Argumente gegen den Einsatz von Kraftstoff-Additiven

jpe

Hallo zusammen!

Ich bin technisch nicht sonderlich versiert und beeindruckt, ja erschlagen von dem Fachwissen hier.

Beim Einlesen in die verschiedenen Themen komme ich allerdings definitiv an meine Grenzen :-/

Mir scheint es neben dem richtigen Öl und vernünftigen Wechselintervallen auch sinnvoll zu sein, beim Diesel etwas zu tun (ich fahre einen BMW 530d von 2018):

Gegen die Super-Diesel an der Tankstelle spricht für mich, dass sie zwar zumindest das System sauberer halten sollen als der Standard-Diesel, dafür aber möglicherweise weniger Schmierung bieten. Und so richtig ist auch nicht klar, was da jeweils in welcher Menge drin und ist und wirklich bringt. Das scheint mir ein Stück weit Glaubenssache zu sein.

Genormten Standard-Diesel zu fahren und mit Additiven aufzupeppen, scheint mir da nachvollziehbarer und sinnvoll. Ich beziehe mich da auf fertige Diesel-Additive, da ich mich mit anderen Zugaben nicht wirklich wohl fühlen würde. Zu den Vorteilen der diversen Diesel-Additiven gibt es ja schon wahnsinnig viele Beiträge. Als Laie muss ich mich wohl einfach entscheiden und liebäuge gerade mit dem Archoil AR6900D-Max.

Gibt es denn auch Argumente, die gegen den Einsatz von Diesel-Additiven sprechen? Gibt es auch Meinungen, dass man die nicht einsetzen sollte oder dadurch vielleicht etwas kaputt gehen kann?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Jürgen

triplespeed

Ich muss ehrlich sagen dass ich lieber einen Premium Diesel fahre, als Additive zu einem "Normalen" Diesel dazuzugeben.

Eben auch gerade wegen der Norm.

Es sind ja auch die Premium Diesel nach DIN EN590 genormt.

Giacomo Agostini

Mir ist kein Posting bekannt, daß durch den Einsatz von Diesel-Additiv ein Schaden entstanden ist. Die allermeisten, die es einsetzen, berichten von wesentlichen Verbesserungen (Kraftstoffverbrauch, Motorlauf, Trübungswert etc.) gegenüber Standard Diesel und sogar gegenüber Premium. Hier hilft nur der Selbstversuch, jeder Motor ist anders. Aber im entsprechenden Thread gibts ja schon ausreichend Erfahrungsberichte, vielleich auch zu Deinem Auto-Modell. Hier gibts viel Lesestoff, aber es zahlt sich aus:

Thema

[Teil 1] 2T Öl und Kraftstoffsystemadditive: Diskussionen, Erfahrungen, Meinungen, Berichte

Hallo!

Da noch kein Thema existiert, ich aber die Panscherei ganz interessant finde, eröffne ich mal einen Thread, wo jeder seine Erfahrungen, die Wahl seiner Lieblingsprodukte und seine Meinung bzgl. 2T Öl und Kraftstoffsystemadditiven im Tank posten kann.

Das folgende Bild zeigt das AGR-System (Abgasrückführung) eines VW Golf 5 1.9 TDI, Baujahr 2007 mit ca. 250.000 km.
[Blockierte Grafik: https://abload.de/img/agr97s3v.jpg]

Bei unserem Passat 1.9 TDI war das AGR-Ventil ebenfalls bei 230.000 km…

casey1234

29. Juni 2016 um 13:14

RtRensen

Ich persönlich verwende gern 6900D oder Polytron, da es neben der positiven Eigenschaften auch noch einen finanziellen Vorteil gegenüber Premiumdiesel bringt.

alex_at

ich verwende ebenfalls 6900 D-Max zur vollsten Zufriedenheit.

Aber wie auch schon an anderer Stelle angemerkt: Wir haben keine belastbaren Daten, dass Premium Diesel schlechter schmieren - und in welchen Größenordnungen sich das abspielen soll - außer eben der einen Probe, die auf Motor Talk vor Jahren besprochen wurde. Das ist nunmal nur eine einzelne Momentaufnahme, es gibt keine Vergleichsgrößen, keine genormte Probenentnahme an der Zapfsäule etc.

Deshalb vertrete ich den nach wie vor den Standpunkt, dass wir nicht sagen können, dass Premium Diesel schlechter schmiert.

Giacomo Agostini

Die Frage war, ob etwas GEGEN den Einsatz von Diesel-Additiven spricht. Außer den Kosten spricht nichts dagegen, aber oftmals sehr viel dafür, siehe oben verlinkter Thread hier im OC.

alex_at

während der Garantiezeit spricht der entsprechende Passus im Handbuch dagegen

etwaiger Aufwand beim Tanken, HAndhabung

das wären spontan 2 Dinge die mir einfallen würden.

Auf das erste pfeiffe ich persönlich, außer dem Alfa sind keine Fzg mehr in Garantie, letzteres stört mich nicht.

Kosten - sind je nach Produkt verschwindend gering bis hin zu teuer - das muss jeder persönlich entscheiden, mich stören die Kosten fürs 6900 Dmax nicht.

Giacomo Agostini

Meistens werden die Kosten durch geringeren Kraftstoffverbrauch wieder reingeholt. Und daß man beim Panschen an der Tanke oft mit Fragen konfrontiert wird, was man denn da macht, wäre auch noch zu erwähnen ...

alex_at

also Minderverbrauch - mit allen Additiven, die ich bisher getestet habe, waren maximal im Bereich der Messtoleranz, ich würde eher sagen in Richtung nicht vorhanden.

Und angesprochen wurde ich auch noch nie

Giacomo Agostini

Bei mir so im Durchschnitt 0,2l. Bei uns in der Gegend sind die Leute scheinbar kommunikativer ...

jpe

Danke Euch für die vielen Antworten!

Mir ging es tatsächlich hauptsächlich darum, ob ich mit den Diesel-Additiven etwas kaputt machen kann. Das Für und Wider in dem o.a. geführten Thread hatte ich mir natürlich vorher durchgelesen, aber ehrlich gesagt, kann ich das technisch überhaupt nicht bewerten und selbst bei Euch Experten ist das Ergebnis ja offensichtlich nicht ganz eindeutig

Ich nehme jetzt aber mit, dass zumindest niemandem ein dadurch entstandener Schaden bekannt ist.

Das macht für mich die Abwägung erheblich einfacher! Auf der Widerseite habe ich dann ja "nur" Garantieansprüche, Kosten und Einfüllaufwand. Die Garantiezeit ist bei mir eh vorbei, da ich keine Gebrauchtwagenversicherung abgeschlossen habe.

Ich kann das Additivieren also ohne größeres Risiko einfach ausprobieren. Wie ich die Vorteile hinterher "messen" kann, ist mir allerdings noch schleierhaft. Ich kann ja erstmal nicht sehen, ob das System sauberer und besser geschmiert wurde. Für mich ist nur nachvollziehbar, dass das so sein sollte.

Seit dem Kauf des Gebrauchtwagens habe ich nur Premiumdiesel bei Shell mit dem Smartdeal getankt. Das ist komfortabel, aber es kann eben sein, dass die Schmierung schlechter ist als bei additiviertem Standarddiesel und damit kann es auf lange Sicht eher zu teuren Reparaturen kommen.

Das spricht für mich jetzt dafür, das Additivieren auszuprobieren. Wenn mir das Einfüllen an der Tankstelle zu nervig ist, kann ich ja immer noch wieder auf Shell+Smartdeal umstellen.

Muss ich das Additiv denn zwingend vor dem Tanken einfüllen? Oder genügt vielleicht es nachträglich zu Hause in der Garage einzufüllen?

RtRensen, was würdest Du denn von den beiden für meinen Motor empfehlen?

-> Nachtrag: Die Frage passt nicht ganz zu der ursprünglichen Frage. Soll ich das evtl auslagern?

Giacomo Agostini

Idealerweise vor dem Tanken, denn dann vermischt es sich gleich am besten.

jpe

Zitat von Giacomo Agostini

Bei mir so im Durchschnitt 0,2l. Bei uns in der Gegend sind die Leute scheinbar kommunikativer ...

Das entspricht in etwa auch meiner Erfahrung beim Shell-Premiumdiesel Ich bin 5 Jahre jeden Tag 150km über die A1 mit dem Vorläufer meines jetzigen Autos zu einem Projekteinsatz gefahren und habe irgendwann auf Shell-Premiumdiesel umgestellt. Dabei konnte ich tatsächlich einen Minderverbrauch um ca 0,3l feststellen. Ich war mir aber nie sicher, wie groß der Einfluss davon war, dass ich den Minderbedarf durch Premiumdiesel ja auch gerne sehen wollte und deswegen evtl anders gefahren bin Dagegen spricht aber, dass ich das über Jahre gemacht habe eigentlich nicht der geduldigste Mensch bin, der sich so lange zurücknehmen kann.

dadimi

Es steht in der Tat im Raum, dass Premium-Diesel die Hochdruckpumpe schlechter schmiert als normaler Diesel, da dieser bis zu 7% Fettsäuremethylester enthält. Allerdings sollte man meinen, dass Aral und Shell, die selbst Schmierstoffhersteller sind, wissen, was sie tun. Daher würde ich mir keine Sorgen machen, was das angeht. Ich finde den Smart-Deal attraktiv genug, sodass ich mir die Aktion mit dem Additiv bei jedem Tanken sparen kann. Was man ebenfalls sehen muss, ist, dass sich der Fettsäuremethylester nicht einfach durch ein Additiv entfernen lässt. Außerdem besteht Shell V-Power Diesel zum Teil aus GTL-Diesel.

Tequila009

Für Kraftstoffe und Zusätze haben wir jeweils separate Themen.

Hier beschränken wir uns mal nur auf Argumente gegen die Verwendung von Kraftstoff-Zusätzen, wie es der Thementitel auch vorgibt.

Jahresprogramm

Hallo,

spannende Frage: Was spricht gegen die Kraftstoff-Additive? Ich werfe mal noch zwei Argumente in die Runde: Wechselwirkung mit den in Standard-Diesel schon von Haus aus eingesetzten Addiven nicht bekannt. Wechselwirkung mit dem Dieselfilter nicht bekannt.

Andererseits gibt es noch andere Möglichkeiten sein Einspritzsystem zu schützen bzw. andere Einflussfaktoren, die man keinesfalls mit Additiven lösen kann.
z.B.

1. Zu stark verschmutze Dieselfilter: Der hohe Differenzdruck ist da nicht wirklich das größte Problem, sondern eher, dass die im PKW-Bereich eingesetzten Filter bei Beladung früher oder später durchgängig für Wasser werden und somit die Einspritzpumpe samt Düsen nicht mehr vor nicht schmierfähigen Wasser schützen.

Verbesserung des Schutzes für das System: Dieselfilter öfter wechseln - auch nach Einsatz von Additiven.

2. Zu hohe Kraftstofftemperaturen: Ja Temperaturen über 40°C verschlechtern die Schmiereigenschaften des Diesels (auch im HFRR-Test) merklich. Bei 70°C wird z.B. der Durchmesser des Verschleißpunktes beim HFRR-Test doppelt so groß. Das Problem ist, dass die Hochdruckpumpe die Temperaturen im Diesel stark in die Höhe treibt. Der Rücklauf von der Pumpe in den Tank ist sehr heiß und könnte (je nach Konstruktion) die Temperatur der Tankfüllung in die höhe treiben..

Verbesserung des Schutzes für das System: Bei warmen Außentemperaturen mindesten mit einer halben Tankfüllung rumfahren.

Da wäre schon viel gewonnen, wenn die zwei Punkte beachtet werden.

Gruß
Alex

Rotax

Wenn ich meinem Benziner etwas Zweitaktöl beimische (so 1:300), kann das den Benzinfilter langfristig zusetzen bzw. diesem Schaden? Oder wie ein Forenuser meinte, die Einlassventile gar verharzen?

Stahlhobelspan

Es kommt sicher drauf an, um welchen Motor es sich handelt,

Und weiches 2 Takt öl,

Die Hochwertigen sind auch Kat geeignet

Giacomo Agostini

Zitat von Rotax

Wenn ich meinem Benziner etwas Zweitaktöl beimische (so 1:300), kann das den Benzinfilter langfristig zusetzen bzw. diesem Schaden? Oder wie ein Forenuser meinte, die Einlassventile gar verharzen?

Nein, weder das eine noch das andere.