Findet keine Relativbewegung statt, so herrscht Haftreibung. Sobald eine Kraft angreift, die größer als die Haftreibungskraft FH ist, brechen die Kontaktstellen auf und es beginnt die Relativbewegung. Die Reibung ist hoch und zunächst wenig abhängig von der Geschwindigkeit, solange an den sich neu ausbildenden Kontaktstellen die Moleküle des Schmierstoffs vollständig verdrängt werden können – es herrscht Festkörper- oder Grenzreibung. Ist das bei höheren Relativgeschwindigkeiten nicht mehr der Fall, trennen also selbst an den Rauheitshügeln zumindest einige Moleküle des Schmierstoffs den Grundkörper vom Gegenkörper, so sinkt die Reibung drastisch. Die Reibung innerhalb des Schmierfilms (hydrodynamische bzw. elasto-hydrodynamische Reibung) steigt etwa linear mit der Geschwindigkeit an (III). Der Übergang von der Mischreibung zur Flüssigkeitsreibung wird als Ausklinkpunkt bezeichnet. Grundsätzlich ist der Verschleiß im Bereich der Flüssigkeitsreibung am geringsten.
Stribeck-Kurve Bedeutung
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Höchst interessant und spannend ist beim Hubkolbenmotor (Otto, Diesel etc.), daß diese 3 Reibungszustände unabhängig von der Drehzahl - also auch bei Höchstdrehzahl - (fast) gleichzeitig vorkommen. Bei den Kolben-Umkehrpunkten im Zylinder (oberer Totpunkt OT, unterer Totpunkt UT) findet (für unendlich kurze Zeit) keine Relativbewegung statt, wir haben also Haftreibung. Dann setzt sich der Kolben zuerst langsam und dann immer schneller in Bewegung, es herrscht also Mischreibung, bis bei größerer Geschwindigkeit endlich Flüssigkeitsreibung eintritt. Dann beim gegenüberliegenden Umkehrpunkt wird der Kolben wieder langsamer, die Flüssigkeitsreibung bricht zusammen und geht in Mischreibung über, bis der Kolben wieder gänzlich zur Ruhe kommt und (für sehr kurze Zeit) Haftreibung eintritt. Dann beginnt das Spiel von neuem. Spannende Geschichte und eine große Herausforderung fürs Motoröl und uns OC-ler. Auch bei den Ventilen und Kolbenbolzen haben wir diese Oszillation.
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Hallo exclusive !
Könntest du mir verraten, aus welcher Literatur du das 2. Bild mit der Stribeck-Kurve entnommen hast?
Ich würde es gerne für eine Studienarbeit nutzen, benötige aber eine saubere Quellenangabe dafür.
MfG -
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Die Stribeck-Kurve sagt etwas anderes.
Inwiefern?
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Der Ölfilm wird im Bereich der Flüssigkeitsreibung immer stabiler, je größer die Relativgeschwindigkeit der Reibflächen ist.
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Was heißt stabiler?
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Wie beim Wasserschifahren. Je schneller Du fährst, desto weniger tauchen die Wasserschi ins Wasser ein. Die "Tragfähigkeit" des Wassers nimmt zu. Um gleich tief einzutauchen wie bei weniger Geschwindigkeit, müßtest Du einen Rucksack mit Ziegelsteinen schultern. Je schneller, desto mehr Ziegelsteine müßtest Du aufladen.
Beim Öl ists genauso: Die Tragfähigkeit des Ölfilms nimmt zu, er wird stabiler, je schneller sich die Reibungsflächen gegeneinander bewegen. Du bräuchtest mehr vertikale Kraft, um ihn durchzudrücken. Der kritische Bereich des Durchdrückens ist also nicht bei hoher Relativgeschwindigkeit, sondern im Gegenteil, bei niedriger. Der Ausklinkpunkt (Übergang Misch- zu Flüssigkeitsreibung) ist der kritische Punkt in der Stribeck Kurve. Liegt die Relativgeschwindigkeit unterhalb dieses Ausklinkpunktes, kommt es zu Mischreibung (mit Verschleiß). Erhöhst Du jetzt die dynamische Visko des Motoröls (HTHS), so wandert der Ausklinkpunkt nach links zu niedrigeren Relativgeschwindigkeiten (Flüssigkeitsreibung tritt bereits bei geringerer Relativgeschwindigkeit / Motordrehzahl auf). Hohe HTHS ist also wichtig im Bereich niedriger Drehzahlen! Je höher die HTHS, desto mehr wandert der Ausklinkpunkt nach links hin zu niedrigeren Drehzahlen.
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Ich habe mir nur gemerkt!
Je mehr VOLLGAS, desto weniger Verschleiß
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Tja Eddy, Vollgas ist sowieso kein Thema, wenn du Giaco im Nachbarland besuchen solltest.
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Das stimmt alles was Ihr sagt, da bin ich ja ganz bei Euch -allerdings nur für ein newtonisches Öl. Die Tragfähigkeit
eines konventionell formulierten Öls nimmt nämlich nicht mit der Zunahme der Relativgeschwindigkeit zu, sondern ab - zumindest zeigen das alle "high Shear" Viskositätsmessungen.
D.h. um bei dem anschaulichen Beispiel vom Wasserschi zu bleiben, Du bist zwar schnell aber tauchst trotzdem tiefer ein, und mit Ziegelsteinen im Rucksack hast Du vielleicht Bodenkontakt (=Mischreibung)
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Ja, aber dem wirkt man ja mittels hydrostatischer Schmierung der Gleitlager beim An - und Auslaufen entgegen.
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und von den ganzen Fzg. mit Start / Stop haben wie viele ein hydrostatisches Schmiersystem? Mein Alfa denke ich nicht - Motor aus - Ölpumpe aus.
Der Großteil der Fahrzeuge - höchstwahrscheinlich so gut wie alle PKW werden denke ich einen angepassten Anlasser, Batterie und optimierte Lager haben.
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Bei Nicht-Newtonschon-Flüssigkeiten, 1200ccm meint hier wohl genauer strukturviskose Flüssigkeiten, besteht kein linearer Zusammenhang, weil die Viskosität mit zunehmender Schergeschwindigkeit abnimmt. Die Scherspannung nimmt aber trotzdem zu, halt weniger stark als bei Newtonschen-Flüssigkeiten, aber sie nimmt zu:
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Strukturviskosit%C3%A4t
