Motorlast - Diskussionen und Informationen zu Volllast und Teillast, Aufklären von Missverständnissen

  • Meine Frage: soweit ich das alles richtig verstanden habe, ist die Schmierung mit zunehmender Drehzahl besser. Welche kolbengeschwindigkeit ist denn ideal bzw welche Drehzahl? Gibt es einen Wert, den die kolbengeschwindigkeit haben sollte um möglichst wenig Verschleiß zu erzeugen?

    Die Schmierung von Gleitlagern wird mit zunehmender Drehzahl besser (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrodynamisches_Gleitlager)

    Allerdings nehmen mit zunehmender Drehzahl auch die Massekräfte zu, d.h. die Kraft die auf das Gleitlager wirkt, wird höher (auch wenn die Schmierung besser wird).

    Mir wäre nicht bekannt dass Kolben bei höheren Drehzahlen verschleißarmer laufen würden.

    Wenn der Motor nach einem Ölwechsel besser klingt, war er zu spät.

  • DinoMaus

    Ok das ist für mich soweit verständlich. Aber kannst du mir in dem Zusammenhang noch erklären, wie Motorlast und benötigtes Drehmoment bzw Leistung zusammenhängen?

    Ich nehme jetzt mal meinen A6 mit dem 4.2FSI als Beispiel. Wenn ich 120 fahre liegt etwa 30% Motorlast an bei 2100 Umdrehungen. Verfügbar bei der drehzahl wären ca 85kw. Oder fällt bei motorlast dann noch mehr rein als das benötigte Drehmoment?

    Desweiteren zielt meine Frage darauf ab, ob es für den Motor ein Problem darstellt, längere Strecken mit zb 180 zu fahren und einer drehzahl von 3200rpm. Dabei hat der Motor ca 89 Grad wasser und 110 Grad öl. Die motorlast liegt bei etwa 55% oder beginnt ab da bereite der Verschleiß exponentiell zuzunehmen, aufgrund der kolbengeschwindigkeit von etwa 9,8 m/s?

    (Das sind so meine Gedanken am abend... 🤣)

  • Leistung = Drehmoment mal Winkelgeschwindigkeit

    Winkelgeschwindigkeit = 2 * pi * Drehzahl

    Also um die doppelte Leistung zu haben kannst du entweder das Drehmoment oder die Drehzahl verdoppeln.

    Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, den Motor längere Zeit mit 3200 Umdrehungen bei Teillast zu betreiben. Der Verschleiß ist sicherlich etwas höher, als wenn du jetzt mit 1600 Umdrehungen 90 fährst, aber darum geht es ja bei so einem Auto nicht und deshalb geht Dir der Motor auch nicht kaputt.

    Wenn du beispielsweise mit meinem Beispielskripts von vorhin (120 PS oder so) die ganze Zeit 180 bei 5500 Umdrehungen oder so fahren wölltest, hättest du aus meiner Sicht nicht das optimale Auto. Das wird ganz schön auf den Verschleiß gehen - aber selbst das find ich jetzt nicht so schlimm und auch das wird der Motor insgesamt aushalten. Nur die Betriebszeit bis zur Verschleißgrenze könnte etwas kürzer werden. Für den großen V8 ist das aber harmlos. Von Drehzahl und Last ist das vielleicht vergleichbar, wie wenn man mit einem Kleinwagen 120 fährt.

  • Beim VW T4 gab es einen Drehzahlmesser mit grünem Bereich von 2000-3750 1/min.

    Die erhöhte Drehzahl im Vergleich zum LKW ist logisch, da beim PKW die Lagerdurchmesser der Kurbelwelle und der Kolbenhub geringer ist. Somit braucht der PKW mehr Drehzahl für die gleichen Schmierkeile im Zylinder und Kurbelwelle.

    Bei den meisten alten Autos schaltet die Automatik auch nicht so konservativ wie bei neuen Modellen, bei mir z.B. mit 3L Diesel im Audi A4 wird die Drehzahl tendenziell bei 1400-1600rpm gehalten beim sparsamer Fahrweise. Ist ja so erstmal nicht unbedingt nötig bei dem hohen Drehmoment. Manuell könnte man den meistens in einen höheren Gang zwingen.

    Moderne geregelte Ölpumpen machen dann wohl höhere Lasten bei niedrigeren Drehzahlen verschleißfreier möglich, die Pleuel und Hauptlager haben bei höherer Last einen höheren Öldruck. Getriebe schalten teilweise auf 1000 1/min und sind auf der Autobahn deutlich länger ausgelegt mit teils mehreren Spritspargängen.

    Subjektiv finde ich die "Wohlfühldrehzahl" liegt bei den meisten Dieseln zwischen 1500 und 2500 1/min.

    Ich bin kein Freund von Drehzahlen unter 1500 1/min.

  • Handhabe ich ähnlich. Unter 1500 gehe ich eigentlich nur im Schiebebetrieb in der Ebene, unter 1300 eigentlich nie. Mein D5 mag Drehzahlen unter 1300 auch spürbar nicht. Da läuft er sehr rau und hat zudem ein spürbares Turboloch. Einige V6 Diesel machen sowas ohne Mucken, muss aber finde nicht sein. Als ich fahren gelernt habe, hat mein Fahrlehrer zu mir gesagt: Halt den Motor (1.9 TDI) um die 2000 Umdrehungen +/- 500. Dann ist alles gut.

  • Dürfte doch eigentlich nicht sein, da es Flüssigkeitsreibung ist (sein sollte ^^) daher auch mein Gedanke, dass die drehzahl keinen nennenswerten Einfluss haben dürfte.

    An den Kolbenwänden herrscht ja eine Mischreibung.

    Zumindest gibt es schon einen vermutlich kausalen Zusammenhang zwischen Drehzahl und Lebensdauer in Betriebsstunden, wenn man sich so verschiedene Motorenkonzepte anschaut.

    Für nen Motorradmotor (jetzt keine BMW) sind 100tkm schon ne ganze Ecke, für nen PKW kein Thema und nen LKW ist quasi "neu". Je geringer die Drehzahl und auch Leistungsdichte, desto höher die Lebensdauer.

    Aber ich denke nicht, dass man aus Verschleißgründen mit niedrigerer Drehzahl fahren muss.

  • Nur in den umkehrpunkten herscht mischreibung an der Zylinderwand oder wenn der motor gestartet wird. Je höher die Geschwindigkeit desto dicker der schmierfilm (stribeck)

  • Könnten wir nun bitte aus dem OT raus kommen und das eigentliche Thema diskutieren? Es geht um die Motorlast - Volllast oder Teillast und die Implikationen dazu.

    Für Kaltstart und Co haben wir doch eigene Themen. Wie z.B.:

    Pi x Daumen
    17. November 2017 um 08:53

    Oder:

    bm-g120
    26. Januar 2018 um 13:07

    Gruß Edwin

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