VHVI Grundöle, also Grundöle mit sehr hohem natürlichen Viskositäsindex (Very High Viscosity Index), werden zunehmend als Ersatz für die teuren PAO-Grundöle eingesetzt. Man versteht darunter Grundöle, welche der Gruppe 3 angehören und in dieser einen besonders hohen VI aufweisen. Normiert ist der Begriff VHVI jedoch nicht. Normalerweise erfolgt die Herstellung mittels der Fischer-Tropsch Synthese (eine geniale Erfindung und Ingenieursleistung von Franz Fischer und seinem Mitarbeiter Hans Tropsch in Mülheim an der Ruhr im Jahre 1925, das ist ein großtechnisches Verfahren zur Umwandlung von Synthesegas (CO/H2) in flüssige Kohlenwasserstoffe), da man mit der herkömmlichen HC-Synthese solche Öle nicht herstellen kann. Ausnahme ist hier nach eigenen Angaben Petro Canada, welche VHVI mittels (der wesentlich kostengünstigeren) HC-Synthese herstellen kann. Klar zu unterscheiden von VHVI sind vollsynthetische Gruppe 4 und Gruppe 5 Grundöle, die einen noch höheren VI aufweisen, jedoch nicht als VHVI Öle bezeichnet werden. Inoffiziell werden VHVI Öle der (nicht normierten) Gruppe 3+ Grundöle zugeordnet. Ein Vorteil von VHVI gegenüber PAO ist eine gewisse Polarität, welche eine bessere Anhaftung an Metallen mit sich bringt, jedoch weisen sie eine geringere chemische und oxidative Stabilität sowie ein schlechteres Verhalten bei sehr hohen und sehr tiefen Temperaturen auf. Allerdings ist ihre Entwicklung noch nicht am Ende und mit weiteren Fortschritten ist in Zukunft zu rechnen. Vielleicht werden sie PAO einmal ganz ersetzen können.
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Das geniale Fischer-Tropsch-Verfahren:
Als Grundstoff für VHVI-Grundöle wird überwiegend Erdgas verwendet. Dieses wird im GTL-(Gas-to-Liquid)Verfahren (Fischer-Tropsch-Synthese) zu VHVI synthetisiert:
Was ist GTL?
eine alte deutsche Technologie:
peak-oil.com/2012/05/unkonvent…oil-teil-3-gas-to-liquid/
Petro Canada ist es gelungen, VHVI Grundöle mit einem fortschrittlichen HC-Syntheseverfahren zu produzieren: