Punkt 10: NEIN, sowohl mein Auto als auch mein Motorrad liefen bei Test mit andern Kerzen mit andern Eelektroden stellenweise nicht mehr so gut. Wobei ich das aber eher auf den unterschiedlichen Elektrodenabstand zurückführe.
Ja, mit dieser Aussage war natürlich nicht gemeint, dass alle Bauformen mit jedem Motor perfekt harmonieren, sonder lediglich, dass die Funktion grundlegend gewährleistet ist.
Man möchte damit zum Ausdruck bringen, die Bauform hat erstmal nichts zu sagen, ob es passt oder nicht.
Es geht dabei auch um die Meinung, moderne Kerzen haben nichts in einem älteren Motor zu suchen und so, was eben definitiv der falsche Ansatz ist.
Genauso kann man nicht einfach sagen, moderne Motoren benötigen zwangsweise moderne Kerzen.
Im Detail kommt es dann auf Faktoren wie die Kerzenposition, Verdichtung, Elektrodenabstand, Zündspannung, Gemischregulierung, und weiteres an, wie gut das Ganze bis zum Grenzbereich arbeitet.
Die Sache ist aber, dass selbst eine nicht harmonierende Kerze (passender Wärmewert) nicht mal eben zum Schaden führen sollte, ohne dass man zuvor Unstimmigkeiten bemerkt.
Wie ich in einem vorigen Beitrag schon schrieb, sind die Motoren-Bauteile auf die maximal entstehende Belastung bei ordnungsgemäßem Gemisch ausgelegt.
Man kann das Gemisch also nicht zu stark entzünden, sondern nur zu schwach bis gar nicht.
Daher liegt die Priorität nicht bei einer mittel-guten oder eher schwächeren Zündung, sondern immer beim Maximum.
Eine Zündkerze sollte konstruktiv einen möglichst offen gestalteten Zündherd haben, dieser unter allen vorkommenden Druck- sowie Gemisch-Verhältnissen zuverlässig arbeitet.
Das ist ja eine völlig klare Sache, bei egal welchem Motor.
Wäre es technisch umsetzbar, nur mit einer Mittelelektrode arbeiten zu können, an dieser dann der Funke völlig frei entsteht, so gäbe es keine Kerzen mit im Weg stehenden Masseelektroden mehr.
Denn mehr wie das Gemisch bestmöglich und ohne Hindernisse zu entzünden ist einfach nicht drin.
Je mehr ich das alles betrachte und was wie möglich ist, desto mehr schüttel ich mit dem Kopf, was die Entwicklung der Zündkerzen angeht.
Mit den Kerzen Denso 24IK01-24 und Bosch Platin F5DPOR R1 haben wir zwei Kandidaten, diese konstruktiv sehr nahe am Optimum sind.
Der Funke wird in einem konzentrierten Bereich erzeugt, dieser soweit möglich offen gestaltet ist.
Was genau hindert die Hersteller daran, solche Bauformen grundlegend einzuführen und mit der entsprechenden Vielfalt an Gewinden, Dichtsitzen und Wärmewerten auszustatten?
Wo liegt das Problem?
Lieber eiert man mit Multi-Elektroden-Kerzen ohne konzentrierte Funkenübergänge und klassischen 1-Masseelektroden-Kerzen mit punktgenauer Funkenerzeugung rum.
In meinen Augen ist das so eine Hinhalte-Taktik, um die geringen aber wirkungsvollen Fortschritte als exklusives High-End anpreisen bzw. vermarkten zu können.
Solch sehr effiziente Kerzen sind nur einer Minderheit Motoren gestattet...kontrollierte Vermarktung.
Dabei hätte jeder Motor etwas davon, wenn das Gemisch vollends entzündet wird, selbst mein alter M102.
Wichtig ist eben nur, dass sich die Keramik nicht gleich auflöst.