Elektronischer Sensor warnt bei überaltertem Motoröl

  • 07.07.2014

    Quelle: http://www.ingenieur.de/Themen/Chips-S…tertem-Motoroel

  • Tja, da wird also nur anhand der Viskositätsveränderungen das Öl beurteilt.

    Das ist zwar aus 2014, doch da war es ein Testlauf. Die Serie begann natürlich später.
    Ob sich diese Sensor-Technik bis heute geändert hat?!

  • ...einen Ölzustandssensor. Der Ölstandsensor misst auch die Qualität des Öls.

    Nur wie wird das ermittelt?

    Klar kann ich anhand der Viskositätsveränderung sagen, dass die Viskosität abgebaut hat und es höchstwahrscheinlich zur Ölverdünnung gekommen ist.
    Doch wie es wirklich um das Öl und den Verschleiß steht, ist damit einfach nicht auszusagen.

    Was die Qualität des Öls angeht, hat solch ein Sensor 0,0 Aussagekraft.


    Es wäre am Ende ja so, als wenn unsere Analysen auf die kinematischen Viskositäten und den Fahrprofilen beschränkt wären.
    Wie möchte man da eine Beurteilung vornehmen, ob das Öl nun fertig ist oder ob der Motor durch Visko xy mm²/s einen erhöhten Verschleiß aufweist?


    In meinen Augen sind diese Sensoren noch weniger als ein notdürftiges Mittel um technischen Fortschritt vorzugaukeln.
    Damit kann man den Leuten nun locker erzählen, dass der Ölmessstab (Peilstab) aufgrund Hightech unnütz geworden ist und die Technik besser als die Nase, Gefühl, Augen und Ohren des Menschen ist.
    Wir sind ja bald zu nichts mehr in der Lage und verlieren mehr & mehr unsere Sinne.... ;) :D ...der Computer mit knallharten Kalkulationen entscheidet nun für uns.

  • Zitat:
    Der Ölzustandssensor besteht aus 2 zylinderförmigen Kondensatoren. Die Kondensatoren sind übereinander angeordnet. Als Elektroden sind 2 Metallrohre ineinander gesteckt. Zwischen den Elektroden befindet sich das Motoröl als Dielektrikum.

    Die Permittivität (durchlassen) wird auch dielektrische Leitfähigkeit genannt. Die Permittivität gibt die Durchlässigkeit von Materie für elektrische Felder an. Der Faktor gibt an, um wie viel die Spannung an einem Kondensator sinkt, wenn zwischen den Kondensatorplatten ein dielektrisches, nicht leitendes Material angeordnet ist.

    Die elektrische Materialeigenschaft des Motoröls verändert sich mit Verschleiß und Alterung des Motoröls. Durch die veränderten elektrischen Eigenschaften des Motoröls (Dielektrikum) verändert sich die Kapazität des Kondensators.
    Die Auswerteelektronik verarbeitet die gemessene Kapazität zu einem digitalen Signal. Das digitale Sensorsignal wird an die Motorsteuerung übermittelt. Die Motorsteuerung verwendet das Signal für interne Berechnungen (z. B. Kondenswasser im Motoröl).

    BMW WDS/TIS (laut BMW_verrückter)

    QLT (Quality Level Temperature) Sensor von ContiTemic.

    Nil nobis absurdum

  • Klingt interessant.

    Die Leitfähigkeit zu messen wäre ein weiterer Schritt.

    Wichtig bei solchen Dingen ist auch die Referenz zu erkennen.
    Also nach einem Ölwechsel muss die Sensorik die aktuellen Werte des neuen Öls als Referenz aufnehmen, um dann entsprechende Veränderungen wiedergeben zu können.

    Mit fixen Parametern wird das nichts.


    Man könnte auch per kleinen Nebenstrom zu mindest Eisen im Öl erkennen.
    Wäre mit einer Art Magnet-Sensor möglich.

    Es bleibt ja die Frage, was aus den Möglichkeiten wirklich gemacht wird, und worauf sich die Hersteller mit ihren "Neuerungen" berufen.


    Naja, die Elektronik ist in diesem Fall bestimmt eine feine Sache, um parallel abgleichen zu können. Doch den Ölstab direkt zu verbannen empfinde ich als absolut falschen Weg.
    Es gibt bei gewissen Herstellern aber wohl noch die Möglichkeit ein Extra zu ordern, um vorhandene Anschlüsse mit der manuellen Öl-Peilung auszustatten...für teuer Geld versteht sich. ;)

    Die Ventilhaube mit Öl-Einfülldeckel wird wohl bald ebenfalls verschwinden.... :D ...gibt dann ein spezielles Befüll-Ventil irgendwo am Kopf oder Block, und fertig.
    Dann ist die Kundschaft selbst beim Öl nachfüllen von entsprechenden Service-Partnern abhängig...

    Für mich steht fest: Die ausufernde Elektronik im KFZ muss ein Ende haben. Gerade wenn es um das Öl geht, will ich selbst aktiv sein können, als Mensch, mit meinen Sinnen und Erfahrungswerten. :thumbup:

  • Was ist eigentlich aus dem Ölgütesensor geworden? Ist so etwas als on-board-Lösung technisch machbar und der Mehraufwand vertretbar?

    Im (modernen) LKW ist ein solcher Sensor verbaut. Dieser zeigt dir zwei Werte an:
    - Viskosität (z.B. 5w30)
    - Reinheit des Öls

    Wenn das Öl durch Abnutzung dünner wird, steht im Bordcomputer dann 5w20, oder drastisch auch schon 0w20.
    Wenn das Öl eine gewisse Anzahl an Schmutzpartikel aufweist wird auch eine Warnanzeige aktiv.

    Im Auto wäre eine solche Anzeige sicher auch praktisch

  • Habe so einen Sensor in meiner alltagsgurke.

    Der funktioniert eigentlich gut, der Daimler hat ne flexible WIA als ich nach 12tkm mal 2l nachgekippt habe, stieg die Laufzeit zum Service um 2 oder 3tkm an.

  • In welchem LKW gibt es soetwas? Ich kenne nur die elektronische Ölstandanzeige.
    Wie hier ja schon erwähnt wir bei BMW in vielen Modellen ein Ölzustandssensor verbaut, der die Permittivität, die Öltemperatur und das Ölniveau ermittelt.

    Dazu gibt es hier genaueres:

    https://www.newtis.info/tisv2/a/de/e60…-sensor/WyI01lJ

    Die aktuelle Permittivität kann sogar, mittels geeigneter OBD-Diagnose, live ausgelesen werden.

  • bitte löschen

    (weil 2 Beiträge (vor und nachher) verschoben wurden= jetzt Doppel-post)

    Nun ja, angegeben im Handbuch wird das zB nicht, nix Marketing. Einige BMW haben diesen Sensor, das ist doch eine feine Sache !
    Ob die Qualität gemessen oder berechnet wird, besser als ein Steuergerät, das ein paar Parameter berücksichtigt wie anzahl Motorstarts und Öltemperatur usw, ist es sicher; ein Öllabor ist es natürlich nicht.

    Nil nobis absurdum

  • @marcel-f112 Das ist nicht ganz korrekt. Der Computer im MB Actros zeigt einem die verwendete Viskosität des Frischöls und die Blatt-Nr. (z.B. "228.51") an, welche beim Öl-Service von der Werkstatt eingetragen wurden. Diese Werte ändern sich nicht automatisch, sondern können bei Bedarf vom Fahrer geändert werden, wenn er ein Öl anderer SAE-Klasse nach-/ einfüllt.

    Außerdem wird das Ölwechselintervall aus dem Nutzungsprofil, der Kraftstoffqualität, und der evtl. nachfüllten Ölsorte berechnet.

  • Da ich eventuell auch bald einen solchen Ölzustandssensor spazieren fahren werde, wollte ich wissen wie dieser funktioniert. Inzwischen gibt es offenbar schon eine ganze Familie dieser Sensoren auf dem Markt:

    Auf der Suche nach der Funktionsweise bin ich über dieses Paper gestolpert: Application of dielectric spectroscopy for engine lubricating oil degradation monitoring (hier als Volltext).
    Aus dem Abstract:
    In this paper, Dielectric Spectroscopy (DS) was employed to analyze the oxidation degradation process of engine lubricating oil qualitatively and quantitatively ... It was found that DS can directly obtain the degradation features ... Oxidation Duration (OD), Total Acid Number (TAN) and Insoluble Content (IC). The results in the article show that DS can be developed into an effective oil monitoring/analysis method.

    Und bevor ich alle Tabs schließe, hab ich sie mal hierher kopiert... ;)

  • Ich weiss nicht, ob es hier richtig ist, wenn nicht, bitte in meine Ölberatung verschieben @Jörg.
    Gestern war ein Bekannter bei uns, der bei Seat arbeitet und der meinte, es ist ein Sensor im Ölkreislauf beim Alhambra und anderen Seats verbaut, der den Zustand ermittelt.
    Jetzt mal meine Frage, kann das sein und wenn ja, was genau ermittelt der Sensor, Wasser oder Spritgehalt?
    Ich habe ja in der Multifunktionsanzeige auch die Öltemperatur, könnte das der gleiche Sensor sein?

  • Der Sensor ist eine Kombination, ja. Sitzt unten in der Ölwanne, hat jedes VAG-Fahrzeug mit flexiblem Intervall.

    Er misst neben Ölstand und -Temperatur auch die Leitfähigkeit, daraus (und weiteren Werten wie Alter, Anzahl Kaltstarts....) „errechnet“ sich dann die Ölgüte / der Zustand des Öls.

    SEAT Ibiza 6P Cupra 1.8 TSI @ 330PS - reines Spaß- und Trackauto: 781322.png -- :motu: 300V Competition 5W40
    VW Passat B7, 2.0 TDI, CFFB @ 170PS - mein Daily: 1038908.png -- :adi: Giga Light 5W30
    BMW F31 330D @ 320PS - Auto von der Chefin: 1104482.png -- :she: Helix Ultra ECT Multi 5W40 + :aroi:AR9100

  • Jetzt würde mich mal interessieren wie die Einschätzungen des Systems mit den Ergebnissen von verschiedenen GÖAs korreliert haben könnten oder wie weit die Einschätzung daneben lag. Systematisch oder total chaotisch??

    Gruß Andreas
    Benz C220d OM651 (125kW): Kroon PolyTech 5W-30, RUP 5W-40 (+AR9100)
    NewBeetle Cabrio 1.8T (110kW): Total 7000 10W-40, RUP 5W-40 (+WS2 +Rektol Keramik Verschleißschutz +Rektol Super 2T)
    Honda F360 (Gartenfräse 3kW): Castrol Supercar 10W-60 +WS2 (+AR6900)
    Zipper Zi-RPE60 (Rüttelplatte, 4kW): Castrol Supercar 10W-60 +WS2 (+2T Öl)

  • Meine Erfahrungen ist , dass wenn der Sensor mal auslösen sollte es schon viel zu spät ist. Dieser "Sensor" lässt sich auch in zwei Kategorien Konfigurieren zur Messung der Ölqualität. Steht aber immer auf 1. Und beim Auslesen sagt er immer Öl ist noch gut.