungsabforderung die bei der aktuellen Drehzahl halt möglich ist.

    Wer anders sagt maximales Drehmoment.
    Wer anders sagt maximale Leistung.

    Hartmut, was ist richtig? :D

  • Also Vollgas heißt für mich das Gaspedal bis zum Anschlag zu betätigen. Der Motor versucht dann immer das maximale an Leistung zu erzeugen.
    Ich denke mit Volllast ist umgangssprachlich das maximale an Leistung gemeint. Beispielsweise 140kw bei 6000U/min. Wenn ich nun weiter über die Drehzahl hinaus drehe, bis in den Begrenzer, ist die Belastung des Motors nicht geringer und umgangssprachlich immer noch als Volllast zu bezeichnen, aus rein technischer Sicht aber nicht der Betriebspunkt wo der Motor das maximale an Leistung abgibt.

  • Im Maschbau ist Vollast ähnlich dem umgangssprachlichen Vollgas definiert, also genau so wie Leon es beschreibt, drehzahlunabhängig.
    Umgangssprachlich ist Vollast (beim Autofahren) für mich eine Betrachtung über einen Zeitraum, nicht über einen Zeitpunkt, konkret das erzeugen maximaler Beschleunigung über einige Schaltvorgänge.

    :red: Euro Series 5w40

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  • Volllast ist ein Betriebszustand einer Antriebsmaschine, bei der sie bei gegebener Drehzahl das maximal mögliche Drehmoment bereitstellt. Erbringt sie durch Drosselung der Energiezufuhr ein geringeres Drehmoment, so spricht man von Teillast.

    BMW 335i N55, Audi A1 1,2l TFSI, Fiat 500, BMW 325 iX

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  • Vollgas heisst für mich, das Gaspedal bis zum boden durchtreten und hohe Drehzahlen. Leicht und locker, das Fahrzeug sprintet mühelos.

    Vollast heisst für mich, das Gaspedal bis zum Boden durchtreten bei eher niedrigen Drehzahlen oder z.b. an Steigungen, d.h. der Wagen muss richtig ackern und kämpfen. Er beschleunigt wenig-kaum, trotz vollgas.