Ölzusätze - Zusatzadditive zur Motorschmierung

  • Sind die Teilchen in ausreichender Menge im Öl enthalten um eine "Trägerschicht" bilden zu können?

    Die Teilchen sollen ja keine durchgehende Trägerschicht bilden, sondern Unebenheiten ausgleichen sowie bei Mischreibung den Kontakt Metall auf Metall minimieren. Im hydrodynamischen Schmierkeil sind die quasi nutzlos und schwimmen einfach umher. Zudem müssen die Teilchen "flexibel" bleiben und sollten sich nicht gegenseitig behindern, siehe Beitrag #352.

    Es gibt übrigens auch Öle mit hBN ab Werk: Xenum Keramik-Öle

    Und warum die KFZ-Hersteller sowas par­tout nicht einsetzen wollen und versuchen diese Zusätze pauschal als schädlich zu propagieren, liegt klar auf der Hand.
    Kraftstoffverbrauch reduzieren, ja, aber nicht in Verbindung mit zusätzlichem Verschleißschutz.
    Daher eben der Weg zu immer dünneren Ölen: Motorenöl als CO2-Maßnahme

    Dazu müsste es wie im Kugellager extrem glatte Laufflächen geben.

    Du solltest den "Kugellagereffekt" nicht wörtlich sehen, sondern eben nur als eine Art Effekt.
    Natürlich rollen die Teilchen nicht wie in manchen Bildern dargestellt, sondern sie flitschen zwischen den Oberflächen umher, was dann den Effekt hat als wenn Kugeln zwischen den Oberflächen wären. Das geht auch aus ihrer Form als Plättchen hervor.
    So, wie Du einen flachen Stein über das Wasser flitschen kannst.


    Quelle: https://www.henze-bnp.de/HeBoFill-Bornitrid-Pulver.php

    Diese ganzen Plättchen vergrößern im Zusammenspiel die Fläche, und verteilen somit die Kräfte.

    Lese mal die Beiträge #68 und #75.

  • Die Teilchen sollen ja keine durchgehende Trägerschicht bilden, sondern Unebenheiten ausgleichen sowie bei Mischreibung den Kontakt Metall auf Metall minimieren. ...

    Mit Trägerschicht meine ich auch keine geschlossene Schicht sondern eine tragfähige. Minimieren können sie den Kontakt Metall auf Metall nämlich nur dann, wenn sie die Last an dieser Stelle aufnehmen können. Wenn an der Öl-unterversorgten Stelle zu wenig Teilchen vorhanden sind, scheren sie einfach kaputt und man hat wieder Metall auf Metall. Wenn ich mir mein zweites Schaubild anschaue (was verhältnismäßig immer noch zu viele Plättchen enthält) sieht mir das schon arg wenig aus. Die meisten der Plättchen verschwinden nämlich sowieso in den tiefen Kratern wo sie völlig nutzlos sind. Die wenigen, die nicht rechtzeitig in einen Krater ausweichen können, müssen dann die gesamte Kraft aufnehmen, die der Kolbenring auf die Zylinderwand ausübt. Dass die wenigen Plättchen das tatsächlich schaffen halte ich für unwahrscheinlich. In der Lagerschalen ist es völlig unmöglich, dort walten gigantische Kräfte, eine Handvoll 0,5μm große Plättchen werden augenblicklich zerstört. Dort kann absolut nichts helfen außer ein stabiler Ölkeil.

  • OK. Ich habe einen Ölfilm. Auflagefläche 100%. Idealfall Flüssigkeit lässt sich nicht verdichten. Schwund über Lagerspiel wird durch Öldruck ausgeglichen.

    Plättchen im Lager, Plättchen gegeneinander "flutschen". Es sind aber immer Hohlräume, daher keine volle Anlagefläche mehr. Hohlräume müssen aber sein, um den Flutschen zu ermöglichen.

    Fläche zur Kraftübertragung wird nach wie vor verkleinert. Wenn keine genügenden Sicherheitsreserven (z.B
    bei den schmalen Lagern bei BMW), höherer Verschleiß.

  • Tja, man müsste die Wirkung bzw. Arbeitsweise der Plättchen mal mikroskopisch per Video beobachten können.
    Die Theorie ist eine Sache, die Praxis wieder eine andere.

    Milky, die Wankel-Analyse nun als Beweis für "erkauften Mehrverschleiß" anzuführen, sehe ich unpassend.
    Wir haben ja auch mehrere Analysen von Hubkolben-Motoren mit hBN.

    Vom Prinzip wäre es wie bei WS2 unter dem Begriff "Nano Lubricants", nur eben mit Plättchen, statt Kugeln:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Ich habe mir die Videos mal angeschaut. Das Verhältnis der Kugeln ist natürlich maßlos übertrieben, weshalb auch der Eindruck entsteht, der Kugellagereffekt könnte funktionieren. In Realität sind einfach viel zu wenig Kugeln vorhanden um etwas zu bewirken.
    Der Tribofilm auf der anderen Seite wirkt dem Zweck der Honung direkt entgegen, das Öl läuft schneller von der Zylinderwand ab. Zusätzlich wird die Kühlleistung des Öls vermindert weil der Tribofilm eine Isolationsschicht bildet.

  • Da muss ich leider passen, zu den chemischen Hintergründen und einer exakten Auswertung einer Ölanalyse fehlt mir das Wissen. Rein physikalisch kann ich mir die Funktionsweise dieses Produkts beim besten Willen nicht erklären und sehe deutlich mehr Nachteile als Vorteile. Ich möchte das Produkt weder schlecht reden noch behaupten, dass es nicht funktioniert. Ich versuche lediglich zu verstehen wie es funktionieren soll und das ist mir bisher nicht gelungen.

  • Das stimmt zwar, aber ich finde diese Vergleich immer schwierig. Ölqualität (Charge), Außentemperatur, Fahrweise, Ausführung der Ölanalyse, da gibt es so viel Faktoren die diese Tests beeinflussen können. Man müsste solche Tests zumindest mehrfach durchführen um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.
    Mich interessiert bei dem Produkt vor allem die Funktionsweise. Das Geld dafür würde ich persönlich sowieso immer in kürzere Wechselintervalle des Öls investieren, denn so viele Vorteile wie ein kürzeres Wechselintervall kann ein einzelnes Additiv gar nicht haben. Ich finde das Thema einfach interessant, es wird ja offensichtlich auch sehr kontrovers diskutiert.

  • Das Honen bzw. die Technologien haben sich in den letzten Jahren doch auch weiter entwickelt. Ich denke dass diese noch vorhandenen Vertiefungen einfach für den Ölfilm erforderlich sind. Ich verringere mit Additiven den Verschleiß, wenn es zu Mischreibungszuständen kommt. Es werden diese Vertiefungen aber benötigt, damit sich ein stabiler Schmierfilm aufbauen kann.

  • Nein Jörg, ich meine nicht dass Öl grobe Krater benötigt um darin zu haften und ein stabiler Ölfilm aufgebaut werden kann. Es genügen winzige Unebenheiten in der Oberfläche, eben weil die Viskosität auch sinkt. Warum sollte ich aber die kaum noch vorhandenen Unebenheiten auffüllen. :überleg:

  • Für die Ölhaftung im Zylinder ist neben der Honung auch der richtige Winkel der Honung ausschlaggebend.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :pen: Racing 15W-50

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

    Automatikgetriebe: ZF LifeGuardFluid 5

    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • Mir ist noch ein weiterer Punkt eingefallen der gegen Bornitrid spricht und nicht von der Hand zu weisen ist.
    Zu dem Verhältnis von ZDDP im Motoröl steht eindeutig, dass es ein optimales Level gibt und auch ein zu hohes Level. Neben anderen Problemen führt zu hoch dosiertes ZDDP zu einer zu stark aufbauenden Schichtdicke, was zu den extrem kleinen Toleranzmaßen moderner Motoren zu erheblich Problemen führen kann.
    ZDDP ist seit fast 80 Jahren in der Entwicklung. Wenn sich in der langen Zeit herauskristallisiert hat, dass es ein optimales Level für aufbauende Schichten gibt das von den Premiumölherstellern angestrebt wird, ist es doch kontraproduktiv noch zusätzlich aufbauende Schichten hinzu zukippen.
    Darüberhinaus muss es zwangsläufig zu einer gegenseitigen Behinderung zwischen ZDDP und und Bornitrid kommen, da beide Elemente im Prinzip die gleiche Funktionsweise haben.

  • Hast du diese Analyse gesehen: rock-oil-10w50-0w40-archoil-ar9100 ?
    Hier gibt es auch dank viel Bornitrid kaum Verschleiß.
    Ich vermute mal das ZDDP nicht wirklich so stark Schichten kann das die Toleranz hinüber ist. Die Gefahr ist dabei das einzelne Schichten evtl aufbrechen könnten. Dazu muss aber lange Zeit hoch Dosiert werden was zur Folge hätte das vorher das Abgassystem defekt ist.
    ZDDP benötigt Druck und Hitze zum wirken Bor (hexaborid) ist ein "sofort wirkender" Verschleiß Schutz.
    Es könnte sein das ZDDP durch Bor etwas später anfängt zu wirken.
    Zu bedenken ist auch das ZDDP öllösliche ist und Hexaborid ein Festschmierstoff und wird nur vom Öl transportiert.
    Ich würde auch sagen das ZDDP hauptsächlich bei Drücken reagiert z.B Nockenwelle.

  • Habe auch nicht damit gerechnet das der Wert so hoch ausfällt.
    Bei Modernen Motorölen, die immer weniger ZDDP aufweisen, macht Bor schon einen Sinn. Einen Wert um 500 finde ich passend .

    Amsoil ist hier ein gutes Beispiel. Die Produzieren immer dünnere Öle, auch mit niedrigem HTHS wert. Dieses kann aber mit Bor teilweise kompensiert werden.
    Es kommt viel auf die Benutzung und Motorzustand an Wo Wann Wie viel Sinn macht.

  • Bornitrid erzeugt ja keine chemische erzeugte Schutzschicht, sondern legt sich lose auf bzw. in die Unebenheiten.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Hallo,

    meine Frage steht eigentlich schon im Titel, warum sind die Motoröle die es mit Mo gibt nicht alle schwarz? Das Zeug ist doch vom Grund her immer schwarz? Oder gibt es zwischen Mo und Mo Unterschiede? Ich habe gelesen, dass die Verwendung extra Molybdändisulfid im Motoröl kontraproduktiv sein soll. Da die bereits enhaltenen Additive das zusätzliche Mo ummanteln. Ist das so richtig? Ceratec hat ja auch einen Feststoff in Form von Keramik, wäre das dann nicht das gleiche Problem?