Reifengas - Stickstofffüllung im Reifen

  • Hat einer erfahrungen und kann berichten?

    Habe irgendwie Lust das mal zu testen nachdem mein Reifendruck morgens seit dem es so kalt ist um 0,5bar abgesunken ist.

    F11 N57D30UL - :rav: NDT 5w-40 + :aroi: 9200 V2

  • Mein Reifenhändler macht das immer rein. Wenn du soviel Druck verlierst ist was defekt, egal was für Luft eingefüllt wurde.

    Druckverlust hab ich noch nie gehabt nur weils kälter ist

    BMW 335i N55, Audi A1 1,2l TFSI, Fiat 500, BMW 325 iX

    oil-club1 :rav:  :row2: :bopo: :ams: :red: :aroi:  Schraub1 :service:  :dri:

  • Ich halte vom (teuren) Reifengas überhaupt nichts.

    Normale Umgebungsluft besteht zu 78% aus Stickstoff. Würde dabei alles außer Stickstoff (Reifengas) aus dem Reifen entweichen und man füllt wieder mit normaler Luft nach, hat man etwa 95% Stickstoff im Reifen. Verliert der Reifen immer wieder Druck (alle anderen Gase außer Stickstoff) und man füllt immer wieder auf, nähert man sich schnell einer nahezu kompletten Stickstofffüllung an.

    Der Druck ist zudem auch Temperaturabhängig. Wenn du das letzte Mal bei 25°C und ggf. sogar warm gefahrenen Reifen den Druck geprüft hast, dann kann es bei 0°C und kalten Reifen durchaus sein, dass da 0,5bar weniger gemessen wird.

    INEOS Grenadier (05/2023 - 10.000km) - :rav: FES 0W-30 1450021-1_5.png

    Seat Leon ST eHybrid (12/2022 - 56.000km) - Original Öl Longlife IV 0W-20 1411488-1_5.png + 1411488-2_5.png

    Seat Ibiza FR Pro Black Edition (11/2023 - 28.000km) - :adi: Giga Light MV 5W-30 - 1493617.png

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    Seat Leon ST 1.4 TSI (11/2017-12/2022 - 224.510km) - "Original Öl Longlife III 0W-30" (Seat) 884234_5.png

    VW Amarok 2.0 BiTDI 4Motion (06/2018-05/2023 - 127.152km) - :rav: NDT Nord Duty Truck SAE 5W-40 + :aroi: AR9100 948967_5.png

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  • Wenn man damit doch Druckschwankungen teilweise minimieren kann, dann kann es doch sinnvoll sein?!

    Ich kann nachher auf der Heimfahrt ja mal bilder vom Druck machen.

    F11 N57D30UL - :rav: NDT 5w-40 + :aroi: 9200 V2

  • Rein physikalisch wird der Druck im Reifen bei niedrigerer Temperatur geringer! Das ist unumgänglich!

    Ein Beispiel: Wenn man von einem Track Day mit extrem heißen Reifen nach Hause fährt - zB. jetzt im kühlen Herbst, dann fehlen zuhause angekommen mind. 0,6 bar und am nächsten Morgen idR. sogar 0,8 bar. Es fehlt aktuell sogar Reifendruck vom frühen auf den späten Nachmittag beim Trackday im Herbst.

    Das war ein Extrem-Beispiel, aber auch im Daily Driver ist ein Riesenunterschied zwischen Hochsommer und jetzt Herbst mit Temp. von 2-4•C. in der Nacht. Der Unterschied ist wenigstens 0,4 bar. (Würde man Vollgas-Fahrten im Hochsommer mit jetzt geparktem Wagen nachts bei nur 2•C. vergleichen, ist def. mind. 0,8•C. Differenz!)

    Es ist also technisch 100% unmöglich, dass Du hidden1011 noch nie Druckverlust hattest.

    ENDLESS :relax: PAGID :relax: FERODO

  • Würde dabei alles außer Stickstoff (Reifengas) aus dem Reifen entweichen und man füllt wieder mit normaler Luft nach, hat man etwa 95% Stickstoff im Reifen.

    Alle Theorie ist grau. In der Praxis ist es weder so, dass "nur" der Stickstoff zurückbleibt, noch dass der Reifen dabei so deutlich Druck verliert. Stickstoffmoleküle sind größer als Sauerstoffmoleküle (und die restlichen Gase darf man in der Luft in unserem Fall gerne vernachlässigen) aber deswegen diffundiert der im Zweifel dennoch. Ohne Druck diffundiert dann auch nichts mehr, weil man für diesen Prozess ja einen Druckunterschied braucht.

    Die Reifendruckabhängigkeit von der Umgebungstemperatur ist recht leicht zu ermitteln:

    im isenchoren Zustand (Volumenkonstant) gilt, dass die Summe aus Druck und Temperatur konstant ist: p * T = const

    Oder p1/p2 = T1/T2

    Wichtig ist die Temperatur absolut in Kelvin einzusetzen.

    Beispielhaft bei p1=2,5bar Solldruck im Sommer bei T1= 25° (+273.15 = 298.15° K) und p2=2bar gemessen:

    p2/p1 * T1 = T2

    2/2.5 * 298.15° = 238.52 °K oder -34.63° C

    Bei nem halben bar Druckverlust kommt die Druckänderung also höchstwahrscheinlich nicht nur von einer Temperaturänderung. Sprich die Gasmenge hat wahrscheinlich abgenommen.

    Wenn man damit doch Druckschwankungen teilweise minimieren kann, dann kann es doch sinnvoll sein?!

    Damit müsste man die erstmal beziffern. Also auch hier, in der Theorie stimmt das mit den "geringeren" Druckschwankungen, aber woher kommt das?

    -> Wenn man mit der oben genannten Formel (als Abweichung der thermischen Zustandsgleichung) nutzt, dann geht man von idealen Gasen aus. Ideal bedeutet in dem Fall, dass man einige der Wechselwirkungen der Atome/Moleküle untereinander unter den Tisch fallen lässt. Also man betrachtet die Moleküle als Punktmassen (das Volumen wird vernachlässigt). In der Praxis bedeutet das, die realen Gase verhalten sich nicht genau so, wie in der obigen Formel genannt.

    ABER das wird eher bei "extremen" Zuständen relevant, also bei hohen Drücken und niedrigen Temperaturen, nicht das, was wir im Reifen haben. Dann kommt dazu, dass Luft und Stickstoff ja ohnehin vom Gasgemisch schon recht nah zusammen liegen.

    Und dann weichen Stickstoff und Sauerstoff zwar für sich gesehen jeweils durchaus vom idealen Gas ab, sodass man das bei einer absoluten Betrachtung nicht so einfach untern Tisch fallen lassen kann, relativ zueinander liegen die aber auch hier recht nah beinander.

    Kurz um: In dem Druck/Temperaturbereich in dem so ein normaler Reifen bewegt wird und bei den Toleranzen (Reifendruck) wird man zwischen Luft und Stickstoff keinen Unterschied feststellen können. Für den "Use-Case" Reifen ist es also egal.

    Bei Flugzeugen ist Stickstoff als Reifengas vorgeschrieben, aber das hat andere Gründe. Ein kleiner Vorteil ist noch, dass Stickstoff "inert" (also eigentlich "quasi-inert") ist und es zu keiner Oxidation innerhalb des Reifens kommt. Bei Flugzeugen wird das als wichtiges Thema erachtet.

    Ich sag mal so: Ich fahr schon immer meine privaten Fahrzeuge mit ordinärer Luft und bisher ist mir noch keine Felge/Reifen deswegen "weggegammelt". Problem ist ja eher Ozon und dergleichen und das bekommt man auch mit einer Stickstofffüllung nicht weg vom Reifen.

    Ich würde vorschlagen den Reifendruck öfter zu kontrollieren und bei Temperaturänderungen eben anzupassen, Stickstoff darf/kann man sich aus technischer Sicht getrost sparen.

  • Also im motorsport ist es kaum bzw gar nicht verbreitet und gleichbleibende druckverhältnisse bei temperaturänderungen wären ja im motorsport sehr wünschenswert.

    Meiner Erfahrung nach sinkt der Druck bei frisch montierten Rädern mit uzmgebungsluft merklich schneller als bei Sätzen die schon einige Saisons hinter sich haben und dementsprechend öfters nachgepumpt worden.

  • Es werden im Motor Sport die Reifen vorgeheizt. Und zwar auf die Temperatur, welche sie im Idealfall auf der Strecke auch haben sollen. Deshalb verändert sich der Druck dort kaum. Dieser verändert sich minimal beispielsweise links vorne, wenn überwiegende rechts Kurven gefahren werden. Aber ich bin sicher dass die professionellen Teams das alles kalkuliert haben. Das ist der einzige Grund, warum es sich nicht ändert - Weil im heißen Zustand des Reifens der Druck justiert und eingestellt wird.

    Das vorheizen selbst geschieht aber deshalb, weil die Slicks im kalten Zustand nicht funktionieren und der Wagen in der 1. Kurve bereits abfliegen würde!

    Deshalb sind Safetycar-Runden nicht sehr beliebt, weil alles abkühlt (Bremse und Reifen).

    ENDLESS :relax: PAGID :relax: FERODO

  • Ich pumpe meine Reifen vorne auf 2,8 und hinten auf 3,0 bar auf. Wenn die dann heißer werden geht's Richtung 3,1 / 3,3 bar. Ideal stellt man den Druck so ein wie die Umgebung ist. Für mich heißt das ich muss jetzt im Winter korrigieren (also noch einmal nachfüllen, weil die 2,8 und 3,0 bar bei "kalt" nicht erreicht werden).

    Deine Reifen werden nach dem fahren auch mehr bar haben. Wenn dein Auto draußen steht, dann halte ich den Abfall von 0,4 bar auch nicht für unwahrscheinlich (waren ja jetzt schon so 0°C die Tage nachts).

    Reifengas ist eine tolle Geschäftsidee, ich halte davon lieber Abstand.

    Gruß Edwin

    ---

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    Motoröl: :rav: RHV Racing High Viscosity 20W-60 | Sprit: :aral: Ultimate 102

    Smart #1 Brabus

  • Ausgangssituation:

    vorn 2,7 bar und hinten 3,0 bar bei 20°C Außentemperatur und kalten Reifen.

    Während der Fahrt geht das im Sommer schonmal in Richtung 2,9 und 3,2 bar.

    Gestern morgen bei 5°C Außentemperatur waren das nur noch 2,3 bar und 2,6 bar.

    Während der Fahrt dann 2,5 und 2,8 bar weil die Reifen nicht wärmer als 13°C geworden sind.

    Es diffundiert also nix, sondern mMn. sind die Druckschwankungen nur an die Temperatur gekoppelt.

    Das Fahrverhalten war merklich weicher.

    F11 N57D30UL - :rav: NDT 5w-40 + :aroi: 9200 V2

  • So wie du das beschreibst ist es komplett richtig und auch zu beobachten in der Praxis.

    Dennoch diffundiert das Luftgemisch über die Monate zusätzlich. Das plötzliche Ansteigen oder der plötzliche Druckverlust kommt allerdings von den Temperaturen, wie du richtig beobachtet. hast.

    ENDLESS :relax: PAGID :relax: FERODO

  • Im ersten Moment dachte ich, das ist eine Erfindung aus dem Regal mit Getriebesand und Siemens Lufthaken.

    Anstatt dem Reifenhändler dafür Geld hinterher zu werfen besorgt man sich lieber einen 12V Kompressor oder eine Vernünftige Standpumpe.

    Reifendruck sollte regelmäßig kontrolliert werden, unabhängig vom verfüllten Gas. Hartgummiräder mal ausgenommen..

    Demnächst wird Helium als Reifenfüllung angeboten, um die gefederten Massen zu verringern... :lach3:

    3M-Mix (70:30) :megu: SL 5W40 + Racing 10W60 + :aroi: 9200 / M54B25

  • Bin aber dennoch der Meinung von PEOPLES, das dürfte nicht so einen großen Unterschied machen. Ich würde 0,1 bar Unterschied erwarten und das wäre das höchste der Gefühle. Es ist ja nicht so, dass Stickstoff auf warm / kalt nicht reagiert.

    Was wäre denn deine Erwartungshaltung? Etwas verbessern oder wesentlich verbessern?

    Gruß Edwin

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    Smart #1 Brabus

  • Mel Und dann soll ich morgens die Reifen aufpumpen und mittags wieder ablassen oder wie stellt man sich das vor?

    Schatz, ich muss mal eben auf der BAB anhalten, der Reifendruck ist zu hoch. :lach3:

    Aetvyn Ich würde es begrüßen, wenn sich das ganze auf 0,1 bar Schwankung begrenzen würde.

    F11 N57D30UL - :rav: NDT 5w-40 + :aroi: 9200 V2

  • 0,1 bar Schwankung wirst du mMn nicht hin bekommen. Nur eine Verbesserung von max. 0,1 bar im Schwankungsbereich (meine Erwartung aus der Theorie heraus).

    Also ich fülle die Reifen bei kalten Wetter noch einmal nach (gleiche den Druck an) und fertig. Das mache ich beim Reifenwechsel einmal und dann meisten noch einmal wenn sich die Temperatur signifikant ändert. Z. B. war es mir jetzt zu blöd dies zu tun. Inkl. Reifenwechsel würde ich sagen, dass ich wohl 4-6 Mal pro Jahr den Reifendruck nachjustiere. Bei mir habe ich bemerkt, dass wenn ich bei zu warmen Reifen nachjustiere es dennoch nicht passt (sinkt dann zum Teil beim Abkühlen noch mehr). Somit eine Fußpumpe besorgt und dann kann ich das schön im kalten Zustand machen.

    Gruß Edwin

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    Smart #1 Brabus

  • Im Schnitt schau ich alle 2-4 Wochen nach.. Ist für mich nicht weniger wichtig als nach dem Öl gucken. (Damit alle hier das nachvollziehen können :flitz:)

    Von den drei Schrauben die ich bisher im Reifen hatte (natürlich immer neue Reifen :angry3:) habe ich keinen beim fahren bemerkt.

    Einmal hat mich das RDKS an der Ampel gewarnt, da hatte ich auf dem Metzeler Z8 gerade mal 30km... 1x Kontrolle und 1x gesehen.

    Und ich bin nicht unsensibel was das angeht, Reifendruck um 0,3 Bar ändern spüre ich schon. Gerade beim Mopped macht das einen unterschied.

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